Liegt es an mir, oder werden Schulsachen wirklich immer teurer? Als gute Patentante ging ich dieses Jahr mit meiner großen Nichte Schulbedarf einkaufen und arbeitete die Liste der Grundschullehrerin Schritt für Schritt ab. Und was da nicht alles drauf stand. Zum Beispiel zwei dicke und dünne Bleistifte in der Stärke HB bevorzugt von Faber-Castell, sechs Schnellhefter in vorgegebenen Farben und mein Favorit, ein Oxford Rechenheft R, DIN A5, Querformat. Nur an Schulmaterial befanden sich 23 Positionen auf dieser Liste, die mich 103,96 Euro kosteten. Außerdem versprach ich meiner Nichte eine neue Schultasche, welche mit 59,90 Euro zu Buche schlug, einen neuen Turnbeutel für 19,90 Euro und ein Federmäppchen für 16,90 Euro. Ich bezahlte insgesamt 200,66 Euro, also gut 400,00 DM. Ihre Eltern durften außerdem noch Turnschuhe kaufen und Geld für den Kunstunterricht und die Klassenkasse bezahlen.
Bei dem ganzen Trubel um den jährlichen Schulanfang kommt ihre kleine Schwester, die erst nächstes Jahr eingeschult wird, immer zu kurz. Neidisch schaute meine kleine Nichte beim Einkaufen drein und schimpfte beim Heimfahren kleinlaut: „Ich will auch endlich in die Schule.” Um nicht noch einmal 200,00 Euro ausgeben, und mich den Rest des Monats von Esspapier ernähren zu müssen, versprach ich ihr deshalb, dass wir zusammen eine Schultasche basteln. Die Schultasche muss zu ihr passen, also kleiner sein als eine normale, dennoch versprach ich ihr, dass ihre Papierschultasche mindestens so groß sein wird, dass dieses dämliche Oxford Rechenheft R, DIN A5, Querformat hineinpassen wird. Und so ist es dann auch gekommen.
Meine Schultasche ist ein kleiner Rucksack mit einer Höhe von 25,5 Zentimetern und einer Breite von 17 Zentimetern (inklusive der Schultergurte). Die Papierschultasche verfügt über eine kleine Vordertasche, die wie das Hauptfach mithilfe von Magneten verschlossen werden kann. Im Inneren der Tasche befinden sich Annehmlichkeiten wie Stiftehalter sowie ein Fach für Karteikarten.
Für den Transport verfügt dieses Modell über einen Handgriff und zwei Schultergurte. Außerdem ist die Schultasche mit einem Emblem, auf dem sich ein Abc-Schütze befindet, verziert.

Wenn Sie diese äußerst stabile und dreidimensionale Schultasche nachbasteln möchten, erhalten Sie folgend eine Bildanleitung mit passenden Schablonen.
Klassische Schultasche für den Rücken
Als Basismaterial verwendete ich Tonpapier in den Farben Gelb, Hellgrün, Dunkelgrün und Hellblau sowie dunkelgrünen Tonkarton. Außerdem kamen zehn Stücke Magnetband mit einer Länge von 1,5 Zentimetern und einer Breite von einem Zentimeter sowie Schrumpffolie zum Einsatz. Für die Verzierung nahm ich mir Nagellack in den Farben Hellgrün, Hellblau und Rot zur Hilfe, die Marke spielt dabei keine Rolle. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, ein Bastelmesser, Falzbeil samt Lineal, flüssigen Kleber, Buntstifte, kleine Mosaiksteine und meine DIN A4 Bastelschablonen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20 /#21 /#22 /#23 /#24 /#25 /#26 /#27 /#28 /#29 /#30 /#31) zurechtlegen.
Ich begann mit dem langen Bodenelement, welches gleichzeitig Seitenelement ist und sich auf den Schablonen #1 - #3 befindet. Nach dem Ausdrucken müssen die Schablonen verlängert werden. Dazu klebte ich die ausgeschnittenen Vorlagen an den Markierungen A und B mithilfe von Tesafilm zusammen und übertrug diese danach auf meinen Tonpapierbogen. Aufgrund der Größe der Papierschultasche ist diese Verlängerung auch bei manchen anderen Schablonen notwendig.
- Folgend habe ich die Knick- und Klebelinien am langen Bodenelement mithilfe meines Falzbeils und Lineals gefalzt.
Nun fertigte ich die Schablone #4 aus Tonpapier und Tonkarton an. Zwei der großen Quader habe ich mit drei verschiedenen Nagellackfarben verziert. Ein weiterer Quader ist aus Tonkarton und dient als Verstärkung des Bodens. Diesen habe ich direkt mittig auf das Bodenelement aufgeklebt. Darüber klebte ich anschließend ein Element mit Nagellackverzierung.
Wichtig: Beim Aufkleben der verschiedenen Zierelemente auf der Vorder- und Rückseite des Bodenelements sollten Sie darauf achten, dass zu jedem Rand ein Abstand von 0,5 Zentimetern eingehalten wird. Dann ergibt sich automatisch ein schönes und symmetrisches Muster. Weiter fertigte ich mir die Vorderseite der Schultasche mithilfe der Schablonen #5 - #8 an.
Vorderseite der Schultasche mit Extrafach
Ich verlängerte Schablone #5 und #6, fertigte diese aus Tonpapier an und klebte drei kleine Magneten (siehe Schablone) darauf. Schablone #7 und #8 wurde von mir ebenfalls verlängert, aus einer anderen Tonpapierfarbe angefertigt und mit der Nagellacktechnik verziert. Anschließend verkleidete ich das Trägerelement mit den Magneten mit dem verzierten Tonpapierelement.
Auch hierbei ist es besonders wichtig, dass ein Seitenrand von 0,5 Zentimetern eingehalten wird. Als der flüssige Kleber getrocknet war, nahm ich mir eine schnittfeste Unterlage sowie ein Bastelmesser und schnitt die Vorderseite (siehe Schablone) viermal ein. Die Einschnitte sind für die kleine, praktische Vordertasche, die sich auf den Schablonen #9 und #10 befindet.
Das Täschchen befindet sich auf Schablone #9 und besteht bei mir aus zwei unterschiedlichen Tonpapierfarben. Das große Element habe ich gefalzt, mit zwei Magneten beklebt und mit einer Kontrastfarbe verkleidet. Danach habe ich es in die Einschnitte der Vorderseite geschoben und die Klebelaschen auf der Rückseite verklebt. Der Deckel der Tasche ist auf Schablone #10 zu finden. Dieser wird nach dem gleichen Prinzip angefertigt. Am Ende sollten die insgesamt vier Magneten die Vordertasche sicher verschließen.
Natürlich soll auch die Innenseite der Schultasche schön aussehen, deshalb habe ich diese ebenfalls verkleidet. Dafür verlängerte ich die Schablonen #11 und #12 sowie #13 und #14. Die beiden daraus entstehenden Schablonen fertigte ich mir wieder aus Tonpapier an. Das kleinere Element habe ich mit Nagellack verziert und auf das große Trägerelement geklebt. Wichtig: Um später die Seitenteile zu verstecken, muss diese Verkleidung zweimal (siehe Schablone) eingeschnitten werden.
Innere Rückseite mit vielen Features
Die Rückseite der Schultasche ist der kniffeligste Teil des dreidimensionalen Bastelmotivs. Für die Innenseite verlängerte ich die Schablonen #15 - #17, fertigte diese dann aus Tonpapier an, falzte die Knick- und Klebelinien, befestigte drei Magnete (siehe Schablone) und schnitt das Ganze mithilfe eines Bastelmessers ein. Auf den Schablonen #18 - #20 befinden sich die dafür passenden Verkleidungselemente,
die ich wieder mit Nagellack verzierte, mit dem Bastelmesser einschnitt und auf das innere Rückseitenelement aufklebte. Meine Papierschultasche verfügt außerdem über zwei Stiftehalter und ein Fach für Karteikarten. Die Elemente dafür befinden sich auf Schablone #21. Nach dem Anfertigen der Einzelteile klebte ich zunächst das Fach für die Karteikarten hinter dem ausgeschnittenen Streifen der einfarbigen Seite des Rückseitenelements fest.
Auf die Einschnitte der dekorierten Innenseite klebte ich anschließend die beiden Unterlegscheiben der Stiftehalter auf. Danach fädelte ich die beiden Halterungsbänder durch die Schlitze und klebte diese auf der Rückseite fest. Kugelschreiber und Tintenfüller können von nun an sicher an beiden Halterungen einrasten. Nun kümmerte ich mich um die Außenseite der Schultaschenrückseite.
Äußere Rückseite der Schultasche mit Schultergurten
Auch die Außenseite funktioniert nach dem bewährten Prinzip.
Zuerst verlängerte ich die Schablonen #22 - #24, fertigte diese dann aus Tonpapier an und falzte die Knick- und Klebelinien. Die passende Verkleidung dafür befindet sich auf den Schablonen #25 - #27, diese habe ich ebenfalls verlängert, angefertigt, mit Nagellack verziert und auf das Außenseitenelement aufgeklebt. Anschließend schnitt ich auch hier (siehe Schablonen) die Einschnitte für die Schultergurte und den Trageriemen ein.
- Der Trageriemen befindet sich auf Schablone #28. Hier habe ich zuerst die eingeschnittenen Unterlegscheiben auf die passenden eingeschnittenen Stellen geklebt. Danach habe ich die beiden Elemente für den Riemen zusammengeklebt, diese dann durch die Schlitze gefädelt und auf der Rückseite mit ausreichend Kleber befestigt.
- Die langen Riemen der Schultergurte von Schablone #29 habe ich verlängert und danach samt der Unterlegscheiben von Schablone #30 nach dem gleichen Prinzip an der Rückseite der Schultasche befestigt.
Der Zusammenbau der Schultasche
Für den Zusammenbau nahm ich mein großes Rückseitenelement mit den Karteikarten und legte es so vor mich hin, dass die bunte Innenseite mich anschaute. Anschließend nahm ich mein langes Bodenelement und bestrich die Klebelaschen an einer Seite mit viel flüssigem Kleber. Nun schob ich die Klebelaschen in die fast unsichtbaren Einschnitte der verzierten Innenseite und drückte alles gut fest.
Im Anschluss bestrich ich die Klebelaschen der anderen Seite des Bodenelements mit Kleber und befestigte nach der gleichen Art und Weise mein etwas kleineres Vorderseitenelement. Anschließend klebte ich die Vorderseite samt Täschchen fest, welche zugleich die unschöne Rückseite der inneren Vorderseite verdeckte. Zu guter Letzt befestigte ich die Rückseite mit den Trageriemen. Wenn Sie sauber gebastelt haben und jetzt mit der großen Klappe die Schultasche verschließen, sollten die Magnete haften und das Bastelmotiv sicher verschlossen halten.
Abc-Schütze und Fazit
Abschließend verzierte ich die Schultasche noch mit einem Abc-Schützen, welcher sich auf Schablone #31 befindet. Dieser ist bei mir aus Schrumpffolie und mithilfe von Mosaiksteinchen als Abstandhalter am Deckel der Schultasche befestigt. Als meine kleine Nichte und ich diesen süßen und stabilen Schulrucksack nach zirka vier Stunden Bastelzeit fertiggestellt haben, waren wir genauso geschafft wie glücklich. Stolz packte sie neben ihrer großen Schwester ihre kleine Schultasche mit Kinderbüchern und verlangte sogar von ihrer Mama ihr ein Pausenbrot zu machen.
Verglichen mit meiner Grundschulzeit hat sich zu heute wenig geändert. Auch damals gab es schon diese ellenlangen Einkaufslisten vor jedem Schuljahr. Der Unterschied zu damals, den guten alten 1990er Jahren, als Deutschland für seine Bewohner der Nabel der Welt war, die Landschaften blühten und Milch und Honig floss, ist 20 Jahre später die wachsende soziale Ungleichheit.
In Deutschland leben über 2,5 Millionen Kinder in Einkommensarmut. Dies entspricht etwa 19,4 Prozent aller Personen unter 18 Jahren. Das Ausmaß der Kinderarmut ist seit vielen Jahren gravierend hoch.
Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.: Kinderarmut in Deutschland. dksb.de (08/2015).
Ich habe Oxford Rechen- und Schreibhefte sowie Faber-Castell Bleistifte und eine Markenschultasche meiner Nichte kaufen können. Als Mensch, der mit offenen Augen durch die Welt geht, finde ich jedoch, dass die Grundschulen allmählich mal im Jahre 2015 ankommen sollten.
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Doch wer kam eigentlich auf die Idee einen hohen Hut mit zylindrischem Kopf und steifer Krempe zu erfinden? Bereits im 17. Jahrhundert trug vor allem der niedere britische Landadel hohe Hüte aus Biberfilz. Hingegen höhere Stände trugen seinerzeit diesen sogenannten Kastorhut nur zum Ausreiten. Heutige Dressurreiter tragen bei Wettkämpfen noch die Nachfahren dieses Hutes.
Der Erfinder des Zylinders war wohl der britische Hutmacher John Hetherington, der im Jahre 1797 durch die Straßen Londons spazierte und dabei einen schwarzen, seidig glänzenden Hut auf dem Kopf hatte, der wie ein Ofenrohr aussah. Dieser außergewöhnliche Hut versetzte vorbeilaufende Menschen in Panik und brachte Hunde zum Bellen, sodass Mr. Hetherington kurzerhand verhaftet wurde und ein Bußgeld wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses in Höhe von 500 Pfund bezahlen musste.
Für meinen Zylinderhut verwendete ich dunkel- und hellblaues Tonpapier. Die außerordentliche Stabilität des Hutes wird durch dunkelblauen Tonkarton ermöglicht. Damit die Hutkrempe verbogen werden kann, kam außerdem Alufolie zum Einsatz. Ich verzierte den Hut mit einem hellblauen Satinband, Stempelfarbe samt Motivstempeln und dem Paper Pen 902 Silber. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, flüssigen Kleber, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (
Zuallererst fertigte ich alle Tonpapierelemente aus dunkel- und hellblauem Tonpapier an. Wichtig: Dazu müssen die Schablonen zunächst zusammengefügt werden. Für die Hutkrempe werden dafür die Schablonen #1 - #4 an den Markierungen zusammengeklebt. Für die Hutkrone die Schablonen #5 - #6 und für die Seitenverkleidung die Schablonen #7 - #9.
Nachdem die Verzierungen getrocknet waren, falzte ich die Knick- und Klebelinien mithilfe eines Falzbeils und eines Lineals. Ein solch hoher, dreidimensionaler Hut muss vor dem Zusammenbau weiter verstärkt werden. Deshalb fertigte ich mir die Elemente von Schablone #10 aus dunkelblauem Tonkarton an. Den steifen Kreis klebte ich gleich danach zwischen die beiden gezackten Tonpapierkreise für die Hutkrone.
An dem hellblauen Element für die Seitenverkleidung klebte ich die acht Tonkartonstreifen, senkrecht im gleichmäßigen Abstand zueinander, fest. Die damit verstärkte, hellblaue Seitenverkleidung verklebte ich anschließend mit der verstärkten, runden Hutkrone. Danach befestigte ich die hellblaue Hutkrempe am bereits fertiggestellten Oberteil des Zylinders. Nach diesen Schritten sollte Ihr Papierhut bereits die typische Zylinderform aufweisen.
Hingegen die Stellen, die unbeweglich bleiben sollen, beklebte ich mit den beiden Tonkartonstücken. Um die Hutkrempe sauber zu verkleiden, klebte ich zu guter Letzt den großen, hohlen, dunkelblauen Kreis darauf. Ich wartete kurz, bis der Kleber getrocknet war, danach bog ich mir die Krempe bereits passend für meinen Kopf zurecht. Nun wird die letzte Seitenverkleidung angebracht.
Ich klebte das lange, dunkelblaue Tonpapierelement einmal ringsum den Hut und verkleidete damit gleichzeitig sämtliche Klebelinien. Wichtig: Beginnen Sie beim Ankleben dieses Elements an der Rückseite des Hutes. Der Zylinder ist damit einsatzbereit und wurde von mir weiter veredelt. Zunächst klebte ich ein Hutband an. Mein Satinband ist 58 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit. Tipp: Achten Sie beim Ankleben des Hutbandes darauf, dass dieses parallel mit der Klebelinie der äußeren Seitenverkleidung auf der Rückseite des Hutes verläuft. Damit vermeiden Sie zusätzliche Kleberänder und Überlappungen.

Der Kamin für die Feuerstelle war im 16. Jahrhundert ein Bambusrohr, welches in einem Spitzdach mündete, das genau so aussah, wie die Spitzhüte der ostasiatischen Bauern. Diese Hüte wurden natürlich schon viel früher aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen in den Anbaugebieten getragen. Ein Chashitsu Hut schützt nämlich vor Sonne sowie Regen. Aufgrund der Form und der Materialien hält er bei Kälte warm und ist trotzdem atmungsaktiv. Dieses geniale Prinzip haben die Architekten der Teestuben einfach übernommen.
Mithilfe meiner Anleitung können Sie einen traditionellen Chashitsu Hut aus Papier basteln, welcher für einen Kopfumfang von 60 - 80 Zentimetern geeignet ist.
Als Papier für den Hut verwendete ich Zeitungspapier, grauen Tonkarton, vier Seiten weißes DIN 4 Druckerpapier sowie Tonpapier in drei unterschiedlichen Farben. Für das Grundgerüst kamen außerdem ein Schaschlikspieß, Reißzwecken, Tesafilm und ein Stück Bast zum Einsatz. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, einen Bürotacker, ein Geodreieck, einen Bleistift, ein Bastelmesser, flüssigen Kleber, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (
Zuerst schnitt ich mir neun Seiten Zeitungspapier zurecht. Jede Seite muss 35 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit sein. Im Anschluss wickelte ich jede Seite um einen Schaschlikspieß auf und verklebte am Ende das Zeitungspapierröllchen. Danach zog ich den Holzspieß wieder heraus. Nun schnitt ich jedes der neun Röllchen symmetrisch auf eine Länge von 22 Zentimetern zu. Ich fertigte mir weiter von
Schablone #1 beide Elemente aus grauem Tonkarton an. Danach entfernte ich mithilfe eines
ich das zweite Element der Schablone #1 auf und tackerte es mithilfe eines Bürolochers fest. Die neun Röllchen sollten nun fest in den Löchern sitzen und nicht mehr herausrutschen können. Weiter habe ich das Grundgerüst des Chasitsu Hutes grundiert. Wichtig: Verwenden Sie als Untergrundfarbe einen Farbton, der später auch zu Ihrem Tonpapier passt. Ich nahm meinen
Ich wickelte ein Stück Bast um ein Dottingtool und einen Bleistift. Die Strecke zwischen beiden Werkzeugen betrug dabei exakt 17 Zentimeter. Ich stach das Dottingtool in die Mitte meiner Papierblätter und zog mit dem Bleistift einen großen Kreis. Danach unterteilte ich den Kreis in neun Stücke. Jedes Stück hat dabei einen Innenwinkel von 40°.
An der Außenseite jedes Stückes befestigte ich von der Rückseite kommend eine Reißzwecke, die ich mit Tesafilm am Papier festklebte. Auf die neun Spitzen der Reißzwecken legte ich folgend die hohlen Röllchen meines grundierten Hutgerüsts. Die Papierrollen fixierte ich ebenfalls vorübergehend mit Tesafilm. Zum Flechten des Papierhutes fertigte ich mir gleich danach Tonpapierstreifen an. Ein Streifen ist 70 lang und 0,5 Zentimeter breit.
Ich begann an der Oberseite und verklebte das Ende des ersten Streifens an einer Strebe des Hutgerüsts. Mit dem Tonpapierstreifen umwickelte ich weiter Strebe für Strebe. Am zweiten Ende des Streifens angekommen nahm ich einen weiteren Streifen und klebte dessen Anfang daran fest. Danach wiederholte ich die Schritte so lange, bis das Grundgerüst des Hutes komplett umsponnen war.
Tipp: Sie können problemlos mehrere Farben einflechten. Ich verwendete zu meiner Lachsfarbe die Farbe Rot als Kontrast. Ganz unten am Hut angekommen kleben Sie den letzten Streifen an einer Strebe fest und entfernen das Gerüst von der Papierunterlage. Nun fertigte ich die Streifen von Schablone #2 aus einer weiteren Tonpapierfarbe an.
Von jedem der vier Streifen benötigen Sie neun Exemplare. Als weiteres optisches Highlight habe ich immer zwischen zwei Streben vier dieser Streifen hochkant eingeflochten. Tipp: Flechten Sie diese Streifen asymmetrisch zueinander ein, so entsteht automatisch ein schönes Muster. Damit die einzelnen Streifen unten nicht herausrutschen, habe ich diese immer am untersten Querstreifen angeklebt.
Das Element für die Hutspitze befindet sich auf Schablone #3, dieses habe ich aus Tonpapier angefertigt. Ich falzte die Knick- und Klebelinien und malte das japanische Schriftzeichen für Reis (siehe Schablone #3) auf jede der neun Seiten. Danach verklebte ich das Spitzenelement mit sich selbst und bestrich die Klebelinien mit viel flüssigem Kleber. Zu guter Letzt habe ich die Spitze aufgeklebt und meinen Chashitsu Hut damit vollendet.
Ich gebe zu, das Basteln des Chashitsu Hutes ist nicht leicht. Das Flechten nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und auch die geometrische Komponente ist nicht zu verachten. Allerdings lohnt sich der Aufwand und ich verstehe jetzt, warum diese Hutform bei den ostasiatischen Feldarbeitern so beliebt ist. Ich habe den Hut Ende Juli entworfen, während in Bayern gerade eine Hitzewelle herrschte. Als ich für das Video bei 33 Grad Celsius draußen unterwegs war, hatte ich den Hut die ganze Zeit auf und es ist tatsächlich so, er spendet perfekten Sonnenschutz, auch am Nacken und ist dennoch so durchlässig, dass der Wind den Kopf kühlen kann.