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Laterne aus Papier basteln: Orientalisch mit Ritterzeltdach - Anleitung

Eine funk­ti­ons­tüch­ti­ge La­ter­ne (eng­lisch lan­tern) zu bas­teln, ist für Pa­pier­bast­ler nicht leicht. Die meis­ten de­kla­rier­ten La­ter­nen sind streng ge­nom­men näm­lich Wind­lich­ter. Den Un­ter­schied der bei­den Ar­ten macht der De­ckel. Den­ken Sie an die präch­ti­gen Stra­ßen­la­ter­nen in Lon­don, an die schwe­ren Wand­la­ter­nen in al­ten Bur­gen und an die La­ter­ne, die der Fähr­mann vor­ne an sei­nem Kahn an­ge­bracht hat, ha­ben alle ei­nes ge­mein­sam; ein ge­schlos­se­nes Ge­häu­se.

Bild von Dach einer PapierlaterneDass Pa­pier bei über 232 Grad Cel­si­us be­ginnt zu bren­nen, mach­te es lan­ge Zeit nur sehr schwer mög­lich, eine ech­te La­ter­ne aus Pa­pier zu bas­teln, die ge­wöhn­lich mit ei­ner of­fe­nen Flam­me be­trie­ben wird. Doch dank der LED-Technik, die zwi­schen­zeit­lich auch war­me Farb­tem­pe­ra­tu­ren äu­ßerst gut op­tisch dar­stel­len kann, ist ein Pa­pier­dach kein Pro­blem mehr. Na­tür­lich könn­ten Sie nun den­ken, dass ech­te Ker­zen we­sent­lich um­welt­freund­li­cher sind als elek­tri­sche Tee­lich­ter, die zu­dem noch eine Knopf­zel­le (Bat­te­rie) be­nö­ti­gen.

Hier kann ich Sie be­ru­hi­gen, denn die meis­ten Tee­licht­ker­zen sind aus Par­af­fin und da­mit aus Erd­öl.

Wich­tigs­ter Ker­zen­roh­stoff ist da­bei Par­af­fin, das aus Mi­ne­ral­öl ge­won­nen wird. Etwa drei Vier­tel in Deutsch­land sind Paraffin-Kerzen.

Dall­mus, Alex­an­der: Gibt’s öko­lo­gisch ein­wand­freie Ker­zen? br.de (10/2015).

Ge­hen Sie da­von aus, dass eine Li­thi­um Knopf­zel­le in ei­nem LED-Teelicht min­des­tens eine Herbst-Winter-Saison durch­leuch­tet, ist das Um­welt­ar­gu­ment mei­ner Mei­nung nach ent­kräf­tet.

Bild von Laterne aus Papier
Beim De­sign mei­ner Pa­pier­la­ter­ne, die 24,5 Zen­ti­me­ter hoch und 15,5 breit ist, habe ich mich aus den Ge­schich­ten des 12. Jahr­hun­derts rund um Ri­chard I. (Ri­chard Lö­wen­herz) und Sul­tan Sa­la­din in­spi­rie­ren las­sen.

Im Jah­re 1187 er­ober­te Sa­la­din die Stadt Je­ru­sa­lem, wel­che seit 1099 in christ­li­cher Hand war.

Im Ok­to­ber 1187 er­ober­te er nach kur­zer Be­la­ge­rung Je­ru­sa­lem zu­rück.

Tessloff Ver­lag: Sa­la­din er­obert Je­ru­sa­lem. wasistwas.de (10/2015).

Kleine Papierlaterne mit Spitzdach

Kai­ser Fried­rich I. Bar­ba­ros­sa zog dar­auf mit 100.000 Man­nen in den drit­ten Kreuz­zug, um die Hei­li­ge Stadt zu­rück­zu­er­obern. Na­tür­lich gin­gen die Sol­da­ten von Re­gens­burg aus zu Fuß gen Ori­ent. Nachts schlie­fen sie in den ty­pi­schen sechs­ecki­gen, mit­tel­al­ter­li­chen Zel­ten, auf die­se mein La­ter­nen­dach an­spielt. Durch die schlech­ten hy­gie­ni­schen Be­din­gun­gen bra­chen Seu­chen aus, und als dann noch der Kai­ser im Jah­re 1190 in Ana­to­li­en er­trank, galt der ers­te Teil des drit­ten Kreuz­zu­ges als ge­schei­tert.

Bild von orientalischer Herbstlaterne aus PapierAuch die fran­zö­si­schen und eng­li­schen Kreuz­rit­ter un­ter Phil­lip II. und Ri­chard Lö­wen­herz im Jah­re 1191 konn­ten Je­ru­sa­lem nicht ein­neh­men. Durch di­plo­ma­ti­sches Ge­schick schloss Ri­chard Lö­wen­herz je­doch mit Sul­tan Sa­la­din ei­nen drei­jäh­ri­gen Waf­fen­still­stand, so­dass Je­ru­sa­lem in die­ser Zeit auch wie­der von christ­li­chen Pil­gern be­sucht wer­den konn­te.

Ein Jahr spä­ter schlos­sen Ri­chard und Sa­la­din ei­nen auf drei Jah­re da­tier­ten Waf­fen­still­stand. Durch das En­ga­ge­ment des eng­li­schen Kö­nigs herrsch­ten die Chris­ten wie­der im Küs­ten­be­reich von Ty­rus bis Jaf­fa, so­dass christ­li­che Pil­ger un­ge­hin­der­ten Zu­gang nach Je­ru­sa­lem hat­ten.

Mo­ser, Chris­ti­an: Die Er­fol­ge von Ri­chard Lö­wen­herz. leben-im-mittelalter.net (10/2015).

Um den ori­en­ta­li­schen Teil die­ses islamisch-christlichen Pak­tes zu wür­di­gen, be­steht mei­ne La­ter­ne un­ten aus ei­nem ge­schwun­ge­nen Ge­stell mit vier Bei­nen und ei­ner run­den, brei­ten Lich­ter­ku­gel, wie es sei­ner­zeit im Sul­tans­pa­last üb­lich war.

Bastelanleitung für Laterne

Bild von vier Papierfüßen für LaterneAls Bas­tel­ma­te­ri­al ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in drei ver­schie­de­nen Far­ben, Trans­pa­rent­pa­pier so­wie Ton­kar­ton. Au­ßer­dem kam ein Ornament-Stempel samt Stem­pel­kis­sen zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, ei­nen Schasch­lik­spieß Falz­beil samt Li­ne­al so­wie mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7) zu­recht­le­gen.

Bild vom Bestempeln der Füße der LaterneIch be­gann mit dem Bo­den­ge­stell der La­ter­ne und fer­tig­te die Bei­ne von Scha­blo­ne #1 je vier­mal aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der ins­ge­samt acht Bei­ne ge­falzt hat­te, be­stem­pel­te ich vier gleich­far­bi­ge Ele­men­te mit mei­nem Ornament-Stempel. Das qua­dra­ti­sche Ver­bin­dungs­stück von Scha­blo­ne #1 be­stem­pel­te ich an­schlie­ßend eben­falls.

  • Dar­auf fol­gend kleb­te ich im­mer zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Bei­ne auf­ein­an­der. Wich­tig: Die Ele­men­te wer­den nur zur Hälf­te, an der Sei­te mit den fünf Za­cken, ver­klebt.

  • Gleich dar­auf ver­kleb­te ich die vier Bei­ne. Dazu be­strich ich im­mer eine Za­cken­sei­te mit Kle­ber und schob die­se dann in den Hohl­raum ei­nes an­de­ren Ele­ments.

Im An­schluss ver­kleb­te ich die vier Füße und schloss mein Bo­den­ge­stell ab, in­dem ich das be­stem­pel­te, qua­dra­ti­sche Ver­bin­dungs­stück von un­ten ein­kleb­te. Wei­ter fer­tig­te ich die ers­te Ver­stär­kung von Scha­blo­ne #2 aus Ton­pa­pier und Ton­kar­ton an. Ich kleb­te den Kar­ton auf das Ton­pa­pier und bei­des dann auf mein Bo­den­ge­stell. Glei­ches wie­der­hol­te ich mit den bei­den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #3. Durch die­se Tech­nik ist der La­ter­nen­tisch dop­pelt ver­stärkt und gleich­zei­tig de­ko­ra­tiv ver­ziert.

Orientalische Lichterkugel aus Papier

Bild von Einzelteilen fürs Basteln einer orientalischen LichterkugelVon Scha­blo­ne #4 fer­tig­te ich mir die sechs Sei­ten­ele­men­te für die Lich­ter­ku­gel aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich das Mus­ter mit ei­nem Bas­tel­mes­ser frei­ge­schnit­ten hat­te, falz­te ich auch hier die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Die sechs Fens­ter­ele­men­te aus Trans­pa­rent­pa­pier be­stem­pel­te ich eben­falls mit mei­nem Ornament-Stempel und kleb­te die­se da­nach an der In­nen­sei­te der Sei­ten­ele­men­te fest.

Bild von einem Papierkreis aus dem eine Kugel wirdDas klei­ne Ton­pa­pier­sechs­eck von Scha­blo­ne #4 ist die Ba­sis, an des­sen Sei­ten ich je­weils ein Sei­ten­ele­ment fest­kleb­te. Da­mit aus dem Pa­pier­kreis eine Ku­gel wird, habe ich zu­nächst Sei­te für Sei­te an­ein­an­der­ge­klebt. So­bald die Ku­gel Ge­stalt an­ge­nom­men hat, habe ich die obe­ren Kle­be­la­schen mit flüs­si­gem Kle­ber be­stri­chen und nach in­nen hin um­ge­stülpt.

Bild vom Kleben der Lichterkugel auf das BodengestellDurch die­se Tech­nik wer­den gleich­zei­tig sämt­li­che Kle­be­rän­der ver­klei­det. Im nächs­ten Ar­beits­schritt be­strich ich die Un­ter­sei­te der Lich­ter­ku­gel und die Mit­te des Bo­den­ge­stells mit viel flüs­si­gem Kle­ber und kleb­te bei­des zu­sam­men. Wich­tig: Spa­ren Sie hier­bei nicht mit Kle­ber und las­sen Sie das Gan­ze gut aus­trock­nen, da­mit Sie lan­ge Freu­de an Ih­rer Pa­pier­la­ter­ne ha­ben.

Zeltdach aus Papier passt perfekt auf Lichterkugel

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #5 und #6 aus mei­nen bis­her ver­wen­de­ten Ton­pa­pier­far­ben an.

Das größ­te Sechs­eck mit dem Loch in der Mit­te ist die Schnitt­stel­le zur Lich­ter­ku­gel. Nach dem Aus­schnei­den falz­te ich hier die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te die bei­den Bän­der von Scha­blo­ne #5 ein­mal in­nen und ein­mal au­ßen an den ab­ste­hen­den Kle­be­la­schen fest. An­schlie­ßend kleb­te ich mir aus den sechs Drei­ecken von Scha­blo­ne #6 mein spit­zes Zelt­dach zu­sam­men. Zur Ver­stär­kung und zur Ver­klei­dung der Kle­be­l­i­ni­en kleb­te ich dem Gan­zen noch eine klei­ne Ton­pa­pier­spit­ze (sie­he Scha­blo­ne #6) auf.

Bild vom Kleben des Zeltdaches auf die SchnittstelleZu gu­ter Letzt ver­schloss ich das Zelt­dach von un­ten mit dem Sechs­eck von Scha­blo­ne #6. Wei­ter ver­kleb­te ich die Schnitt­stel­le zur Lich­ter­ku­gel mit dem Zelt­dach. Auch hier soll­ten Sie viel flüs­si­gen Kle­ber ver­wen­den und al­les gut trock­nen las­sen. Das sta­bi­le, spit­ze Dach soll­te sich nun per­fekt in der Lich­ter­ku­gel ver­sen­ken las­sen. Da­mit ist die La­ter­ne aus Pa­pier fer­tig­ge­stellt.

Quilling Eicheln als letzte Dachverzierung

Bild vom Basteln einer Quilling EichelMit­hil­fe der Quilling-Figur Tight Coil habe ich als Dach­ver­zie­rung klei­ne Ei­cheln aus Pa­pier an­ge­fer­tigt. Eine Ei­chel be­steht aus zwei Pa­pier­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne #7). Wich­tig: Die Pa­pier­strei­fen müs­sen an den Mar­kie­run­gen A bzw. B und C ver­län­gert wer­den. Ich dreh­te je­weils ei­nen di­cken und ei­nen dün­nen Strei­fen eng auf ei­nen Schasch­lik­spieß auf und ver­kleb­te das Ende. Da­nach drück­te ich die bei­den Pa­pier­schne­cken mit dem Fin­ger sanft nach au­ßen. An­schlie­ßend habe ich Ei­chel­scha­le und Ei­chel­frucht mit flüs­si­gem Kle­ber zu­sam­men­ge­klebt. Ganz zum Schluss habe ich an jede der sechs Sei­ten mei­nes Zelt­da­ches eine Pa­pierei­chel an­ge­klebt und mei­ne La­ter­ne da­mit noch herbst­lich ver­ziert.

Fazit

Bild von herbstlicher Papierlaterne mit Quilling EichelnNe­ben dem au­ßer­ge­wöhn­li­chen De­sign mei­ner Pa­pier­la­ter­ne ist es vor al­lem die Leucht­kraft, die mich an mei­nem Bas­tel­mo­tiv be­geis­tert. Da­durch, dass das La­ter­nen­dach die Lich­ter­ku­gel dicht ver­schließt, brei­tet sich das Licht in vol­ler Pracht durch das Trans­pa­rent­pa­pier aus. Tipp: Ein gelblich-weißes LED-Teelicht in Ver­bin­dung mit wei­ßem oder hell­brau­nem Trans­pa­rent­pa­pier er­zeugt mei­ner Er­fah­rung nach eine be­son­ders ent­span­nen­de Wohl­fühl­at­mo­sphä­re.

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Birne aus Papier basteln

Die arme Bir­ne (eng­lisch pear) hat es hier­zu­lan­de im Reich des Ap­fels nicht leicht. In Deutsch­land wird die fruchtig-würzig schme­cken­de, und im Mund schmel­zen­de Bir­ne im Ge­gen­satz zur Ap­fel­frucht und zum Erd­ap­fel nur stief­müt­ter­lich be­han­delt. Der Apfel-Po ist eben­so ein Schön­heits­ide­al, ganz im Ge­gen­teil zum Birnen-Po.

[...] der Apfel-Po zu den be­lieb­tes­ten Po-Formen ge­zählt. Tomaten-, Birnen- und Kartoffel-Popos ha­ben ihre ty­pi­schen Pro­ble­me.

Kul­te­rer, Ly­dia: Wel­cher Po-Typ bist du und wie soll­test du trai­nie­ren? pouebungen.com (09/2015).

Bild von gelb-grüner Pappmaché Birne aus PapierIch hin­ge­gen lie­be himm­lisch süße Bir­nen, denn Äp­fel mach­ten schon in der Hei­li­gen Schrift nur Är­ger und au­ßer­dem bin ich nicht der Über­zeu­gung, dass man hin und wie­der in den sau­ren Ap­fel bei­ßen muss. In un­se­ren Gär­ten wächst vor al­lem die Wil­liams Christ­bir­ne (Py­rus com­mu­nis). Der Name des le­cke­ren Ro­sen­ge­wäch­ses hat zwar et­was Himm­li­sches, ist je­doch kei­nes­wegs vom Him­mel ge­fal­len. Er geht zum ei­nen auf Kö­nig Lud­wig XI., sei­nes Zei­chens Kö­nig von Frank­reich, ins 15. Jahr­hun­dert zu­rück.

Die­ser Herr­scher war so in sei­nem Glau­ben ge­fes­tigt, dass ihm der Papst so­gar den Ti­tel Al­ler­christ­lichs­ter Kö­nig ver­lieh. 1483 lag der Kö­nig in sei­nem Ster­be­bett und an sei­ner Sei­te war der ita­lie­ni­sche Hei­ler Franz von Pao­la. Bild von drei saftigen, gelb-grünen Birnen aus PapierDer Hei­ler gab dem Kö­nig ei­nen Bir­nen­sa­men, der aus sei­ner Hei­mat Ka­la­bri­en stamm­te. Au­ßer­dem for­der­te er Lud­wig XI. auf, die­sen ein­zu­pflan­zen und das Ro­sen­ge­wächs zu pfle­gen. Der schwa­che Kö­nig folg­te den An­wei­sun­gen und kam dar­auf­hin wie­der für kur­ze Zeit zu Kräf­ten. Der Bir­nen­baum, der aus dem Sa­men ent­sprang, wur­de des­halb auf den Na­men „Bon Chré­ti­en” (Gu­ter Christ) ge­tauft.

Upon ex­ami­ning the king, the hea­ler gave him a sin­gle pear seed from his na­ti­ve home­land of Ca­la­b­ria, a re­gi­on in Sou­thern Ita­ly. He told the king to care for the pear and plant it.

An­drews, Sa­let­te: Wil­liams Bon Chre­ti­en. answers.com (09/2015).

Bild von Papierbirne aus StreifenIm 16. Jahr­hun­dert wur­de die „Bon Chré­ti­en” nach Eng­land im­por­tiert und wei­ter kul­ti­viert, so­dass es Ende des 17. Jahr­hun­derts 129 eu­ro­päi­sche Bir­nen­sor­ten gab. Die bes­te Va­ria­ti­on der „Bon Chré­ti­en” wur­de im süd­li­chen Teil Eng­lands zwi­schen 1765 und 1770 von ei­nem Schul­di­rek­tor ent­wi­ckelt. Ein Gärt­ner mit dem Na­men Wil­liam er­warb die­se Bir­nen­sor­te und ver­brei­tet sie im gan­zen Land un­ter dem Na­men „Wil­liams’ good Chris­ti­an”.

In 1770 one of the most im­portant va­rie­ties still in cul­ti­va­ti­on to­day was de­ve­lo­ped. It was the William’s Bon Chré­ti­en bred by Sta­ir, a school­mas­ter at Al­der­maston in Berkshire.

Gun­ning­ham, Paul: A Histo­ry of Pear Gro­wing in the UK. homepage.ntlworld.com (09/2015).

Und weil ich im Spät­som­mer gar nicht ge­nug von die­ser ge­schichts­träch­ti­gen Bir­ne be­kom­men kann, habe ich zwei Va­ria­tio­nen aus Pa­pier ge­bas­telt.

Bild von verschiedenen Birnen aus Papier
Mei­ne drei­di­men­sio­na­len Pa­pier­bir­nen sind je­weils 9 Zen­ti­me­ter lang und 5 Zen­ti­me­ter breit. Die Frücht­chen las­sen sich per­fekt für de­ko­ra­ti­ve Zwe­cke auf­hän­gen oder kön­nen ei­nen wich­ti­gen Platz in Ih­rem Ern­te­dank­korb aus Pa­pier ein­neh­men.

Stabile Birnen aus Pappmaché basteln

Bild von Kleister, Schüssel und Zeitungspapier für PappmachéMei­ne ers­te Bir­nen­va­ria­ti­on ist für grob­mo­to­ri­sche Bast­ler oder klei­ne Kin­der ge­eig­net, die den­noch wun­der­schö­nes Pa­pier­obst an­fer­ti­gen wol­len. Als Tech­nik nahm ich mir hier­für Papp­ma­ché zur Hil­fe und leg­te mir des­halb Kleis­ter, eine Schüs­sel mit Was­ser, Luft­bal­lons, Zei­tungs­pa­pier und ei­nen flüs­si­gen Kle­ber zu­recht. Zur Ko­lo­rie­rung der Pa­pier­bir­ne ver­wen­de­te ich ei­nen ge­wöhn­li­chen Was­ser­mal­kas­ten.

Bild von Luftballon, der mit Zeitungspapier und Kleister beklebt wirdAls wei­te­re Be­son­der­heit, da­mit die künst­li­chen Bir­nen so real wie mög­lich aus­se­hen, habe ich Äste und Blät­ter ge­sam­melt, die ich zwei Tage vor­her ge­trock­net habe. Ich rühr­te zu­nächst mei­nen Kleis­ter nach der Ver­pa­ckungs­an­wei­sung an und riss mir klei­ne Stü­cke aus Zei­tungs­pa­pier zu­recht. An­schlie­ßend blies ich ei­nen Luft­bal­lon in der Grö­ße auf, die spä­ter mei­ne Bir­ne ha­ben soll­te.

Ich tunk­te das zer­ris­se­ne Zei­tungs­pa­pier in Kleis­ter und leg­te es um den Luft­bal­lon, da­nach ließ ich das Gan­ze über Nacht trock­nen. Am nächs­ten Tag ent­fern­te ich den Luft­bal­lon aus dem hart ge­wor­de­nen Zei­tungs­pa­pier. Gleich im An­schluss be­mal­te ich mei­nen bir­nen­för­mi­gen Pa­pier­ball mit Was­ser­far­ben.

Bild von Birnen mit Stiel und Blättern aus PapierZum gleich­mä­ßi­gen Trock­nen häng­te ich mei­ne an­ge­fer­tig­ten Bir­nen für un­ge­fähr zwei Stun­den an ei­ner Schnur auf. Dar­auf­fol­gend nahm ich im­mer eine mei­ner ko­lo­rier­ten Pa­pier­bir­nen und kleb­te zu­erst ei­nen Stiel (dün­nen Ast) und an­schlie­ßend ein ge­trock­ne­tes Baum­blatt mit viel flüs­si­gem Kle­ber an der schma­len Loch­sei­te fest. Da­mit ist eine sta­bi­le und ori­gi­nal­ge­treue Pa­pier­bir­ne fer­tig­ge­stellt. Tipp: Falls Ihr Pa­pier­obst wie im Su­per­markt glän­zen soll, be­sprü­hen Sie es am Ende mit Klar­lack.

Filigrane Papierbirne mit Kerngehäuse

Bild von Papierstreifen zum Basteln einer BirneFalls Sie eher ein Pa­pier­freund sind, für den Äs­the­tik und Fi­li­gran­ar­beit im Vor­der­grund steht, könn­te mei­ne zwei­te Birnen-Variation et­was für Sie sein. Für die Pa­pier­bir­ne mit Kern­ge­häu­se ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Beige, Hell­gelb, Gelb, Hell­grün, Grün und Braun so­wie eine Näh­na­del und gel­ben Bast. Als Werk­zeu­ge ka­men au­ßer­dem ein Lo­cher, ein gel­ber Stroh­halm,

Bild vom Kleben eines Sterns aus Papierstreifen

flüs­si­ger Kle­ber, ein Eyelet-Setter, eine Sche­re, ein Dot­ting­tool und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­ne zum Ein­satz. Die Bir­ne be­steht aus drei ver­schie­de­nen Ge­häu­sen. Die un­ter­schied­lich lan­gen Pa­pier­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne) fer­tig­te ich aus drei Ton­pa­pier­farb­tö­nen an. In die ein­zel­nen Strei­fen stanz­te ich an­schlie­ßend Lö­cher mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters. Die Bir­nen­ker­ne sind aus brau­nem Ton­pa­pier, acht da­von stanz­te ich mit­hil­fe ei­nes Bü­ro­lo­chers aus.

Bild von drei Sternen, die als Birne zusammengelegt werdenMei­ne un­ter­schied­li­chen, ge­loch­ten Pa­pier­strei­fen kleb­te ich zu drei ein­zel­nen Pa­pier­ster­nen zu­sam­men. Auf je­den zwei­ten Strei­fen mei­nes kleins­ten, beige­far­be­nen Sterns kleb­te ich au­ßer­dem je­weils zwei brau­ne Bir­nen­ker­ne auf. Aus ei­nem gel­ben Trink­stroh­halm schnitt ich mir gleich dar­auf drei Stü­cke mit ei­ner Län­ge von 2, 2,5 und 4,5 Zen­ti­me­tern zu­recht.

Die Papierbirne wird zusammengenäht

Bild vom Auffädeln des Strohhalms

Nach die­sen Vor­be­rei­tungs­schrit­ten be­gann ich nun mit dem Zu­sam­men­bau der Bir­ne. Da­für nahm ich eine Näh­na­del und fä­del­te ein lan­ges Stück gel­ben Bast auf, wel­ches ich am Ende ver­kno­te­te. Ich zog die Na­del zu­erst durch die Mit­te des größ­ten Pa­pier­sterns, da­nach durch den nächst­klei­ne­ren. Dar­auf folg­te das 2 Zen­ti­me­ter gro­ße Stroh­halm­stück und dar­auf dann der kleins­te Stern mit den Ker­nen.

Bild vom Auffädeln des KerngehäusesWei­ter fä­del­te ich das 2,5 Zen­ti­me­ter gro­ße Stroh­halm­stück auf. Nun wird das Kern­ge­häu­se ge­formt. Da­für fä­del­te ich Strei­fen für Strei­fen vom kleins­ten Pa­pier­stern auf und schloss das Gan­ze mit dem 4,5 Zen­ti­me­ter gro­ßen Stroh­halm­stück ab. Im An­schluss wird die Bir­ne ge­formt. Da­für fä­del­te ich zu­nächst die Pa­pier­strei­fen des mitt­le­ren, und da­nach die Strei­fen des größ­ten Pa­pier­sterns auf.

Bild von genähter Papierbirne

Die Ku­gel­form mit Kern­ge­häu­se leg­te ich im An­schluss kurz bei­sei­te. Von der Scha­blo­ne fer­tig­te ich mir nun die bei­den Blät­ter und den Stiel aus Ton­pa­pier an. Ich kleb­te die bei­den Blät­ter ver­setzt zu­ein­an­der zu­sam­men und loch­te die­se mit­hil­fe des Eyelet-Setters. Der Stiel ist ein Röll­chen aus brau­nem Ton­pa­pier. Ich nahm da­nach wie­der Na­del und Bir­ne zur Hand und fä­del­te zu­nächst die bei­den Blät­ter und an­schlie­ßend den Stiel auf. Ich ent­fern­te die Na­del und kno­te­te das Bas­ten­de zu­sam­men, da­nach nahm ich das Dot­ting­tool und brach­te da­mit die Pa­pier­strei­fen in die ty­pi­sche Bir­nen­form. Schon ist die fi­li­gra­ne Bir­ne aus Pa­pier fer­tig­ge­stellt.

Fazit

Bild von genähter Birne aus PapierMei­ne ers­te Pappmaché-Variation mag ich des­halb, da sich die­se su­per gut mit Kin­dern bas­teln lässt und man in kur­zer Zeit ein au­ßer­ge­wöhn­lich gu­tes Er­geb­nis er­zielt. Als Bast­le­rin und Ge­nie­ße­rin mit Leib und See­le ist mei­ne ge­näh­te Bir­ne den­noch mein Fa­vo­rit. Ob die Un­po­pu­la­ri­tät der Bir­ne wohl dar­an liegt, dass Deut­sche ger­ne Fast Food mö­gen?

Mei­ne Mut­ter ging mit mir mit 16 zu ei­nem Kebab-Stand, weil ich das Fla­den­brot mit den un­iden­ti­fi­zier­ba­ren brau­nen Fleisch­stü­cken, die von die­sem ro­tie­ren­den Ele­fan­ten­bein her­un­ter­ge­schnit­ten wur­den, noch nie pro­biert hat­te.

Wal­ker, Ella: Ich weiß, ich soll­te Fast Food has­sen. Aber ich kann nicht! munchies.vice.com (09/2015).

Ei­nen Ap­fel pflü­cken Sie vom Baum, rei­ben ihn kurz an Ih­rem T-Shirt und bei­ßen hin­ein. Ich ken­ne Men­schen, die es­sen vom Ap­fel al­les bis auf den Stiel. Mit ei­ner Bir­ne geht das zwar prin­zi­pi­ell auch, je­doch läuft Ih­nen da­bei der süße Saft am Mund hin­un­ter und mit Pech auf Ihr Ober­teil. Au­ßer­dem ha­ben Sie nach dem Ver­zehr kleb­ri­ge Fin­ger. Dem­nach ist eine Bir­ne eben eine ech­te Ge­nie­ßer­frucht, die erst in Kom­po­si­tio­nen wie in ei­nem Mohn-Schmandkuchen er­blüht.

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Hexenschuhe aus Papier - Bastelanleitung

Der Be­ruf der Hexe (eng­lisch witch) un­ter­lag im letz­ten Jahr­tau­send ei­nem enor­men Image­wan­del. Höchst­wahr­schein­lich schon frü­her, je­doch si­cher in der Zeit, als west­ger­ma­ni­sche Stäm­me Mit­tel­eu­ro­pa be­sie­del­ten gin­gen He­xen ih­rem ge­re­gel­ten Ta­ge­werk nach. Dank der Ge­brü­der Grimm oder des Ma­lers Da­vid Ryck­aert war eine Hexe eine alte Frau, die wenn sie nicht ge­ra­de ir­gend­ein Ge­bräu in ei­nem Kes­sel koch­te, mit ih­rem Rei­sig­be­sen in der Hand an­de­re Men­schen in Krö­ten ver­wan­del­te.

Bild von rotem Hexenschuh mit FledermäusenIn Wahr­heit war die He­xe­rei (eng­lisch witch­craft) nichts wei­ter als eine sehr alte Re­li­gi­on und He­xen wa­ren so et­was wie Pries­te­rin­nen. Spi­ri­tu­el­ler In­halt die­ser Re­li­gi­on war die Ver­eh­rung der Mut­ter Na­tur. Das Hand­werk be­stand aus Al­ter­na­tiv­me­di­zin. So pro­du­zier­ten He­xen Heil­trän­ke, Öle und ver­ab­reich­ten so­gar Mas­sa­gen oder Hyp­no­sen.

Witch­craft me­ans the ‘craft of the wise’. It is the ol­dest re­li­gi­on of the world. [...] Witch­craft not only in­cluded ma­gic, but also home me­di­ci­nes com­pri­sing po­ti­ons, herbs, stones, oils, mas­sa­ges and si­mi­lar other simp­le home re­me­dies.

Wic­ca: Histo­ry of Witch­craft. awakethewitch.com (09/2015).

In der Hoch­pha­se der Chris­tia­ni­sie­rung des Abend­lan­des er­schien im Jah­re 906 der so­ge­nann­te Ca­non epis­co­pi, der ver­kürzt ge­sagt den He­xen­glau­ben als teuf­lisch be­zeich­ne­te. Mit Papst In­no­zenz III. be­gann ba­sie­rend dar­auf ab dem 13. Jahr­hun­dert die ge­ziel­te He­xen­ver­fol­gung, die von Papst Gre­gor IX., der so­gar Kreuz­zü­ge ge­gen in sei­nen Au­gen Häretiker-Städte führ­te, ex­zes­siv vor­an­ge­trie­ben wur­de.

Alt­hough Pope Gre­go­ry IX had aut­ho­ri­zed the kil­ling of wit­ches back in the 1200s, the fad just didn’t catch on for while [...].

Cli­ne, Aus­tin: Wit­ches, Wo­men, and Witch­craft. atheism.about.com (09/2015).

Bild von Halloweenschuh mit Sweets aus PapierAb dem 18. Jahr­hun­dert galt der He­xen­be­ruf als aus­ge­stor­ben. Was blieb, sind die Sa­gen und Mär­chen über die mys­ti­schen Kräu­ter­frau­en. Halloween- oder Fa­schings­kos­tü­me für He­xen be­stehen in der Re­gel aus ei­nem Hut, ei­nem bein­frei­en Kleid, ei­ner schwar­zen Strumpf­ho­se und den ty­pi­schen He­xen­schu­hen. Ich kann Ih­nen nicht sa­gen, wer der Hexe die­se schi­cken ko­bold­ar­ti­gen Schu­he hin­zu­ge­dich­tet hat. In al­ten Bil­dern wer­den He­xen näm­lich ent­we­der völ­lig nackt oder mit lan­gen Rö­cken dar­ge­stellt, un­ter de­nen man die Schu­he nicht sieht.

Selbst in zeit­ge­nös­si­schen Dar­stel­lun­gen tra­gen He­xen nicht die klas­si­schen He­xen­schu­he. Ich den­ke da­bei an Bibi Blocks­berg mit ih­ren wei­ßen Strümp­fen oder an die Se­ri­en Sa­bri­na - To­tal Ver­hext! bzw. Char­med, in de­nen die He­xen ent­we­der Pumps oder hoch­ha­cki­ge Stie­fel tra­gen. Ein­zig und al­lei­ne die Schu­he von Her­mi­ne Gran­ger (Har­ry Pot­ter) sind stark am klas­si­schen He­xen­schuh ori­en­tiert.

Bild von Hexenschuhe aus Papier
Ich habe ei­nen He­xen­schuh aus Pa­pier für Hal­lo­ween ent­wor­fen, wel­cher die klas­si­sche Schuh­form mit mo­der­nen Hexen-Darstellungen ver­bin­det, ohne da­bei die sinn­li­che Aus­strah­lungs­kraft, die vor al­lem jun­gen, ma­gi­schen Weibs­stü­cken ver­gan­ge­ner Zei­ten nach­ge­sagt wird, zu ver­lie­ren.

Bild von bunten Halloweensüßigkeiten in einem HexenschuhMein Schuh der Mar­ke Wal­pur­gis ist 18 Zen­ti­me­ter lang und 7 Zen­ti­me­ter breit. Der Ab­satz ver­fügt über eine Höhe von 6 Zen­ti­me­tern. Der ele­gan­te Da­men­schuh prä­sen­tiert sich selbst­ver­ständ­lich eben­so mit ei­ner ty­pi­schen He­xen­schuh­schnal­le und ist mit ei­nem schwar­zen Netz und gru­se­li­gen Fle­der­mäu­sen ver­ziert. Der drei­di­men­sio­na­le Pa­pier­schuh hat nicht nur ei­nen de­ko­ra­ti­ven Ef­fekt, son­dern bie­tet auch ge­nü­gend Platz für le­cke­re Hal­lo­ween­sü­ßig­kei­ten.

Damenschuhe mit Plateau-Absatz basteln

Bild von Einzelteilen des HexenschuhsBa­sis­ma­te­ri­al mei­nes He­xen­schuhs ist Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Rot, Schwarz und An­thra­zit so­wie ro­ter Ton­kar­ton. Für die Ver­zie­rung nahm ich ein schwar­zes Flie­gen­netz, schwar­ze Mal­kas­ten­far­be, ei­nen wei­ßen Acryl­stift so­wie ei­nen gra­phit­far­be­nen Pa­per Pen zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verkleben des Grundgerüsts des Damenschuhs

Zu­nächst bau­te ich das Grund­ge­rüst des He­xen­schuhs zu­sam­men. Da­für fer­tig­te ich die Scha­blo­nen #1 - #3 aus schwar­zem, (Au­ßen­sei­te) und an­thra­zit­far­be­nem (In­nen­sei­te) Ton­pa­pier an. Nach dem Aus­schnei­den der Ein­zel­tei­le falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en (sie­he Scha­blo­ne) und kleb­te zu­nächst den an­thra­zit­far­be­nen In­nen­schuh, Stück für Stück, zu­sam­men.

Bild von Grundform des PapierhexenschuhsFür ei­nen op­ti­schen Kon­trast und na­tür­lich für die Sta­bi­li­tät kleb­te ich dar­auf fol­gend die du­pli­zier­ten, schwar­zen Ein­zel­tei­le pas­send um den In­nen­schuh. So ent­steht völ­lig au­to­ma­tisch ein Da­men­schuh im klas­si­schen Hexen-Design je­doch vor­erst noch ohne Ab­satz. Mein He­xen­schuh soll­te na­tür­lich nicht nur funk­tio­nal, son­dern auch hübsch an­zu­se­hen sein, des­halb kam jetzt Far­be ins Spiel.

Gruselige Außenhaut des Hexenschuhs

Da­mit die Hexe Un­ge­zie­fer und Ge­tier mit ih­rem Schuh er­schla­gen kann, muss der Plateau-Absatz na­tür­lich be­son­ders sta­bil sein. Ich fer­tig­te des­halb Scha­blo­ne #4 aus ro­tem Ton­kar­ton an, falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und bau­te mir an­schlie­ßend mei­nen Ab­satz zu­sam­men. Da­nach mal­te ich eine schwar­ze Ab­satz­soh­le und schwar­ze Strei­fen mit­hil­fe von Was­ser­far­be auf.

Bild vom unverzierten PapierhexenschuhZu gu­ter Letzt steck­te ich die Kle­be­la­schen des ver­zier­ten Ab­sat­zes an der hin­te­ren Soh­le fest und ver­kleb­te die­se mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Ein High­light des Schuhs ist die be­netz­te Au­ßen­haut, da­für fer­tig­te ich Scha­blo­ne #5 und #6 aus ro­tem Ton­pa­pier an. Alle die­se Zier­ele­men­te be­mal­te ich zu­al­ler­erst mit Fle­der­mäu­sen aus schwar­zer Was­ser­far­be. Die klei­nen Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #7.

Als die Far­be gut ge­trock­net war be­strich ich die Flä­chen der Ein­zel­tei­le mit viel flüs­si­gem Kle­ber und leg­te ein schwar­zes Flie­gen­netz dar­über. Nach dem Trock­nen schnitt ich mit der Sche­re ent­lang der Kon­tu­ren das über­ste­hen­de Flie­gen­git­ter ab. Tipp: Es muss im­mer nur eine der bei­den Sei­ten sau­ber mit dem Netz be­deckt sein. Die ro­ten, be­netz­ten Ein­zel­tei­le sind et­was klei­ner als die des Grund­ge­rüsts, ach­ten Sie beim Ver­klei­den Ih­res He­xen­schuhs dar­auf, dass an je­der Sei­te ein Ab­stand von 0,5 Zen­ti­me­tern ein­ge­hal­ten wird. Wich­tig: Das gro­ße Ele­ment für die äu­ße­re Soh­le wird an die­ser Stel­le noch nicht auf­ge­klebt.

Jeder Hexenschuh hat eine Schnalle

Bild vom verzierten des Hexenschuhs mit einer NetzhautAls ich den Schuh mit ro­ter, be­netz­ter Haut ver­ziert hat­te, küm­mer­te ich mich um die ty­pi­sche Schuh­schnal­le, wel­che sich auf Scha­blo­ne #8 be­fin­det. Das Band fer­tig­te ich aus schwar­zem, die Schnal­le aus wei­ßem (groß) und ro­tem (klein) Ton­pa­pier an. Ich kleb­te die klei­ne auf die gro­ße Schnal­le und fä­del­te mein Band hin­durch. Mei­ne He­xen­schuh­schnal­le ver­zier­te ich mit Punk­ten aus mei­nem wei­ßen Acryl­stift so­wie aus ei­nem gra­phit­far­be­nem Pa­per Pen.

Bild vom festkleben der benetzen SchuhsohleDie ver­zier­te Schuh­schnal­le kleb­te ich nun auf Höhe des Fuß­bal­lens am Da­men­schuh fest. Zur Ver­klei­dung der Kle­be­rän­der und zur wei­te­ren De­ko­ra­ti­on kleb­te ich fol­gend die rote, be­netz­te Au­ßen­soh­le an mei­nem He­xen­schuh fest. Na­tür­lich hat ein solch ed­ler Schuh auch in­ne­re Ver­klei­dun­gen, die­se be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #9. Die Schuh­soh­le und die in­ne­ren Sei­ten­ver­klei­dun­gen fer­tig­te ich aus schwar­zem Ton­pa­pier an.

Bild vom Einkleben der Schuhsohle in den HexenschuhAuf die Schuh­soh­le schrieb ich mit mei­nem wei­ßen Acryl­stift die Mar­ke Wal­pur­gis und die Schuh­grö­ße 44, da­nach kleb­te ich die­se auf den in­ne­ren Schub­o­den. Die bei­den Sei­ten­ver­klei­dun­gen habe ich ein­fach, links und rechts, sym­me­trisch zu­ein­an­der ein­ge­klebt. Nach die­sem Ar­beits­schritt ist der He­xen­schuh aus Pa­pier be­reit für die Hal­lo­ween­par­ty.

Fazit

Der ele­gan­te Mot­to­schuh ist ein mit­tel­schwe­res und sehr auf­wen­di­ges Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka drei Stun­den be­nö­tigt habe. Am bes­ten ge­fällt mir das De­sign, gäbe es die­sen Pa­pier­schuh in Le­der zu kau­fen, wür­de ich höchst­wahr­schein­lich zu­schla­gen.

Bild eines erotischen Damenschuhs aus PapierDas gute Image der He­xen ist zwi­schen­zeit­lich wie­der­her­ge­stellt. Ende der 1990er Jah­re ver­schlan­gen mei­ne Schul­freun­din­nen und ich ge­ra­de­zu die Harry-Potter-Teile und fei­er­ten auch die ein oder an­de­re He­xen­fei­er. Vor Kur­zem sah ich je­doch mal wie­der die TV-Serie Be­zau­bern­de Jean­nie mit der da­mals wirk­lich toll aus­se­hen­den Bar­ba­ra Eden. Wenn ich heu­te die Wahl hät­te, wäre ich lie­ber ein Fla­schen­geist (Dschinn). Denn über­le­gen Sie mal, was Har­ry Pot­ter al­les ler­nen muss­te und wie viel da­bei schief ging. Hin­ge­gen bei der lus­ti­gen Jean­nie klapp­te al­les mit ei­nem simp­len Kopf­ni­cken. Apro­pos: Jean­nie trug auch im­mer Pumps.

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