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Laterne aus Papier basteln: Orientalisch mit Ritterzeltdach - Anleitung

Eine funk­ti­ons­tüch­ti­ge La­ter­ne (eng­lisch lan­tern) zu bas­teln, ist für Pa­pier­bast­ler nicht leicht. Die meis­ten de­kla­rier­ten La­ter­nen sind streng ge­nom­men näm­lich Wind­lich­ter. Den Un­ter­schied der bei­den Ar­ten macht der De­ckel. Den­ken Sie an die präch­ti­gen Stra­ßen­la­ter­nen in Lon­don, an die schwe­ren Wand­la­ter­nen in al­ten Bur­gen und an die La­ter­ne, die der Fähr­mann vor­ne an sei­nem Kahn an­ge­bracht hat, ha­ben alle ei­nes ge­mein­sam; ein ge­schlos­se­nes Ge­häu­se.

Bild von Dach einer PapierlaterneDass Pa­pier bei über 232 Grad Cel­si­us be­ginnt zu bren­nen, mach­te es lan­ge Zeit nur sehr schwer mög­lich, eine ech­te La­ter­ne aus Pa­pier zu bas­teln, die ge­wöhn­lich mit ei­ner of­fe­nen Flam­me be­trie­ben wird. Doch dank der LED-Technik, die zwi­schen­zeit­lich auch war­me Farb­tem­pe­ra­tu­ren äu­ßerst gut op­tisch dar­stel­len kann, ist ein Pa­pier­dach kein Pro­blem mehr. Na­tür­lich könn­ten Sie nun den­ken, dass ech­te Ker­zen we­sent­lich um­welt­freund­li­cher sind als elek­tri­sche Tee­lich­ter, die zu­dem noch eine Knopf­zel­le (Bat­te­rie) be­nö­ti­gen.

Hier kann ich Sie be­ru­hi­gen, denn die meis­ten Tee­licht­ker­zen sind aus Par­af­fin und da­mit aus Erd­öl.

Wich­tigs­ter Ker­zen­roh­stoff ist da­bei Par­af­fin, das aus Mi­ne­ral­öl ge­won­nen wird. Etwa drei Vier­tel in Deutsch­land sind Paraffin-Kerzen.

Dall­mus, Alex­an­der: Gibt’s öko­lo­gisch ein­wand­freie Ker­zen? br.de (10/2015).

Ge­hen Sie da­von aus, dass eine Li­thi­um Knopf­zel­le in ei­nem LED-Teelicht min­des­tens eine Herbst-Winter-Saison durch­leuch­tet, ist das Um­welt­ar­gu­ment mei­ner Mei­nung nach ent­kräf­tet.

Bild von Laterne aus Papier
Beim De­sign mei­ner Pa­pier­la­ter­ne, die 24,5 Zen­ti­me­ter hoch und 15,5 breit ist, habe ich mich aus den Ge­schich­ten des 12. Jahr­hun­derts rund um Ri­chard I. (Ri­chard Lö­wen­herz) und Sul­tan Sa­la­din in­spi­rie­ren las­sen.

Im Jah­re 1187 er­ober­te Sa­la­din die Stadt Je­ru­sa­lem, wel­che seit 1099 in christ­li­cher Hand war.

Im Ok­to­ber 1187 er­ober­te er nach kur­zer Be­la­ge­rung Je­ru­sa­lem zu­rück.

Tessloff Ver­lag: Sa­la­din er­obert Je­ru­sa­lem. wasistwas.de (10/2015).

Kleine Papierlaterne mit Spitzdach

Kai­ser Fried­rich I. Bar­ba­ros­sa zog dar­auf mit 100.000 Man­nen in den drit­ten Kreuz­zug, um die Hei­li­ge Stadt zu­rück­zu­er­obern. Na­tür­lich gin­gen die Sol­da­ten von Re­gens­burg aus zu Fuß gen Ori­ent. Nachts schlie­fen sie in den ty­pi­schen sechs­ecki­gen, mit­tel­al­ter­li­chen Zel­ten, auf die­se mein La­ter­nen­dach an­spielt. Durch die schlech­ten hy­gie­ni­schen Be­din­gun­gen bra­chen Seu­chen aus, und als dann noch der Kai­ser im Jah­re 1190 in Ana­to­li­en er­trank, galt der ers­te Teil des drit­ten Kreuz­zu­ges als ge­schei­tert.

Bild von orientalischer Herbstlaterne aus PapierAuch die fran­zö­si­schen und eng­li­schen Kreuz­rit­ter un­ter Phil­lip II. und Ri­chard Lö­wen­herz im Jah­re 1191 konn­ten Je­ru­sa­lem nicht ein­neh­men. Durch di­plo­ma­ti­sches Ge­schick schloss Ri­chard Lö­wen­herz je­doch mit Sul­tan Sa­la­din ei­nen drei­jäh­ri­gen Waf­fen­still­stand, so­dass Je­ru­sa­lem in die­ser Zeit auch wie­der von christ­li­chen Pil­gern be­sucht wer­den konn­te.

Ein Jahr spä­ter schlos­sen Ri­chard und Sa­la­din ei­nen auf drei Jah­re da­tier­ten Waf­fen­still­stand. Durch das En­ga­ge­ment des eng­li­schen Kö­nigs herrsch­ten die Chris­ten wie­der im Küs­ten­be­reich von Ty­rus bis Jaf­fa, so­dass christ­li­che Pil­ger un­ge­hin­der­ten Zu­gang nach Je­ru­sa­lem hat­ten.

Mo­ser, Chris­ti­an: Die Er­fol­ge von Ri­chard Lö­wen­herz. leben-im-mittelalter.net (10/2015).

Um den ori­en­ta­li­schen Teil die­ses islamisch-christlichen Pak­tes zu wür­di­gen, be­steht mei­ne La­ter­ne un­ten aus ei­nem ge­schwun­ge­nen Ge­stell mit vier Bei­nen und ei­ner run­den, brei­ten Lich­ter­ku­gel, wie es sei­ner­zeit im Sul­tans­pa­last üb­lich war.

Bastelanleitung für Laterne

Bild von vier Papierfüßen für LaterneAls Bas­tel­ma­te­ri­al ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in drei ver­schie­de­nen Far­ben, Trans­pa­rent­pa­pier so­wie Ton­kar­ton. Au­ßer­dem kam ein Ornament-Stempel samt Stem­pel­kis­sen zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, ei­nen Schasch­lik­spieß Falz­beil samt Li­ne­al so­wie mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7) zu­recht­le­gen.

Bild vom Bestempeln der Füße der LaterneIch be­gann mit dem Bo­den­ge­stell der La­ter­ne und fer­tig­te die Bei­ne von Scha­blo­ne #1 je vier­mal aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der ins­ge­samt acht Bei­ne ge­falzt hat­te, be­stem­pel­te ich vier gleich­far­bi­ge Ele­men­te mit mei­nem Ornament-Stempel. Das qua­dra­ti­sche Ver­bin­dungs­stück von Scha­blo­ne #1 be­stem­pel­te ich an­schlie­ßend eben­falls.

  • Dar­auf fol­gend kleb­te ich im­mer zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Bei­ne auf­ein­an­der. Wich­tig: Die Ele­men­te wer­den nur zur Hälf­te, an der Sei­te mit den fünf Za­cken, ver­klebt.

  • Gleich dar­auf ver­kleb­te ich die vier Bei­ne. Dazu be­strich ich im­mer eine Za­cken­sei­te mit Kle­ber und schob die­se dann in den Hohl­raum ei­nes an­de­ren Ele­ments.

Im An­schluss ver­kleb­te ich die vier Füße und schloss mein Bo­den­ge­stell ab, in­dem ich das be­stem­pel­te, qua­dra­ti­sche Ver­bin­dungs­stück von un­ten ein­kleb­te. Wei­ter fer­tig­te ich die ers­te Ver­stär­kung von Scha­blo­ne #2 aus Ton­pa­pier und Ton­kar­ton an. Ich kleb­te den Kar­ton auf das Ton­pa­pier und bei­des dann auf mein Bo­den­ge­stell. Glei­ches wie­der­hol­te ich mit den bei­den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #3. Durch die­se Tech­nik ist der La­ter­nen­tisch dop­pelt ver­stärkt und gleich­zei­tig de­ko­ra­tiv ver­ziert.

Orientalische Lichterkugel aus Papier

Bild von Einzelteilen fürs Basteln einer orientalischen LichterkugelVon Scha­blo­ne #4 fer­tig­te ich mir die sechs Sei­ten­ele­men­te für die Lich­ter­ku­gel aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich das Mus­ter mit ei­nem Bas­tel­mes­ser frei­ge­schnit­ten hat­te, falz­te ich auch hier die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Die sechs Fens­ter­ele­men­te aus Trans­pa­rent­pa­pier be­stem­pel­te ich eben­falls mit mei­nem Ornament-Stempel und kleb­te die­se da­nach an der In­nen­sei­te der Sei­ten­ele­men­te fest.

Bild von einem Papierkreis aus dem eine Kugel wirdDas klei­ne Ton­pa­pier­sechs­eck von Scha­blo­ne #4 ist die Ba­sis, an des­sen Sei­ten ich je­weils ein Sei­ten­ele­ment fest­kleb­te. Da­mit aus dem Pa­pier­kreis eine Ku­gel wird, habe ich zu­nächst Sei­te für Sei­te an­ein­an­der­ge­klebt. So­bald die Ku­gel Ge­stalt an­ge­nom­men hat, habe ich die obe­ren Kle­be­la­schen mit flüs­si­gem Kle­ber be­stri­chen und nach in­nen hin um­ge­stülpt.

Bild vom Kleben der Lichterkugel auf das BodengestellDurch die­se Tech­nik wer­den gleich­zei­tig sämt­li­che Kle­be­rän­der ver­klei­det. Im nächs­ten Ar­beits­schritt be­strich ich die Un­ter­sei­te der Lich­ter­ku­gel und die Mit­te des Bo­den­ge­stells mit viel flüs­si­gem Kle­ber und kleb­te bei­des zu­sam­men. Wich­tig: Spa­ren Sie hier­bei nicht mit Kle­ber und las­sen Sie das Gan­ze gut aus­trock­nen, da­mit Sie lan­ge Freu­de an Ih­rer Pa­pier­la­ter­ne ha­ben.

Zeltdach aus Papier passt perfekt auf Lichterkugel

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #5 und #6 aus mei­nen bis­her ver­wen­de­ten Ton­pa­pier­far­ben an.

Das größ­te Sechs­eck mit dem Loch in der Mit­te ist die Schnitt­stel­le zur Lich­ter­ku­gel. Nach dem Aus­schnei­den falz­te ich hier die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te die bei­den Bän­der von Scha­blo­ne #5 ein­mal in­nen und ein­mal au­ßen an den ab­ste­hen­den Kle­be­la­schen fest. An­schlie­ßend kleb­te ich mir aus den sechs Drei­ecken von Scha­blo­ne #6 mein spit­zes Zelt­dach zu­sam­men. Zur Ver­stär­kung und zur Ver­klei­dung der Kle­be­l­i­ni­en kleb­te ich dem Gan­zen noch eine klei­ne Ton­pa­pier­spit­ze (sie­he Scha­blo­ne #6) auf.

Bild vom Kleben des Zeltdaches auf die SchnittstelleZu gu­ter Letzt ver­schloss ich das Zelt­dach von un­ten mit dem Sechs­eck von Scha­blo­ne #6. Wei­ter ver­kleb­te ich die Schnitt­stel­le zur Lich­ter­ku­gel mit dem Zelt­dach. Auch hier soll­ten Sie viel flüs­si­gen Kle­ber ver­wen­den und al­les gut trock­nen las­sen. Das sta­bi­le, spit­ze Dach soll­te sich nun per­fekt in der Lich­ter­ku­gel ver­sen­ken las­sen. Da­mit ist die La­ter­ne aus Pa­pier fer­tig­ge­stellt.

Quilling Eicheln als letzte Dachverzierung

Bild vom Basteln einer Quilling EichelMit­hil­fe der Quilling-Figur Tight Coil habe ich als Dach­ver­zie­rung klei­ne Ei­cheln aus Pa­pier an­ge­fer­tigt. Eine Ei­chel be­steht aus zwei Pa­pier­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne #7). Wich­tig: Die Pa­pier­strei­fen müs­sen an den Mar­kie­run­gen A bzw. B und C ver­län­gert wer­den. Ich dreh­te je­weils ei­nen di­cken und ei­nen dün­nen Strei­fen eng auf ei­nen Schasch­lik­spieß auf und ver­kleb­te das Ende. Da­nach drück­te ich die bei­den Pa­pier­schne­cken mit dem Fin­ger sanft nach au­ßen. An­schlie­ßend habe ich Ei­chel­scha­le und Ei­chel­frucht mit flüs­si­gem Kle­ber zu­sam­men­ge­klebt. Ganz zum Schluss habe ich an jede der sechs Sei­ten mei­nes Zelt­da­ches eine Pa­pierei­chel an­ge­klebt und mei­ne La­ter­ne da­mit noch herbst­lich ver­ziert.

Fazit

Bild von herbstlicher Papierlaterne mit Quilling EichelnNe­ben dem au­ßer­ge­wöhn­li­chen De­sign mei­ner Pa­pier­la­ter­ne ist es vor al­lem die Leucht­kraft, die mich an mei­nem Bas­tel­mo­tiv be­geis­tert. Da­durch, dass das La­ter­nen­dach die Lich­ter­ku­gel dicht ver­schließt, brei­tet sich das Licht in vol­ler Pracht durch das Trans­pa­rent­pa­pier aus. Tipp: Ein gelblich-weißes LED-Teelicht in Ver­bin­dung mit wei­ßem oder hell­brau­nem Trans­pa­rent­pa­pier er­zeugt mei­ner Er­fah­rung nach eine be­son­ders ent­span­nen­de Wohl­fühl­at­mo­sphä­re.

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Hexenschuhe aus Papier - Bastelanleitung

Der Be­ruf der Hexe (eng­lisch witch) un­ter­lag im letz­ten Jahr­tau­send ei­nem enor­men Image­wan­del. Höchst­wahr­schein­lich schon frü­her, je­doch si­cher in der Zeit, als west­ger­ma­ni­sche Stäm­me Mit­tel­eu­ro­pa be­sie­del­ten gin­gen He­xen ih­rem ge­re­gel­ten Ta­ge­werk nach. Dank der Ge­brü­der Grimm oder des Ma­lers Da­vid Ryck­aert war eine Hexe eine alte Frau, die wenn sie nicht ge­ra­de ir­gend­ein Ge­bräu in ei­nem Kes­sel koch­te, mit ih­rem Rei­sig­be­sen in der Hand an­de­re Men­schen in Krö­ten ver­wan­del­te.

Bild von rotem Hexenschuh mit FledermäusenIn Wahr­heit war die He­xe­rei (eng­lisch witch­craft) nichts wei­ter als eine sehr alte Re­li­gi­on und He­xen wa­ren so et­was wie Pries­te­rin­nen. Spi­ri­tu­el­ler In­halt die­ser Re­li­gi­on war die Ver­eh­rung der Mut­ter Na­tur. Das Hand­werk be­stand aus Al­ter­na­tiv­me­di­zin. So pro­du­zier­ten He­xen Heil­trän­ke, Öle und ver­ab­reich­ten so­gar Mas­sa­gen oder Hyp­no­sen.

Witch­craft me­ans the ‘craft of the wise’. It is the ol­dest re­li­gi­on of the world. [...] Witch­craft not only in­cluded ma­gic, but also home me­di­ci­nes com­pri­sing po­ti­ons, herbs, stones, oils, mas­sa­ges and si­mi­lar other simp­le home re­me­dies.

Wic­ca: Histo­ry of Witch­craft. awakethewitch.com (09/2015).

In der Hoch­pha­se der Chris­tia­ni­sie­rung des Abend­lan­des er­schien im Jah­re 906 der so­ge­nann­te Ca­non epis­co­pi, der ver­kürzt ge­sagt den He­xen­glau­ben als teuf­lisch be­zeich­ne­te. Mit Papst In­no­zenz III. be­gann ba­sie­rend dar­auf ab dem 13. Jahr­hun­dert die ge­ziel­te He­xen­ver­fol­gung, die von Papst Gre­gor IX., der so­gar Kreuz­zü­ge ge­gen in sei­nen Au­gen Häretiker-Städte führ­te, ex­zes­siv vor­an­ge­trie­ben wur­de.

Alt­hough Pope Gre­go­ry IX had aut­ho­ri­zed the kil­ling of wit­ches back in the 1200s, the fad just didn’t catch on for while [...].

Cli­ne, Aus­tin: Wit­ches, Wo­men, and Witch­craft. atheism.about.com (09/2015).

Bild von Halloweenschuh mit Sweets aus PapierAb dem 18. Jahr­hun­dert galt der He­xen­be­ruf als aus­ge­stor­ben. Was blieb, sind die Sa­gen und Mär­chen über die mys­ti­schen Kräu­ter­frau­en. Halloween- oder Fa­schings­kos­tü­me für He­xen be­stehen in der Re­gel aus ei­nem Hut, ei­nem bein­frei­en Kleid, ei­ner schwar­zen Strumpf­ho­se und den ty­pi­schen He­xen­schu­hen. Ich kann Ih­nen nicht sa­gen, wer der Hexe die­se schi­cken ko­bold­ar­ti­gen Schu­he hin­zu­ge­dich­tet hat. In al­ten Bil­dern wer­den He­xen näm­lich ent­we­der völ­lig nackt oder mit lan­gen Rö­cken dar­ge­stellt, un­ter de­nen man die Schu­he nicht sieht.

Selbst in zeit­ge­nös­si­schen Dar­stel­lun­gen tra­gen He­xen nicht die klas­si­schen He­xen­schu­he. Ich den­ke da­bei an Bibi Blocks­berg mit ih­ren wei­ßen Strümp­fen oder an die Se­ri­en Sa­bri­na - To­tal Ver­hext! bzw. Char­med, in de­nen die He­xen ent­we­der Pumps oder hoch­ha­cki­ge Stie­fel tra­gen. Ein­zig und al­lei­ne die Schu­he von Her­mi­ne Gran­ger (Har­ry Pot­ter) sind stark am klas­si­schen He­xen­schuh ori­en­tiert.

Bild von Hexenschuhe aus Papier
Ich habe ei­nen He­xen­schuh aus Pa­pier für Hal­lo­ween ent­wor­fen, wel­cher die klas­si­sche Schuh­form mit mo­der­nen Hexen-Darstellungen ver­bin­det, ohne da­bei die sinn­li­che Aus­strah­lungs­kraft, die vor al­lem jun­gen, ma­gi­schen Weibs­stü­cken ver­gan­ge­ner Zei­ten nach­ge­sagt wird, zu ver­lie­ren.

Bild von bunten Halloweensüßigkeiten in einem HexenschuhMein Schuh der Mar­ke Wal­pur­gis ist 18 Zen­ti­me­ter lang und 7 Zen­ti­me­ter breit. Der Ab­satz ver­fügt über eine Höhe von 6 Zen­ti­me­tern. Der ele­gan­te Da­men­schuh prä­sen­tiert sich selbst­ver­ständ­lich eben­so mit ei­ner ty­pi­schen He­xen­schuh­schnal­le und ist mit ei­nem schwar­zen Netz und gru­se­li­gen Fle­der­mäu­sen ver­ziert. Der drei­di­men­sio­na­le Pa­pier­schuh hat nicht nur ei­nen de­ko­ra­ti­ven Ef­fekt, son­dern bie­tet auch ge­nü­gend Platz für le­cke­re Hal­lo­ween­sü­ßig­kei­ten.

Damenschuhe mit Plateau-Absatz basteln

Bild von Einzelteilen des HexenschuhsBa­sis­ma­te­ri­al mei­nes He­xen­schuhs ist Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Rot, Schwarz und An­thra­zit so­wie ro­ter Ton­kar­ton. Für die Ver­zie­rung nahm ich ein schwar­zes Flie­gen­netz, schwar­ze Mal­kas­ten­far­be, ei­nen wei­ßen Acryl­stift so­wie ei­nen gra­phit­far­be­nen Pa­per Pen zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verkleben des Grundgerüsts des Damenschuhs

Zu­nächst bau­te ich das Grund­ge­rüst des He­xen­schuhs zu­sam­men. Da­für fer­tig­te ich die Scha­blo­nen #1 - #3 aus schwar­zem, (Au­ßen­sei­te) und an­thra­zit­far­be­nem (In­nen­sei­te) Ton­pa­pier an. Nach dem Aus­schnei­den der Ein­zel­tei­le falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en (sie­he Scha­blo­ne) und kleb­te zu­nächst den an­thra­zit­far­be­nen In­nen­schuh, Stück für Stück, zu­sam­men.

Bild von Grundform des PapierhexenschuhsFür ei­nen op­ti­schen Kon­trast und na­tür­lich für die Sta­bi­li­tät kleb­te ich dar­auf fol­gend die du­pli­zier­ten, schwar­zen Ein­zel­tei­le pas­send um den In­nen­schuh. So ent­steht völ­lig au­to­ma­tisch ein Da­men­schuh im klas­si­schen Hexen-Design je­doch vor­erst noch ohne Ab­satz. Mein He­xen­schuh soll­te na­tür­lich nicht nur funk­tio­nal, son­dern auch hübsch an­zu­se­hen sein, des­halb kam jetzt Far­be ins Spiel.

Gruselige Außenhaut des Hexenschuhs

Da­mit die Hexe Un­ge­zie­fer und Ge­tier mit ih­rem Schuh er­schla­gen kann, muss der Plateau-Absatz na­tür­lich be­son­ders sta­bil sein. Ich fer­tig­te des­halb Scha­blo­ne #4 aus ro­tem Ton­kar­ton an, falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und bau­te mir an­schlie­ßend mei­nen Ab­satz zu­sam­men. Da­nach mal­te ich eine schwar­ze Ab­satz­soh­le und schwar­ze Strei­fen mit­hil­fe von Was­ser­far­be auf.

Bild vom unverzierten PapierhexenschuhZu gu­ter Letzt steck­te ich die Kle­be­la­schen des ver­zier­ten Ab­sat­zes an der hin­te­ren Soh­le fest und ver­kleb­te die­se mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Ein High­light des Schuhs ist die be­netz­te Au­ßen­haut, da­für fer­tig­te ich Scha­blo­ne #5 und #6 aus ro­tem Ton­pa­pier an. Alle die­se Zier­ele­men­te be­mal­te ich zu­al­ler­erst mit Fle­der­mäu­sen aus schwar­zer Was­ser­far­be. Die klei­nen Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #7.

Als die Far­be gut ge­trock­net war be­strich ich die Flä­chen der Ein­zel­tei­le mit viel flüs­si­gem Kle­ber und leg­te ein schwar­zes Flie­gen­netz dar­über. Nach dem Trock­nen schnitt ich mit der Sche­re ent­lang der Kon­tu­ren das über­ste­hen­de Flie­gen­git­ter ab. Tipp: Es muss im­mer nur eine der bei­den Sei­ten sau­ber mit dem Netz be­deckt sein. Die ro­ten, be­netz­ten Ein­zel­tei­le sind et­was klei­ner als die des Grund­ge­rüsts, ach­ten Sie beim Ver­klei­den Ih­res He­xen­schuhs dar­auf, dass an je­der Sei­te ein Ab­stand von 0,5 Zen­ti­me­tern ein­ge­hal­ten wird. Wich­tig: Das gro­ße Ele­ment für die äu­ße­re Soh­le wird an die­ser Stel­le noch nicht auf­ge­klebt.

Jeder Hexenschuh hat eine Schnalle

Bild vom verzierten des Hexenschuhs mit einer NetzhautAls ich den Schuh mit ro­ter, be­netz­ter Haut ver­ziert hat­te, küm­mer­te ich mich um die ty­pi­sche Schuh­schnal­le, wel­che sich auf Scha­blo­ne #8 be­fin­det. Das Band fer­tig­te ich aus schwar­zem, die Schnal­le aus wei­ßem (groß) und ro­tem (klein) Ton­pa­pier an. Ich kleb­te die klei­ne auf die gro­ße Schnal­le und fä­del­te mein Band hin­durch. Mei­ne He­xen­schuh­schnal­le ver­zier­te ich mit Punk­ten aus mei­nem wei­ßen Acryl­stift so­wie aus ei­nem gra­phit­far­be­nem Pa­per Pen.

Bild vom festkleben der benetzen SchuhsohleDie ver­zier­te Schuh­schnal­le kleb­te ich nun auf Höhe des Fuß­bal­lens am Da­men­schuh fest. Zur Ver­klei­dung der Kle­be­rän­der und zur wei­te­ren De­ko­ra­ti­on kleb­te ich fol­gend die rote, be­netz­te Au­ßen­soh­le an mei­nem He­xen­schuh fest. Na­tür­lich hat ein solch ed­ler Schuh auch in­ne­re Ver­klei­dun­gen, die­se be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #9. Die Schuh­soh­le und die in­ne­ren Sei­ten­ver­klei­dun­gen fer­tig­te ich aus schwar­zem Ton­pa­pier an.

Bild vom Einkleben der Schuhsohle in den HexenschuhAuf die Schuh­soh­le schrieb ich mit mei­nem wei­ßen Acryl­stift die Mar­ke Wal­pur­gis und die Schuh­grö­ße 44, da­nach kleb­te ich die­se auf den in­ne­ren Schub­o­den. Die bei­den Sei­ten­ver­klei­dun­gen habe ich ein­fach, links und rechts, sym­me­trisch zu­ein­an­der ein­ge­klebt. Nach die­sem Ar­beits­schritt ist der He­xen­schuh aus Pa­pier be­reit für die Hal­lo­ween­par­ty.

Fazit

Der ele­gan­te Mot­to­schuh ist ein mit­tel­schwe­res und sehr auf­wen­di­ges Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka drei Stun­den be­nö­tigt habe. Am bes­ten ge­fällt mir das De­sign, gäbe es die­sen Pa­pier­schuh in Le­der zu kau­fen, wür­de ich höchst­wahr­schein­lich zu­schla­gen.

Bild eines erotischen Damenschuhs aus PapierDas gute Image der He­xen ist zwi­schen­zeit­lich wie­der­her­ge­stellt. Ende der 1990er Jah­re ver­schlan­gen mei­ne Schul­freun­din­nen und ich ge­ra­de­zu die Harry-Potter-Teile und fei­er­ten auch die ein oder an­de­re He­xen­fei­er. Vor Kur­zem sah ich je­doch mal wie­der die TV-Serie Be­zau­bern­de Jean­nie mit der da­mals wirk­lich toll aus­se­hen­den Bar­ba­ra Eden. Wenn ich heu­te die Wahl hät­te, wäre ich lie­ber ein Fla­schen­geist (Dschinn). Denn über­le­gen Sie mal, was Har­ry Pot­ter al­les ler­nen muss­te und wie viel da­bei schief ging. Hin­ge­gen bei der lus­ti­gen Jean­nie klapp­te al­les mit ei­nem simp­len Kopf­ni­cken. Apro­pos: Jean­nie trug auch im­mer Pumps.

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Vogelhaus basteln - Anleitung und Schablonen

Als fünf­jäh­ri­ges Mäd­chen bau­te ich im Herbst zu­sam­men mit mei­nem Va­ter ein Vo­gel­haus aus Holz für un­se­ren Gar­ten, in die­ses Sta­re ein­zie­hen soll­ten. Ich schau­te in den nächs­ten Wo­chen je­den Tag zu dem Baum, an dem die Brut­stät­te hing, und är­ger­te mich, dass noch kein Vo­gel in un­ser müh­sam ge­bau­tes Haus ein­ge­zo­gen war. Ir­gend­wann er­fuhr ich, dass Sta­re Zug­vö­gel sind und erst im Früh­jahr wie­der nach Deutsch­land kom­men. Und ob Sie es glau­ben oder nicht, di­rekt im Fol­ge­jahr hat sich ein Star­pär­chen für mein Vo­gel­haus ent­schie­den und von da an ist es seit mehr als 20 Jah­ren in der war­men Jah­res­zeit be­wohnt.

Bild vom roten Vogelhäuschen aus Papier in einem BaumSpä­ter dann als Ju­gend­li­che fiel mir oft­mals auf, dass auf ein­mal in je­dem Gar­ten un­se­rer Nach­barn ein Vo­gel­haus hing. Da­mals wuss­te ich noch nichts über die Wich­tig­keit die­ser Häu­ser, setz­te die­se mit Gar­ten­zwer­gen gleich und dach­te: „Ge­hört al­les zum Deut­schen Spie­ßer­tum.” Schaut man sich heu­te Lis­ten an, auf de­nen mehr als 50 ein­hei­mi­sche Brut­vo­gel­ar­ten stark ge­fähr­det, und so­gar vom Aus­ster­ben be­droht sind, gab es da­mals wohl nicht ge­nü­gend von die­sen Spie­ßern.

Wie wich­tig Vö­gel für das lo­ka­le Öko­sys­tem sind, wuss­ten schon die Men­schen des 12. Jahr­hun­derts in der heu­ti­gen Tür­kei, wel­che als die Er­fin­der der Vo­gel­häu­ser gel­ten.

Bird­hou­ses were built in Tur­key [...]. They were crea­ted pri­ma­ri­ly as sanc­tua­ries for birds to pro­tect them from rain, wind and the harsh sun.

Reau­me, Er­rin: The Histo­ry of Bird­hou­ses. ehow.co.uk (08/2015).

Bild vom gelben Papiervogelhaus auf GeästIn der heu­ti­gen EU sind es die Hol­län­der, wel­che den Vo­gel­haus­kult ze­le­brie­ren. Dort wer­den welt­weit die meis­ten Vo­gel­brut­stät­ten in­dus­tri­ell her­ge­stellt. Egal, ob Wind­müh­le, Mehr­fa­mi­li­en­haus oder Leucht­turm un­se­re Nach­barn be­mü­hen sich sehr, dass auch für Vö­gel ein mo­der­nes Woh­nen mög­lich ist. Schließ­lich hat man in den Nie­der­lan­den auch viel wie­der­gut­zu­ma­chen. Hier gab es im 15. Jahr­hun­dert zwar die ers­ten Vo­gel­häu­ser Mit­tel­eu­ro­pas, die­se wur­den je­doch nicht wie bei den Tür­ken für den Tier­schutz ver­wen­det, son­dern als Fal­le, um an die Vo­gel­ei­er und Kü­ken zu kom­men.

The Eu­ro­pean clay bird­house ori­gi­na­ted from Bel­gi­um and Hol­land and goes back to the 15th or 16th cen­tu­ry. Its ori­gi­nal use was not to pro­tect the ani­mal but as a trap for eggs and chicks as food.

Bird­house Pro­ject NPO: Histo­ry of Bird­house. birdhouse.gr.jp (08/2015).

Bild von rosafarbenem PapiervogelhausWie­so bau­en sich die Vö­gel ei­gent­lich nicht selbst ihre Häu­ser? Ganz ein­fach, weil nicht alle es kön­nen. Die so­ge­nann­ten Se­kun­dar­höh­len­brü­ter wie die Blau­mei­se oder der Klei­ber sind auf be­reits an­ge­fer­tig­te Brut­stät­ten an­ge­wie­sen. Dies liegt an der Form ih­res Schna­bels, wel­cher für die Jagd von In­sek­ten und das Sam­meln von Sa­men aus­ge­legt ist.

Song birds that use tree ca­vi­ties are not ca­pa­ble of crea­ting their own nes­t­ing ca­vi­ties be­cau­se their beaks are spe­cia­li­zed for hun­ting in­sects or gathe­ring seeds.

Cr­an­mer, Tra­vis: Why do birds use Nes­t­ing Ca­vi­ties? earthdesign.ca (08/2015).

Wenn Sie also wie ich Nacht­fal­ter, Stech­mü­cken und Co. has­sen, bie­ten Sie ih­ren na­tür­li­chen Fein­den ein Zu­hau­se. Ich bie­te Ih­nen dazu eine Bau­an­lei­tung für ein Vo­gel­haus aus Pa­pier.

Bild von Papiervogelhaus
Mein drei­di­men­sio­na­les Vo­gel­haus im Hexenhäuschen-Design ist 21,5 Zen­ti­me­ter hoch und 14,5 Zen­ti­me­ter breit. Das Dach ist ab­nehm­bar und vor dem Ein­gang be­fin­det sich eine Aus­sichts­stan­ge für Vö­gel.

Bastelanleitung für das Vogelhaus

Bild von Bodenelementen für das VogelhausHaupt­ma­te­ri­al des Vo­gel­hau­ses ist Ton­pa­pier, wo­von ich mir vier Far­ben zu­recht­leg­te. Au­ßer­dem be­nö­ti­gen Sie ein Stück Ton­kar­ton und ei­nen vier Zen­ti­me­ter lan­gen Ast. Als Gim­micks ka­men ein farb­lich pas­sen­des Sa­tin­band und gol­de­ne Schmuck­stei­ne zum Ein­satz. Für die Ver­zie­rung ver­wen­de­te ich au­ßer­dem ei­nen Was­ser­mal­kas­ten so­wie Mo­tivs­tem­pel und Stem­pel­kis­sen. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verkleben des BodensIch be­gann mit Scha­blo­ne #1 und da­mit mit dem Bo­den. Die bei­den gro­ßen Ele­men­te fer­tig­te ich je­weils aus ei­ner an­de­ren Ton­pa­pier­far­be an, das klei­ne Qua­drat ist aus Ton­kar­ton. Da­nach falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te die klei­ne, qua­dra­ti­sche Ver­stär­kung zwi­schen die bei­den gro­ßen Ele­men­te. Da­mit ist der sta­bi­le Bo­den des Vo­gel­häus­chens be­reits fer­tig­ge­stellt.

Das Vogelhaus hat vier Wände

Als Nächs­tes fer­tig­te ich die vier Wän­de an. Der Ein­gang be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #2, die bei­den Sei­ten­wän­de auf Scha­blo­ne #4 und die Rück­sei­te auf Scha­blo­ne #6. Jede Wand be­steht aus zwei gro­ßen Ele­men­ten, die ich wie­der aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an­ge­fer­tigt, ge­falzt und zu­sam­men­ge­klebt habe. Jede Wand wird an der Au­ßen­sei­te mit ei­ner qua­dra­ti­schen Zier­ta­pe­te wei­ter ver­ziert (sie­he Scha­blo­ne #3, #5 und #7). Die­se Zier­ele­men­te habe ich mit Mo­tivs­tem­peln, Stem­pel­kis­sen und Was­ser­far­ben will­kür­lich ver­schö­nert und mit­tig auf die un­te­ren Wand­sei­ten auf­ge­klebt.

Bild vom Eingang des Vogelhauses mit Herz

Eine Aus­nah­me da­von ist das Ein­flugs­loch in Herz­form. Nach­dem ich die Her­zen aus dem Wand- und Zier­ele­ment mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers aus­ge­schnit­ten habe, stanz­te ich das Loch für die Aus­sichts­stan­ge mit ei­nem Eyelet-Setter aus. Ich kleb­te die Zier­ta­pe­te auf den Ein­gang und dar­über das Ton­pa­pier­herz von Scha­blo­ne #3, wel­ches ich zu­vor in ei­ner bis­her nicht ver­wen­de­ten Ton­pa­pier­far­be an­ge­fer­tigt habe. Zu gu­ter Letzt schob ich ei­nen vier Zen­ti­me­ter lan­gen Ast durch das Loch und kleb­te die­sen un­ter­halb des Her­zens fest.

Als ich die vier Wän­de ta­pe­ziert hat­te, habe ich die­se mit­ein­an­der, und mit dem zu Be­ginn fer­tig­ge­stell­ten Bo­den­ele­ment ver­klebt. Da­bei ent­steht au­to­ma­tisch die ty­pi­sche Haus­form und das Bas­tel­mo­tiv kann be­reits von al­lei­ne ste­hen. Wich­tig: Die zu­sam­men­lau­fen­de Ober­sei­te wird nicht ver­klebt. Wei­ter fer­tig­te ich die Blü­ten­blät­ter von Scha­blo­ne #5 aus Ton­pa­pier an, ver­zier­te die Kon­tu­ren mit ei­ner pas­sen­den Far­be und kleb­te die­se ver­setzt auf­ein­an­der, so­mit ent­ste­hen zwei dich­te Blu­men. Vorder- und Rück­sei­te der bei­den Blu­men be­kleb­te ich mit Bas­tel­stein­chen und kleb­te die­se, links und rechts, mit­tig auf die bei­den Sei­ten­wän­de. Ein Bas­tel­stein­chen ist da­bei ein Ab­stand­hal­ter, der für ei­nen drei­di­men­sio­na­len Ef­fekt bei den Blu­men sorgt, der an­de­re Zier­stein ist der Blü­ten­stem­pel.

Vogelhaus hat ein typisches Satteldach

Bild von den Dachelementen

Das Dach mei­nes Pa­pier­vo­gel­hau­ses be­steht aus ins­ge­samt vier Ein­zel­tei­len, die sich auf den Scha­blo­nen #8 - #10 be­fin­den. Je­des Ele­ment habe ich mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers in der Mit­te ein­ge­schnit­ten und ge­falzt (sie­he Scha­blo­nen). Das größ­te Ele­ment von Scha­blo­ne #8 be­steht auf­grund der Sta­bi­li­tät wie­der aus zwei iden­ti­schen Ein­zel­tei­len, die ich aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an­ge­fer­tigt, und auf­ein­an­der­ge­klebt habe.

Die spä­ter sicht­ba­ren Ober­sei­ten der ein­zel­nen Dach­ele­men­te ver­zier­te ich mit ei­nem zwei­far­bi­gen Strei­fen­mus­ter, wel­ches ich mit­hil­fe ei­nes Make-up Schwämm­chens und Stem­pel­far­be auf das ein­far­bi­ge Ton­pa­pier mal­te. Dar­auf­fol­gend kleb­te ich die drei üb­rig ge­blie­be­nen Dach­ele­men­te auf­ein­an­der. Durch die­se be­son­de­re Kle­be­tech­nik sieht es spä­ter so aus, als hät­te das Haus ein Zie­gel­dach. Das fer­tig­ge­stell­te Pa­pier­dach steck­te ich nun durch den Ein­schnitt auf die Ober­sei­te des Vo­gel­hau­ses. Da­durch, dass das Dach im­mer ab­ge­nom­men wer­den kann ist es mög­lich, das Pa­pier­haus auch als Schach­tel für Ge­schen­ke zu ver­wen­den. Au­ßer­dem kann das Vo­gel­haus an der obe­ren Kan­te be­quem ge­tra­gen wer­den.

Letzte Handgriffe und Fazit

Bild von zwei PapiervogelhäusernMein Pa­pier­vo­gel­haus be­kam noch eine Sa­tin­schlei­fe. Dazu stanz­te ich ein­fach zwei Lö­cher sym­me­trisch zu­ein­an­der durch die obe­re Pa­pier­kan­te, fä­del­te ein farb­lich pas­sen­des Sa­tin­band hin­durch und band ab­schlie­ßend mein Schleif­chen. Mir ge­fällt an die­sem Bas­tel­mo­tiv be­son­ders, dass es kein au­ßer­ge­wöhn­li­ches Bas­tel­ma­te­ri­al er­for­dert, um ein solch schmu­ckes Vo­gel­haus zu bas­teln. Au­ßer­dem ist es ein ein­fa­ches Mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka zwei Stun­den Bas­tel­zeit be­nö­tig­te.

Üb­ri­gens wuss­ten Sie, dass Sie als Vo­gel­haus­bau­er selbst fest­le­gen kön­nen, wel­cher Vo­gel­art Sie Ihre Be­hau­sung zur Ver­fü­gung stel­len? Wer schnell ein be­wohn­tes Häus­chen ha­ben möch­te, der ver­klei­nert den Durch­mes­ser des Ein­flug­lochs auf 2 - 3 Zen­ti­me­ter. Die­se so­ge­nann­ten Mei­sen­häu­ser wer­den bei aus­rei­chen­der Höhe schnell von Blau-, Tannen- und Sumpf­mei­sen auf­ge­sucht. Wenn Sie am Wald­rand woh­nen und et­was Ge­duld auf­brin­gen kön­nen, dann könn­ten Sie so­gar eine tem­po­rä­re Hei­mat für ein Wald­kauz­paar be­reit­stel­len. Das Ein­flug­loch be­nö­tigt dazu je­doch ei­nen Durch­mes­ser von 13 Zen­ti­me­tern.

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