Wer bitte trägt denn heutzutage noch einen Zylinder auf dem Kopf? Gut, abgesehen von Zauberern, Tanzgarden zum Fasching oder angelsächsischen Kindern bei Theaterstücken in denen es um Abraham Lincoln geht. Doch weit gefehlt, denn wussten Sie, dass der Zylinder (englisch top hat) zwingend zum Frack getragen werden muss, der als großer Gesellschaftsanzug für Herren zählt?
Einzig mögliche Kopfbedeckung zum Frack ist der schwarze Klappzylinder (Chapeau claque) [...].
Brückner, Stephan: Anzugsordnung. frackkompanie.de (08/2015).
Im Gegensatz zum Smoking, dem kleinen Gesellschaftsanzug, werden Frack und Zylinder erst ab 18.00 Uhr getragen. Für Frauen hingegen spielt der Zylinder, egal, ob groß oder klein, vor allem in der sinnlichen Welt des Burlesque eine Rolle.
Doch wer kam eigentlich auf die Idee einen hohen Hut mit zylindrischem Kopf und steifer Krempe zu erfinden? Bereits im 17. Jahrhundert trug vor allem der niedere britische Landadel hohe Hüte aus Biberfilz. Hingegen höhere Stände trugen seinerzeit diesen sogenannten Kastorhut nur zum Ausreiten. Heutige Dressurreiter tragen bei Wettkämpfen noch die Nachfahren dieses Hutes.
Der Erfinder des Zylinders war wohl der britische Hutmacher John Hetherington, der im Jahre 1797 durch die Straßen Londons spazierte und dabei einen schwarzen, seidig glänzenden Hut auf dem Kopf hatte, der wie ein Ofenrohr aussah. Dieser außergewöhnliche Hut versetzte vorbeilaufende Menschen in Panik und brachte Hunde zum Bellen, sodass Mr. Hetherington kurzerhand verhaftet wurde und ein Bußgeld wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses in Höhe von 500 Pfund bezahlen musste.
1797 AD - John Hetherington stirs a riot in the streets and earns himself a £500 fine.
Hatbox: A Brief History of Hats. hatbox.com (08/2015).
Der damalige Zylinder hatte eine Höhe von 20 Zentimetern und wurde in kürzester Zeit ein Modeschlager und dass Symbol des europäischen Bürgertums. Im Laufe der Zeit wurde die Höhe des Zylinders immer weiter verkleinert. Die letzte Überarbeitung fand in den 1920er Jahren statt, seitdem sind Zylinderhüte nur noch zwischen 12 und 13 Zentimeter hoch.
From around 1920, top hats were around 12 to 13 cm in height. That still applies today.
Meeuwis, Ton: History of the top hat. silktophats.eu (08/2015).

Ich habe einen Zylinderhut aus Papier gebastelt, der 13 Zentimeter hoch ist und über eine 6 Zentimeter breite Krempe verfügt. Mein dreidimensionaler Zylinder kann von Menschen mit einem Kopfumfang bis 55 Zentimetern bequem getragen werden.
Bastelanleitung für Zylinder aus Papier
Für meinen Zylinderhut verwendete ich dunkel- und hellblaues Tonpapier. Die außerordentliche Stabilität des Hutes wird durch dunkelblauen Tonkarton ermöglicht. Damit die Hutkrempe verbogen werden kann, kam außerdem Alufolie zum Einsatz. Ich verzierte den Hut mit einem hellblauen Satinband, Stempelfarbe samt Motivstempeln und dem Paper Pen 902 Silber. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, flüssigen Kleber, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11) zurechtlegen.
Zuallererst fertigte ich alle Tonpapierelemente aus dunkel- und hellblauem Tonpapier an. Wichtig: Dazu müssen die Schablonen zunächst zusammengefügt werden. Für die Hutkrempe werden dafür die Schablonen #1 - #4 an den Markierungen zusammengeklebt. Für die Hutkrone die Schablonen #5 - #6 und für die Seitenverkleidung die Schablonen #7 - #9.
Bevor ich die angefertigten Einzelteile weiter verarbeitete, habe ich zunächst die hellblauen Elemente mit blauer Stempelfarbe und Motivstempeln verziert. Zwischen die Motive setzte ich kleine silberfarbene Punkte mithilfe meines Paper Pens.
Die Verstärkung und der Zusammenbau
Nachdem die Verzierungen getrocknet waren, falzte ich die Knick- und Klebelinien mithilfe eines Falzbeils und eines Lineals. Ein solch hoher, dreidimensionaler Hut muss vor dem Zusammenbau weiter verstärkt werden. Deshalb fertigte ich mir die Elemente von Schablone #10 aus dunkelblauem Tonkarton an. Den steifen Kreis klebte ich gleich danach zwischen die beiden gezackten Tonpapierkreise für die Hutkrone.
An dem hellblauen Element für die Seitenverkleidung klebte ich die acht Tonkartonstreifen, senkrecht im gleichmäßigen Abstand zueinander, fest. Die damit verstärkte, hellblaue Seitenverkleidung verklebte ich anschließend mit der verstärkten, runden Hutkrone. Danach befestigte ich die hellblaue Hutkrempe am bereits fertiggestellten Oberteil des Zylinders. Nach diesen Schritten sollte Ihr Papierhut bereits die typische Zylinderform aufweisen.
Hutkrempe bleibt beweglich und Veredelung

Moderne Zylinder haben keine kerzengerade Hutkrempe. Diese ist auf der Höhe der Ohren nach oben gebogen. Damit dies bei meinem Papierexemplar ebenfalls möglich ist, fertigte ich mir die Elemente von Schablone #11 aus Alufolie und Tonkarton an. An den Stellen, an denen die Hutkrempe später beweglich sein soll, klebte ich die Alufolienstücke auf die hellblaue Hutkrempe auf.
Hingegen die Stellen, die unbeweglich bleiben sollen, beklebte ich mit den beiden Tonkartonstücken. Um die Hutkrempe sauber zu verkleiden, klebte ich zu guter Letzt den großen, hohlen, dunkelblauen Kreis darauf. Ich wartete kurz, bis der Kleber getrocknet war, danach bog ich mir die Krempe bereits passend für meinen Kopf zurecht. Nun wird die letzte Seitenverkleidung angebracht.
Ich klebte das lange, dunkelblaue Tonpapierelement einmal ringsum den Hut und verkleidete damit gleichzeitig sämtliche Klebelinien. Wichtig: Beginnen Sie beim Ankleben dieses Elements an der Rückseite des Hutes. Der Zylinder ist damit einsatzbereit und wurde von mir weiter veredelt. Zunächst klebte ich ein Hutband an. Mein Satinband ist 58 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit. Tipp: Achten Sie beim Ankleben des Hutbandes darauf, dass dieses parallel mit der Klebelinie der äußeren Seitenverkleidung auf der Rückseite des Hutes verläuft. Damit vermeiden Sie zusätzliche Kleberänder und Überlappungen.
Letzte Handgriffe und Fazit

Die scharfe Papierkante der Hutkrempe wertete ich ebenfalls mit einem Satinband auf. Dieses Band hat eine Länge von 95,5 Zentimetern und eine Breite von 2 Zentimetern. Ich klebte es so um die Krempe, dass unten und oben jeweils ein Zentimeter Satinband zu sehen ist. Der Papierzylinder ist ein einfaches Bastelmotiv, welches nur beim Zusammenkleben von Hutkrone, Seitenverkleidung und Hutkrempe etwas kniffelig ist. Ich habe ungefähr eine Bastelzeit von 90 Minuten benötigt.
Während Sie das hier lesen, ist mein großer, stabiler und blauer Zylinder bereits im Einsatz. Meine große Nichte hat sich zum Geburtstag einen Zauberkasten gewünscht. Da war wirklich alles drin, Zauberstab, Umhang und etliches Trickmaterial. Der Zylinderhut hat jedoch gefehlt also musste ich Abhilfe schaffen. Falls Sie also Tauben oder Kaninchen züchten und in meiner Nähe wohnen, nehmen Sie sich in Acht.
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Der Kamin für die Feuerstelle war im 16. Jahrhundert ein Bambusrohr, welches in einem Spitzdach mündete, das genau so aussah, wie die Spitzhüte der ostasiatischen Bauern. Diese Hüte wurden natürlich schon viel früher aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen in den Anbaugebieten getragen. Ein Chashitsu Hut schützt nämlich vor Sonne sowie Regen. Aufgrund der Form und der Materialien hält er bei Kälte warm und ist trotzdem atmungsaktiv. Dieses geniale Prinzip haben die Architekten der Teestuben einfach übernommen.
Mithilfe meiner Anleitung können Sie einen traditionellen Chashitsu Hut aus Papier basteln, welcher für einen Kopfumfang von 60 - 80 Zentimetern geeignet ist.
Als Papier für den Hut verwendete ich Zeitungspapier, grauen Tonkarton, vier Seiten weißes DIN 4 Druckerpapier sowie Tonpapier in drei unterschiedlichen Farben. Für das Grundgerüst kamen außerdem ein Schaschlikspieß, Reißzwecken, Tesafilm und ein Stück Bast zum Einsatz. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, einen Bürotacker, ein Geodreieck, einen Bleistift, ein Bastelmesser, flüssigen Kleber, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (
Zuerst schnitt ich mir neun Seiten Zeitungspapier zurecht. Jede Seite muss 35 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit sein. Im Anschluss wickelte ich jede Seite um einen Schaschlikspieß auf und verklebte am Ende das Zeitungspapierröllchen. Danach zog ich den Holzspieß wieder heraus. Nun schnitt ich jedes der neun Röllchen symmetrisch auf eine Länge von 22 Zentimetern zu. Ich fertigte mir weiter von
Schablone #1 beide Elemente aus grauem Tonkarton an. Danach entfernte ich mithilfe eines
ich das zweite Element der Schablone #1 auf und tackerte es mithilfe eines Bürolochers fest. Die neun Röllchen sollten nun fest in den Löchern sitzen und nicht mehr herausrutschen können. Weiter habe ich das Grundgerüst des Chasitsu Hutes grundiert. Wichtig: Verwenden Sie als Untergrundfarbe einen Farbton, der später auch zu Ihrem Tonpapier passt. Ich nahm meinen
Ich wickelte ein Stück Bast um ein Dottingtool und einen Bleistift. Die Strecke zwischen beiden Werkzeugen betrug dabei exakt 17 Zentimeter. Ich stach das Dottingtool in die Mitte meiner Papierblätter und zog mit dem Bleistift einen großen Kreis. Danach unterteilte ich den Kreis in neun Stücke. Jedes Stück hat dabei einen Innenwinkel von 40°.
An der Außenseite jedes Stückes befestigte ich von der Rückseite kommend eine Reißzwecke, die ich mit Tesafilm am Papier festklebte. Auf die neun Spitzen der Reißzwecken legte ich folgend die hohlen Röllchen meines grundierten Hutgerüsts. Die Papierrollen fixierte ich ebenfalls vorübergehend mit Tesafilm. Zum Flechten des Papierhutes fertigte ich mir gleich danach Tonpapierstreifen an. Ein Streifen ist 70 lang und 0,5 Zentimeter breit.
Ich begann an der Oberseite und verklebte das Ende des ersten Streifens an einer Strebe des Hutgerüsts. Mit dem Tonpapierstreifen umwickelte ich weiter Strebe für Strebe. Am zweiten Ende des Streifens angekommen nahm ich einen weiteren Streifen und klebte dessen Anfang daran fest. Danach wiederholte ich die Schritte so lange, bis das Grundgerüst des Hutes komplett umsponnen war.
Tipp: Sie können problemlos mehrere Farben einflechten. Ich verwendete zu meiner Lachsfarbe die Farbe Rot als Kontrast. Ganz unten am Hut angekommen kleben Sie den letzten Streifen an einer Strebe fest und entfernen das Gerüst von der Papierunterlage. Nun fertigte ich die Streifen von Schablone #2 aus einer weiteren Tonpapierfarbe an.
Von jedem der vier Streifen benötigen Sie neun Exemplare. Als weiteres optisches Highlight habe ich immer zwischen zwei Streben vier dieser Streifen hochkant eingeflochten. Tipp: Flechten Sie diese Streifen asymmetrisch zueinander ein, so entsteht automatisch ein schönes Muster. Damit die einzelnen Streifen unten nicht herausrutschen, habe ich diese immer am untersten Querstreifen angeklebt.
Das Element für die Hutspitze befindet sich auf Schablone #3, dieses habe ich aus Tonpapier angefertigt. Ich falzte die Knick- und Klebelinien und malte das japanische Schriftzeichen für Reis (siehe Schablone #3) auf jede der neun Seiten. Danach verklebte ich das Spitzenelement mit sich selbst und bestrich die Klebelinien mit viel flüssigem Kleber. Zu guter Letzt habe ich die Spitze aufgeklebt und meinen Chashitsu Hut damit vollendet.
Ich gebe zu, das Basteln des Chashitsu Hutes ist nicht leicht. Das Flechten nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und auch die geometrische Komponente ist nicht zu verachten. Allerdings lohnt sich der Aufwand und ich verstehe jetzt, warum diese Hutform bei den ostasiatischen Feldarbeitern so beliebt ist. Ich habe den Hut Ende Juli entworfen, während in Bayern gerade eine Hitzewelle herrschte. Als ich für das Video bei 33 Grad Celsius draußen unterwegs war, hatte ich den Hut die ganze Zeit auf und es ist tatsächlich so, er spendet perfekten Sonnenschutz, auch am Nacken und ist dennoch so durchlässig, dass der Wind den Kopf kühlen kann.
Dies war nicht immer so. Erst Anfang der 1980er Jahre, als die amerikanische Hip-Hop-Welle mit Run-D.M.C. oder Grandmaster Flash die BRD erreichte, kamen Baseball Caps, jedoch zunächst nur bei Jugendlichen, in Mode. Zusammen mit Baggy Pants galten Baseballkappen bis Anfang der 1990er Jahre als Ghetto-Chic. Dieser polarisierende Modestil galt als Kontrast zum damals zeitgleich beliebten Grunge-Style.
Für das einfache Bastelmotiv verwendete ich Tonpapier in Rosa und Schwarz sowie magentafarbenes Bananenpapier. Für die Dekoration kamen pinke Wasserfarben, ein Gitter und ein schwarzer Fineliner zum Einsatz. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, flüssigen Kleber, ein Bastelmesser, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (
Für das Grundgerüst der Baseball Cap fertigte ich zuallererst die sechs Elemente der Schablonen #1 - #4 aus rosafarbenem Tonpapier an. Die ausgeschnittenen Einzelteile klebte ich nun auf einen schwarzen Tonpapierbogen und schnitt diese erneut aus. Diese Technik hat verschiedene Vorteile. Die Kappe wird stabiler und hat an der Unterseite eine Kontrastfarbe bekommen. Nach dem Ausschneiden habe ich die Knick- und Klebelinien mithilfe des Lineals und Falzbeils gefalzt (siehe Schablone).
Bevor ich die Baseball Cap weiter zusammenklebte, habe ich diese zunächst verziert. Dazu nahm ich ein Bastelsieb und pinke
Beim Zusammenkleben begann ich mit der sogenannten Hutkrone. Ich klebte also die vier Vorder- und Seitenteile mit viel flüssigem Kleber an den Klebelaschen zusammen. Danach fügte ich das Rückseitenelement ein und erreichte damit eine abgeschlossene Kappenform. Ganz zum Schluss befestigte ich den Schirm. Dazu schob ich die vorderen Klebelaschen der Kappe zwischen die beiden Papierlagen des Schirms, somit verschwinden die unschönen Klebelaschen automatisch.
Zur weiteren Verkleidung und für einen besonderen Effekt fertigte ich nun die Schablonen #5 - #8 aus magentafarbenem Bananenpapier an. Die Schablonen sehen zwar genauso aus, wie die Schablonen für das Grundgerüst, sind jedoch geringfügig kleiner. Beim Aufkleben der sechs Einzelteile aus Bananenpapier müssen Sie deshalb sehr sorgfältig sein. Ich klebte die Elemente immer so auf die Oberseite der Kappe, dass an allen Seiten ein Abstand von 0,5 Zentimetern ist.
Somit schimmert das verzierte Tonpapier durch die Lücken. Zu guter Letzt bekam meine Baseball Cap noch einen Schriftzug. Ich entschied mich für „West Coast”, dieser befindet sich auf Schablone #9. Ich habe den zweiteiligen Schriftzug aus rosafarbenem Tonpapier angefertigt und die Konturen mit einem schwarzen Fineliner nachgezogen. Anschließend habe ich das Logo einfach aufgeklebt. Auf derselben Schablone befindet sich außerdem der Verschlussknopf. Diesen habe ich ebenfalls mit Fineliner nachgezogen und mittig auf die Hutkrone geklebt.
Die Papierkappe ist wirklich ein sehr einfaches Bastelmotiv, für welches Sie eine Bastelzeit von zirka zwei Stunden einplanen sollten. Wenn Sie kein Bananenpapier haben, können Sie auch jedes andere Papier zum Verkleiden verwenden. Original Basecaps sind in der Regel aus Baumwolle, diese markante Oberflächenstruktur gibt meiner Meinung nach das Bananenpapier jedoch am besten wieder.