Nehmen wir an, es existieren tatsächlich Außerirdische, die uns Menschen beobachten und studieren, meinen Sie, es gäbe von denen dann einen Wissenschaftler, der herausfinden muss, warum eine Vielzahl von Erdlingen im Frühling Eier ausbläst? Der Arme wäre nicht zu beneiden und die Hochschule, für die er tätig ist, würde seinen Zeitvertrag aufgrund mangelnder Erkenntnisse höchstwahrscheinlich nicht verlängern. Doch wie soll auch eine außerirdische Lebensform etwas in Erfahrung bringen, was die Menschen selbst nicht wissen? Denn wer der erste Homo sapiens war, der auf die Idee kam Hühnereier auszublasen und was er damit bezwecken wollte, ist weitestgehend unbekannt.
Hingegen gibt es gleich mehrere schöne Geschichten zur Herkunft des Brauches an Ostern weiße Eier zu färben. Eine davon geht auf Maria Magdalena zurück, die drei Tage nach der Kreuzigung an die Grabhöhle von Jesus kam. Mit dabei hatte sie einen Korb voll mit gekochten Eiern, um diese an die dort trauernden Frauen zu verteilen. Als sie bemerkte, dass das Grab bereits geöffnet und der Leichnam des Gekreuzigten nicht mehr da war, sollen sich der Legende nach die Eier im Korb der Christin in einen brillanten Rotton verfärbt haben.
One version involves Mary Magdalene’s trip to Jesus’ tomb three days after his crucifixion. She carried a basket of cooked eggs to share with the other women who would be mourning at the tomb.
Boettcher, Kaitlyn: 5 Theories About Why We Dye Eggs for Easter. mentalfloss.com (03/2016).
Dass die mittelalterlichen Menschen des späten 13. Jahrhunderts Ostereier kannten und diese auch bereits färbten, beweist ein Posten im Haushaltsbuch des englischen Königs Eduard I. Der Herrscher soll den Aufzeichnungen nach 450 Eier, die mit Blattgold gefärbt waren, an seinen königlichen Hofstaat zum Osterfest verschenkt haben.
A notation in the household accounts of Edward I of England showed an expenditure of eighteen pence for 450 eggs to be gold-leafed and colored for Easter gifts.
Trowbridge Filippone, Peggy: Easter Egg History - The history of Easter eggs. homecooking.about.com (03/2016).
Gefärbte Ostereier haben, wie Sie sehen, eine sehr lange Tradition. Heutzutage werden die meisten Eier mit Farbstäbchen oder Farbtabletten gefärbt, die auf Lebensmittelfarbe und Gelatine basieren. Ein bewährtes System, was den Nachteil birgt, dass die Eier nur einfarbig werden bzw. ein enormes künstlerisches Talent vonnöten ist, um mithilfe der unhandlichen Farbstäbchen ein sauberes Muster auf die Eierschalen zu malen.
Wenn Sie für Ihren Osterstrauch, Osterkranz oder die frühlingshafte Fensterdekoration jedoch einzigartige Ostereier mit farbenfrohen Motiven, Mustern und Formen haben möchten, dann bleibt Ihnen nur die Decoupage Technik. Das Dekorieren der Eier mithilfe dieser Methode ist mindestens genauso einfach wie das konventionelle Färben. Hinzu kommt, dass das Decoupage seinen Ursprung im China des 12. Jahrhunderts hat. Ein Decoupage Osterei ist demnach eine Komposition zweier Gepflogenheiten unterschiedlicher historischer Welten.
Währenddessen man hierzulande schon froh war, im 12. Jahrhundert mit dem Büttenpapier überhaupt einen Schreibuntergrund zu haben, wurden in China bereits Paravents, Laternen und Fenster mit Decoupage dekoriert.
Sascha: Decoupage – ein Basteltrend. gws2.de (03/2016).
Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie Ostereier mit Decoupage verzieren und worin die Unterschiede zum gewöhnlichen Eierfärben liegen. Außerdem sage ich Ihnen, wie Sie Hühnereier richtig ausblasen, und beweise zudem noch, dass das Ostereierfärben weiterhin voll im Trend liegt.

Wie werden Eier ausgeblasen?
Immer wenn Ihre Ostereier nicht zum Verzehr, sondern für die reine Osterdeko gedacht sind, müssen diese vor dem Dekorieren ausgeblasen werden.
Eier sind schließlich ein hochwertiges Lebensmittel, durch das Ausblasen ist es demnach möglich, den Inhalt zum Beispiel als Rührei weiterzuverarbeiten. Nicht zu vergessen, dass faule Eier mit der Zeit auch sehr unangenehm durch die Schale riechen. Als Hilfsmittel für das Ausblasen der Eier benötigen Sie eine Schüssel, einige Schaschlikspieße und etwas zum Anstechen. Am besten eignet sich hierfür der Eierpiekser, der im Zubehör jedes Eierkochers enthalten ist. Zunächst stechen Sie parallel zueinander jeweils ein Loch in die Ober- und Unterseite des Eies.
- Halten Sie nun das Ei senkrecht über eine Schüssel und pusten Sie mit Ihrem Mund kräftig in das obere Loch.
Durch den Druck gelangt daraufhin der Inhalt des Eies in das Behältnis. Nachdem Sie die Eierschale geleert haben, ist es wichtig, diese unter fließendem Wasser vorsichtig auszuwaschen. Zum Trocknen bietet es sich darauffolgend an, das nasse, ausgeblasene Ei auf einen Schaschlikspieß zu stecken und es für ungefähr eine Stunde lufttrocknen zu lassen.
Ostereier mit Decoupage verzieren - so geht’s

Neben sehr dünnem Decoupage-Papier benötigen Sie außerdem einen speziellen Kleber. Dieser flüssige Kleber für Decoupage wird von verschiedenen Herstellern angeboten und ist gleichzeitig ein Lack, der die Oberfläche versiegelt. Des Weiteren fühlt sich das Osterei durch den besonderen Klebstoff sehr weich an und sieht ein wenig aus wie aus Porzellan. Zum Auftragen der einzelnen Blattschichten benötigen Sie zudem einen Pinsel.
- Bevor Sie das Papier auftragen können, müssen Sie dieses zerkleinern. Sie können das Decoupage-Papier entweder zerreißen oder zerschneiden.
Darauffolgend nehmen Sie den Schaschlikspieß, auf dem Ihr ausgeblasenes Ei steckt, bestreichen eine Stelle mithilfe eines Pinsels mit etwas Kleber und tragen einen Papierschnipsel auf. Es ist ratsam, die leere Eierschale am oberen Loch aufzuspießen, dieses muss nämlich frei bleiben, um das Osterei später auffädeln zu können. Hinweis: Zum Verkleiden der Eierschale ist eine Papierlage bereits ausreichend, es ist jedoch ebenso möglich, mehrere Lagen aufzukleben, um beispielsweise eigene Muster zu kreieren.
- Nicht nur die Unterseite eines Papierschnipsels, sondern auch die Oberseite muss mit etwas Kleber zum Fixieren bestrichen werden. Wichtig: Ganz zum Schluss, wenn Ihr Osterei nach Ihren Wünschen dekoriert ist, sollte das Ei nochmals komplett mit dem Decoupage Kleber bestrichen werden.
- Der Kleber auf dem Osterei benötigt in etwa drei Stunden, bis dieser völlig getrocknet ist.
- Zum Auffädeln eignet sich besonders gut ein weißes Wachsband. Dieses formen Sie zur Schleife und binden darauffolgend einen Knoten ans untere Ende. Den Knoten versenken Sie im Loch des Ostereies, schon kann dieses sicher aufgehängt werden.
Der Faktencheck - Decoupage oder Eierfärben?

Ein besonders großer Vorteil der Decoupage Technik ist, dass Sie auch braune Eier zum Dekorieren verwenden können. Des Weiteren ist es nicht nötig, den Eierstempel mithilfe von Nagellackentferner zu beseitigen. Durch den Lack sind Decoupage Ostereier wasserabweisend und damit prädestiniert für den Outdoor-Einsatz. Mit konventioneller Farbe eingefärbte Ostereier sind immer etwas klebrig, was an der Farbzusammensetzung liegt, dagegen sind Eier, die mithilfe der Decoupage Technik verkleidet wurden samtig weich.
Außerdem blasst die Lebensmittelfarbe schnell aus, währenddessen Decoupage Ostereier über viele Saisons als Dekoration fungieren können. Der Nachteil der Decoupage Technik sind die hohen Anschaffungskosten. Ein Päckchen Ostereierfarbe kostet in der Regel nicht einmal einen Euro, währenddessen Sie mit einem vielseitigen Decoupage Bastelset schnell bei 20,00 Euro liegen. Nicht zu vergessen, dass mit Papier belegte Ostereier natürlich zuvor immer ausgeblasen werden müssen.
Ist Ostereierfärben überhaupt noch cool?
Sie denken, Ostereierfärben sei nur etwas für Omis und Kinder? Dann versuchen Sie einmal am Gründonnerstag, noch in irgendeinem Geschäft Ostereierfarbe aufzutreiben. In Wahrheit erfahren die bunten Eier eine Renaissance, was ebenfalls unsere einmonatige Kurzzeitumfrage mit über 150 Teilnehmern beweist.

Dabei gaben insgesamt 88% der Umfrageteilnehmer an, dass Ostereier bei ihnen eine Rolle in der Vorosterzeit spielen.
- Davon bemalen 72% ihre Ostereier selbst.
- 16% kaufen hingegen Ostereier, die bereits eingefärbt sind.
- Bei lediglich 12% gibt es keine Ostereier zur Osterzeit.
Wie Sie sehen, liegt das Ostereierfärben auch in Zeiten von Smartphone-Selfies, virtueller Realität und Feelgood-Managern voll im Trend.
Fazit zu Decoupage Ostereiern
Wenn Sie dieses Jahr einfach mehr aus Ihrer Osterdekoration herausholen wollen, lege ich Ihnen Decoupage Ostereier ans Herz. Neben den unterschiedlichsten Gestaltungsmöglichkeiten, die jedes Bastlerherz höher schlagen lassen, profitieren Sie mithilfe der Decoupage Technik auch durch subtile Attribute. Durch die dreidimensionale ovale Eierform wirken vor allem Tiermotive wie Vögel oder Hasen sehr lebendig und interessant. Des Weiteren können dank Decoupage auch weniger talentierte Zeichner kunstvolle Bilderszenerien erstellen.
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Man geht davon aus, dass der Brauch sich Grüße und Glückwünsche zu schicken, bereits auf die alten Ägypter bzw. Chinesen (Shang-Dynastie) vor ungefähr 3500 Jahren zurückgeht. Lediglich zum Beginn eines neuen Jahres überbrachten sich die Menschen jener Zeit Nachrichten, die nur den Zweck hatten böse Geister zu vertreiben.
Es dauerte viele Jahrhunderte, bis ein weiterer historischer Schritt hin zu unseren heutigen teils sehr poesievollen Grußkarten gemacht wurde. Dies lag vor allem daran, da im Europa des Früh- und Hochmittelalters nur die Kirche und Adelshöfe über eine Art Kuriersystem verfügten. Erst im 15. Jahrhundert in London, als die erste Valentinstagskarte vom französischen Herzog von Orléans an seine Frau versendet wurde, nimmt die Geschichte der Grußkarten wieder ihren Faden auf.
Die erste reproduzierte Grußkarte, die immer noch als Vorbild für heutige Exemplare gilt, kam ebenfalls aus London und wurde 1843 von Sir Henry Cole erfunden. Dieser beauftragte den Künstler John Callcott Horsley, ein Weihnachtsmotiv anzufertigen. Die kolorierte Weihnachtskarte zeigte eine Gesellschaft, bei dieser witzigerweise auch Kinder Rotwein tranken. Neben der Illustration befand sich zudem der Gruß „A Merry Christmas and a Happy New Year to You” auf der geschichtsträchtigen Karte, die insgesamt 1000 Mal hergestellt wurde.
Ist Ihnen eventuell schon einmal aufgefallen, dass sich auf Karten fürs Osterfest meistens Tulpen befinden? Obwohl ich Tulpen über alles liebe, verstehe ich dabei die Illustratoren nicht, schließlich gibt es eine Blumensorte, die den Namen Osterglöckchen (Gelbe Narzisse) trägt. Außerdem heißt es zwar, Tulpen seien Frühlingsboten, selbst bei den frühsten Sorten (Purple Prince) muss das Wetter jedoch schon stark mitspielen, dass diese rechtzeitig in den weitesten Teilen der BRD an Ostern blühen.
Damit die Karte nicht nur gut aussieht, sondern sich auch besonders anfühlt, verarbeitete ich die verschiedensten Papiersorten. Ich verwendete weißen und roten Tonkarton, burgundrotes Tonpapier, ein rotes, gemustertes Transparentpapier, rote
Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, ein Bastelmesser, flüssigen Kleber, Streichhölzer, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (

Hinweis: Der Osterhase steht etwas weiter vor dem Ei, dadurch wirkt das Motiv noch lebendiger. Den fertiggestellten Pop-up-Effekt klebte ich nun auf den Kartenhintergrund auf. Ich achtete dabei besonders darauf, dass der Abstand zu jeder Seite exakt einen Zentimeter betrug. Damit ist die Karte zu Ostern einsatzbereit und wurde von mir weiter verziert.

Der Eierbecher (englisch egg cup) wurde vermutlich in der altorientalischen Antike im heutigen, südtürkischen Raum (Antakya) nur erfunden, damit die Menschen jener Zeit ein flüssiges Ei löffeln konnten. Dass auch die Zeitgenossen des Barocks das spezielle Eiergeschirr verwendeten, um ein wachsweiches Ei genießen zu können, beweist ebenfalls das Bild „Stillleben mit Nelken” des Malers Georg Flegel. Wenn Sie also zu den Eierklopfern gehören, zelebrieren Sie einen Brauch, der jahrtausendealt ist.
In den Breitengraden des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation machte man sich nichts aus Eierbechern. Dieses Gefäß war vor allem beim britischen und französischen Hochadel sehr beliebt. Bei Letzterem hat sich dann wohl auch das Eierköpfen etabliert. Kein Geringerer als König Ludwig XV. ließ keine Gelegenheit aus, um seinen Höflingen zu zeigen, dass er sein Ei mit nur einem Schlag köpfen konnte. Vielleicht inspirierte der alte König damit auch unbewusst sein Volk, seinen Sohn Ludwig XVI. und seine Frau Marie Antoinette im Zuge der Französischen Revolution köpfen zu lassen.
In die deutsche Bourgeoisie gelangten Eierbecher erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Prozess begann damit, dass Ende 1707 das europäische Hartporzellan in Sachsen (Meissner Porzellan) erfunden wurde. Durch die großen Kaolinvorkommen im Fichtelgebirge siedelten sich dort ungefähr 150 Jahre später Porzellanmanufakturen (Hutschenreuther/Rosenthal) an, die im Gegensatz zur klassischen Handproduktion, einen Teil des Herstellungsprozesses maschinell erledigen ließen. Dadurch sank der Preis des weißen Goldes, welches bis dahin dem Adel und hohen Diplomaten vorenthalten war.
Wer also ein besonderes Gefäß für Eier will, der muss es sich schon selbst machen und welches Ereignis eignet sich dafür besser als das Osterfest? Passend dazu habe ich bunte Eierbecher aus Papier gebastelt, die jeweils zwei kleine Entenfüße haben. Ein süßer Ostereierbecher ist fünf Zentimeter hoch und sechs Zentimeter breit. Dabei ist das Papiergeschirr so stabil, dass es selbst schwere, große Eier der Größe L sicher trägt.
Bevor ich mein Ei mit den Füßen verbinden konnte, musste ich mir den Kleister für die
Als der Kleister getrocknet war, zog ich das Musterei vorsichtig aus dem noch weißen Eierbecher. Hinweis: Es kann sein, dass das Ei sich partout nicht vom Becher lösen will. Dann hilft es nur, die Eierschale zu zerschlagen. Deshalb ist es sinnvoll ein ausgeblasenes Ei als Modell zu nehmen, auch wenn dies mehr Vorbereitungszeit in Anspruch nimmt. Mithilfe einer Schere schnitt ich direkt im Anschluss ein Zick-Zack-Muster in den Rand des Papiereierbechers.
Zu guter Letzt bemalte ich meinen Eierbecher mit Acrylfarben. Diese decken nicht nur besser als Wasserfarben, sondern konservieren gleichzeitig die Oberfläche, sodass sich der fidele Becher viel schöner anfassen lässt. Außerdem verleiht die Acrylfarbe dem Motiv gleichzeitig einen schönen Glanz. Mit Deckweiß akzentuierte ich noch die dickbauchige Fläche des Papiergeschirrs, danach ist der Eierbecher aus Papier bereits einsatzbereit.
Die Eierbecher mit Entenfüßen sind eine super lustige Osterbastelei, die gerade prädestiniert dazu ist, um mit Kindern nachgebastelt zu werden. Durch die Vorbereitungszeit und die Trocknungsphase verteilt sich das Bastelprojekt auf zwei Tage. Wenn Sie jedoch die possierlichen Eierbecher dann am Osterfrühstückstisch anstrahlen, verspreche ich Ihnen, werden Sie für Ihre Arbeit zur Genüge entschädigt.