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Was ist Eispapier?

Nein in Eis­pa­pier wird kein Eis ein­ge­wi­ckelt, auch wenn dies der Name ver­mu­ten lässt. Die­se Pa­pier­sor­te ist auch nicht käl­ter als an­de­re und schmilzt auch nicht in der Wär­me. Eis­pa­pier ist nicht nur eine Art von ganz spe­zi­el­lem Pa­pier, son­dern auch ein Qua­li­täts­merk­mal. Was die Be­son­der­heit von die­sem Ma­te­ri­al ist und für was es ver­wen­det wird, wer­de ich Ih­nen nun schil­dern.

Eispapier ist besonders gemustert

Bild von EispapierDie größ­te Be­son­der­heit von Eis­pa­pier ist die spe­zi­el­le Mus­te­rung. Die­se sieht aus wie klei­ne, eng an­ein­an­der lie­gen­de Eis­kris­tal­le. Auch wird die­ses Pa­pier in der Re­gel in Pa­pier­stär­ken ab 110 g/m² auf­wärts ver­kauft. Die Eis­kris­tal­le wer­den bei der Pa­pier­her­stel­lung er­reicht, in­dem die Pa­pier­ober­flä­che mit ei­ner Lö­sung aus Blei­zu­cker, Gum­mi und Was­ser be­stri­chen wird. Das Pa­pier wird im An­schluss auf­ge­hängt und mit war­mer Luft ge­trock­net. Da­mit die Kris­tal­le ge­schützt wer­den, wird das ge­trock­ne­te Pa­pier mit ei­nem Klar­lack (Zapon) über­zo­gen.

Verwendungszweck für Eispapier

Die­ses auf­wen­dig her­ge­stell­te Pa­pier hat be­son­de­re Ver­wen­dungs­zwe­cke.

  • Be­son­ders gern wird die­se Pa­pier­sor­te von Dru­cke­rei­en, un­ter dem Na­men Ala­bas­ter­pa­pier, für hoch­wer­ti­ge Hoch­zeits­kar­ten ver­wen­det.

  • Wer et­was auf sich hält, lässt sei­ne Vi­si­ten­kar­ten auf Eis­pa­pier dru­cken. Durch die Mus­te­rung und Stär­ke kos­ten die­se in der Re­gel zwar 400% mehr, je­doch sind Ihre Kar­ten dann ein ech­tes Aus­hän­ge­schild.
  • Ach­tung Bast­ler! Sie ha­ben viel­leicht auch schon Eis­pa­pier ver­wen­det, ohne es zu wis­sen. Ko­lo­rier­tes Eis­pa­pier, wird oft­mals in Bas­tel­shops als Perl­mutt­pa­pier ver­kauft.

Preis, Qualität und Imitationen

  • Ech­tes Eis­pa­pier ist auf­grund der auf­wen­di­gen Her­stel­lung sehr teu­er. 10 Bö­gen mit á 120 g/m² im DIN A4 For­mat, kos­ten über 100,00 Euro. Eine Hoch­zeits­kar­te (Klapp­kar­te) aus die­sem Ma­te­ri­al mit et­was Ver­zie­rung, kos­tet durch­schnitt­lich 40,00 Euro.
  • Imi­ta­tio­nen sind im Ge­gen­satz dazu sehr güns­tig. Die Mus­te­rung wird hier­bei durch Kup­fer­plat­ten er­reicht, die ihre Kris­tall­mus­te­rung beim Pres­sen, auf das Pa­pier über­tra­gen.

Eis­pa­pier ist also ein be­son­ders ver­edel­tes Pa­pier und oft­mals er­ken­nen nur Ken­ner den Wert und den Auf­wand die­ses Ma­te­ri­als.

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Butterbrotpapier - Herstellung & Verwendungszwecke

Wis­sen Sie noch was But­ter­brot­pa­pier ist? Oft wird die­ses be­son­de­re Pa­pier mit dem Wirt­schafts­wun­der in Ver­bin­dung ge­bracht, je­doch selbst mei­ne Oma, be­kam ihr Pau­sen­brot in den 1920er Jah­ren schon dar­in ver­packt. In die­sem Ar­ti­kel klä­re ich auf, wie die Her­stel­lung die­ses ge­schichts­träch­ti­gen Pa­piers funk­tio­niert und war­um es heut­zu­ta­ge nicht mehr so ger­ne ver­wen­det wird.

Was ist Butterbrotpapier?

Bild von ButterbrotpapierBut­ter­brot­pa­pier ist spe­zi­el­les Pa­pier, wel­ches in der Re­gel weiß ist, in das be­leg­te Bro­te ein­ge­wi­ckelt wer­den. Im an­gel­säch­si­schem Sprach­raum ist es auch als Sandwich-Paper be­kannt. Die Be­son­der­heit von But­ter­brot­pa­pier ist die Fettun­durch­läs­sig­keit, da­durch kön­nen Bro­te in Bü­cher­ta­schen trans­por­tiert wer­den,  ohne die­se zu ver­schmut­zen.

Wie funktioniert die Herstellung dieses Papiers?

  • But­ter­brot­pa­pier be­steht aus holz­frei­em Pa­pier, dass be­deu­tet der Groß­teil der Fa­ser­stof­fe ist aus Pflan­zen­fa­sern, wie Stroh oder Zu­cker­rohr.
  • Da­mit die­ses Spe­zi­al­pa­pier nicht wie ge­wöhn­li­ches Pa­pier, Feuch­tig­keit auf­saugt, wer­den die Pflan­zen­fa­sern ge­quetscht. An­schlie­ßend wer­den die Fa­sern noch aus­ge­franst, um sich bes­ser zu ver­bin­den.

  • Durch die­sen Vor­gang er­hält man ein sehr fes­tes, was­ser­ab­sto­ßen­des (nicht was­ser­dich­tes) Pa­pier. Vom Aus­se­hen her ist But­ter­brot­pa­pier fast schon trans­pa­rent und wol­kig ge­mus­tert.
  • Das durch­schnitt­li­che Ge­wicht von But­ter­brot­pa­pier liegt zwi­schen 40 und 50 g/m², es ist also dün­ner und leich­ter als bei­spiels­wei­se Dru­cker­pa­pier.

Die meis­ten Fast Food Ket­ten pa­cken Ihre Bur­ger oder Sand­wi­ches in ein Pa­pier ein, wel­ches vom Prin­zip her, wie das But­ter­brot­pa­pier her­ge­stellt wird.

Probleme mit Butterbrotpapieren

War zu mei­ner Schul­zeit so gut wie je­des Pau­sen­brot in die­sem Spe­zi­al­pa­pier ein­ge­wi­ckelt, ist es heu­te fast ver­schwun­den.

  • Seit Mit­te der 1990er Jah­re, wird von Schul­sei­te aus ver­sucht, El­tern von Kunst­off­bo­xen (Tup­per­ware) zu über­zeu­gen.
  • Prin­zi­pi­ell ist But­ter­brot­pa­pier für die Pa­pier­ton­ne ge­eig­net und re­cy­cel­bar. Die meis­ten Pro­duk­te be­sit­zen so­gar das FSC-Siegel, d. h. nach­hal­tig pro­du­zier­te Roh­stof­fe.
  • Trotz­dem ist lang­fris­tig be­trach­tet eine Kunst­stoff­box um­welt­scho­nen­der, schließ­lich wird bei der Pa­pier­her­stel­lung, ne­ben den pflanz­li­chen Roh­stof­fen, auch im­mer viel Was­ser und En­er­gie be­nö­tigt. Eine gut ge­pfleg­te Brot­box kann da­ge­gen eine gan­ze Schul­zeit lang hal­ten.

Fazit

Ich fin­de das But­ter­brot­pa­pier ist ein tol­les Pro­dukt und ver­bin­de da­mit im­mer Mut­tis Kä­se­bro­te mit Pa­pri­ka­pul­ver der 1980er Jah­re, die ich in der Schu­le mit nie­man­den tau­schen woll­te.

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Wie funktioniert Backpapier?

Als Kind vom Lan­de mit ei­nem gro­ßen Freun­des­kreis be­kam ich ei­gent­lich tag­täg­lich Schimp­fe von Er­wach­se­nen. An eine Stand­pau­ke er­in­ne­re ich mich je­doch heu­te noch ge­nau, denn die hat­te et­was mit Pom­mes fri­tes zu tun. Da­mals hat­te je­der Haus­halt mei­ner Nach­bar­schaft Tief­kühl­tru­hen, die grö­ßer als Sär­ge wa­ren, so auch die El­tern mei­nes Freun­des, bei dem ich ei­nes Ta­ges zu Gast war. Va­ter und Mut­ter wa­ren au­ßer Haus und wir hat­ten Heiß­hun­ger auf et­was Def­ti­ges. Also an­gel­ten wir eine Pa­ckung Pom­mes fri­tes aus dem Eis­schrank, öff­ne­ten den Back­ofen, schüt­te­ten die ge­fro­re­nen Kar­tof­fel­strei­fen auf ein Back­blech und dreh­ten auf vol­le Pul­le.

Bild von Backpapier in ZuschnittenNach ei­ner Wei­le streu­ten wir zu­dem noch viel Salz und Pa­pri­ka­pul­ver über die halb ga­ren Pom­mes im Back­ofen. Kurz be­vor un­ser heiß er­sehn­ter Snack nach den An­ga­ben auf der Ver­pa­ckung fer­tig war, kam die Mut­ter des Hau­ses zu­rück. Sie fand in ih­rem Ofen et­was vor, das so aus­sah, als wä­ren ver­kohl­te, gel­be Wür­mer mit ih­rem Back­blech ver­schmol­zen wor­den. Nach ei­nem Don­ner­wet­ter muss­ten wir das Blech zur Stra­fe im Gar­ten mü­he­voll sau­ber schrub­ben. Wie Sie se­hen, er­fuhr ich auf die har­te Tour, war­um man im­mer ein Back­pa­pier (eng­lisch parch­ment pa­per) un­ter­le­gen soll­te.

Doch Back­pa­pier kann noch viel mehr, als nur da­für zu sor­gen, dass Back­gut nicht am Ofen­ge­schirr an­brennt. Wuss­ten Sie, dass Sie auf Back­pa­pier Teig kne­ten kön­nen, ohne dass die­ser an der Ar­beits­flä­che an­klebt? Au­ßer­dem las­sen sich aus dem Spe­zi­al­pa­pier im Hand­um­dre­hen voll funk­ti­ons­tüch­ti­ge Spritz­beu­tel bas­teln.

When sif­ting dry in­gre­di­ents, sift them onto the parch­ment, then fold the pa­per to form a fun­nel for easy pou­ring.

Ste­wart, Mar­tha: How To Work with Parch­ment. marthastewart.com (05/2016).

Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie nun, wie Back­pa­pier es schafft so viel­sei­tig ein­setz­bar zu sein und war­um es selbst in Mi­ni­back­öfen nicht brennt.

Das Geheimnis des Backpapiers

Bild von Origami Herz aus Backpapier

Back­pa­pier wird in der Re­gel auf Rol­len in Beige oder ge­bleich­tem Weiß ver­kauft. Es ist auch als Back­trenn­pa­pier be­kannt und gilt als le­bens­mit­tel­echt, aro­ma­dicht so­wie feuchtigkeits- und fett­be­stän­dig.

It is moisture-resistant and grease-resistant [...].

HSW: What is parch­ment pa­per? recipes.howstuffworks.com (05/2016).

  • Die­se ein­zig­ar­ti­gen Ei­gen­schaf­ten ver­dankt Back­pa­pier ei­ner hauch­dün­nen (~1,5 g/m²) beid­sei­ti­gen Si­li­kon­be­schich­tung, wes­halb es zu den Ad­hä­siv­pa­pie­ren ge­hört.
  • Vor dem Auf­tra­gen der Si­li­kon­emul­si­on wird das Back­pa­pier zu­dem noch sa­ti­niert. In der Pa­pier­her­stel­lung be­deu­tet dies, dass die Pa­pier­ober­flä­che mit­hil­fe von hei­ßen Stahl­guss­wal­zen ge­glät­tet (ver­dich­tet) wird und so­mit spä­ter Flüs­sig­kei­ten noch schlech­ter auf­nimmt.

Sa­ti­nie­rung und Si­li­kon­be­schich­tung sind dem­nach maß­geb­lich da­für ver­ant­wort­lich, dass an Back­pa­pier so gut wie al­les ab­perlt. Au­ßer­dem fühlt sich das Spe­zi­al­pa­pier da­durch weich und wachs­ar­tig an.

Warum brennt Backpapier nicht?

Bild von Laugengebäckresten auf Backpapier

Ich be­nut­ze ger­ne die­se klei­nen Mi­ni­back­öfen, um En­er­gie zu spa­ren. Die Back­pa­pier­zu­schnit­te sind je­doch für nor­ma­le Kü­chen­back­öfen ge­fer­tigt und dem­entspre­chend zu groß. Es kam bei mir des­halb schon öf­ter vor, dass das Back­pa­pier ge­brannt hat, und zwar im­mer dann, wenn es für län­ge­re Zeit die Hit­zestä­be be­rühr­te.

Back­pa­pier kann also sehr wohl bren­nen. Wuss­ten Sie, dass selbst nor­ma­les Dru­cker­pa­pier erst bei 232 Grad Cel­si­us brennt? Trotz­dem ist Back­pa­pier we­sent­lich re­sis­ten­ter ge­gen Hit­ze, auch wenn es je nach Her­stel­ler „nur” bis ma­xi­mal 220 Grad Cel­si­us ge­eig­net ist.

Sin­ce Cu­lina­ry Parch­ment is a ge­nui­ne ve­ge­ta­ble parch­ment pa­per, all Pa­per­Chef pro­ducts are safe up to 425°F (218°C). Ho­we­ver, it’s im­portant to make sure the ed­ges of the pa­per do not come in di­rect cont­act with the hot ele­ment.

Wiltshire, Elai­ne: What tem­pe­ra­tu­re is safe for the oven? paperchef.com (05/2016).

  • Der Un­ter­schied zu ge­wöhn­li­chem Pa­pier be­zieht sich näm­lich auf den Zeit­fak­tor. Die Tem­pe­ra­tur­an­ga­ben auf Back­pa­pier gel­ten im­mer für eine Stun­de.

Qualität und preisliche Unterschiede

Bild von einer Rolle Backpapier

Bei Back­pa­pier gibt es gro­ße Un­ter­schie­de, die vor al­lem mit der Hit­ze­be­stän­dig­keit und Wie­der­ver­wend­bar­keit zu­sam­men­hän­gen. In 1-Euro-Läden fin­den Sie oft­mals Back­pa­pie­re, wel­che mit an­de­ren Zu­sam­men­set­zun­gen (Fett­säu­ren, Sal­zen, etc.) be­schich­tet wor­den sind. Die­se kön­nen zum ei­nen meist nur zwei­mal ver­wen­det wer­den und zum an­de­ren sind die­se oft­mals nur bis 200 Grad Cel­si­us be­stän­dig.

  • Ein wei­te­rer Preis­un­ter­schied hängt mit ei­nem Um­welt­aspekt zu­sam­men. Teu­re­res Pa­pier trägt in der Re­gel das FSC-Siegel. Da­mit wird ga­ran­tiert, dass das Back­pa­pier aus nach­hal­ti­ger Forst­wirt­schaft ge­won­nen wur­de.

In der Re­gel wird Back­pa­pier nicht über die Pa­pier­ton­ne re­cy­celt, son­dern kommt in die Rest­müll­ton­ne. Hoch­wer­ti­ge­res Back­pa­pier mit dem oben ge­nann­ten FSC-Siegel ist hin­ge­gen oft­mals auch kom­pos­tier­bar, hier soll­ten Sie die Ver­pa­ckungs­be­schrei­bung be­ach­ten.

Bild von gutem Backpapier in BraunNa­tür­lich spielt es auch preis­lich eine Rol­le, ob das Pa­pier be­reits ge­schnit­ten ist bzw. wie vie­le Me­ter die Ver­pa­ckung be­inhal­tet. Meis­tens ist je­des Back­pa­pier mit TCF de­kla­riert. Dies be­deu­tet je­doch nichts wei­ter als „to­tal­ly chlo­ri­ne free” also chlor­frei. Als Faust­re­gel kön­nen Sie sich mer­ken, dass der Me­ter von qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gem Back­pa­pier zwi­schen 0,37 - und 0,50 Euro kos­tet.

Besonderheiten und Alternativen

  • Ne­ben dem ge­wöhn­li­chen Back­pa­pier gibt es auch Dau­er­back­pa­pier. Streng ge­nom­men ist dies je­doch kein Pa­pier, son­dern be­steht in der Re­gel aus Kunst­stoff oder aus tef­lon­be­schich­te­ten  Glas­fa­ser­ge­we­be (pro­fes­sio­nel­le Kü­chen). Wie der Name sagt, ist die­ses Pa­pier dau­er­haft ein­setz­bar und muss nur re­gel­mä­ßig ge­rei­nigt wer­den.

Tipp: Wenn Sie ein­mal über­haupt kein Back­pa­pier ha­ben und un­be­dingt et­was auf­ba­cken müs­sen, kön­nen Sie auch Alu­fo­lie ver­wen­den. Die Alu­fo­lie soll­te je­doch vor dem Er­hit­zen mit Öl ein­ge­fet­tet wer­den.

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