Zeichner von Mangas und Comics, die auf der Suche nach dem perfekten Papier sind, werden an Bristol nicht vorbeikommen. Dies liegt an der besonderen Beschaffenheit der Oberfläche, die jegliche Tinten, Tuschen und Pigmente aufnimmt, ohne diese zu verändern. Somit sieht jeder Ihrer Zeichenstriche auch stark vergrößert genauso aus, wie Sie sich das vorgestellt haben. Genau diese Beschaffenheit kann auch für Bastler sehr nützlich sein, die gerne Collagen basteln oder mit Stempeln arbeiten. Was es genau mit Bristol auf sich hat, dass erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Bristol ist geschichtsträchtige Qualität
Bristol ist eine Universitätsstadt im südwesten Englands, welche vor allem bei Künstlern und Kunstliebhabern sehr beliebt ist. Dennoch hat die Stadt mit der Namensgebung des Papiers wenig zu tun. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Begriff Bristol in England für Karton verwendet. Dies ging darauf zurück, dass Kartenspiele und Visitenkarten seinerzeit aus diesem Material bestanden, welche wahrscheinlich in einer Manufaktur von George William Hervey, dem Earl of Bristol, welcher jedoch im Osten Englands residierte, produziert wurden.
Das damalige Bristol „bristol board” war aus Baumwollfasern und hat mit dem heutigen Papier nichts mehr zu tun. Bristol wird bevorzugt aus Zellstoff von Nadelhölzern hergestellt. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Druckerpapier, wird bei Bristol das Lignin fast vollständig herausgelöst. Somit wird nicht nur der Weißgrad erhöht, sondern auch die Alterungsbeständigkeit.
- Weiter wird die Papieroberfläche mit Pigmenten und Füllstoffen verdichtet, sodass Bristol-Papier am Ende einen einzigartigen Weißgrad von 100 - 102% erreicht.
- Gleichzeitig wird auf Säuren wie Alaun verzichtet, somit ist es alkalisch neutral. Original Bristol-Papier entspricht damit der DIN-ISO 9706 Norm und ist ewig haltbar.
- Ebenso muss Bristol aus mindestens 95% Frischfasern bestehen. Dadurch entsteht unter anderem eine sehr glatte Oberfläche, welche aufgetragene Flüssigkeiten so gut wie nicht verändert.
Bristol und die Farbechtheit
Diese Urkunde ist aus dem hochweißen Bristol-Papier gefertigt. Die unterschiedlichen Farben bestehen aus Stempelfarbe, Fineliner, Paper Pen sowie Bleistift.
- Fahren Sie mit dem Finger über die einzelnen Farben, fühlt sich die Oberfläche immer anders an. Dies liegt daran, dass Bristol die Feuchtigkeit nicht so stark aufsaugt, wie gewöhnliches Druckerpapier, sondern diese an der Oberfläche trocknen lässt.
- Diese Eigenschaft ist vor allem für Comic- und Mangakünstler wichtig, welche Ihre Werke oftmals mit Tusche zeichnen und eventuell mit Airbrush ausmalen.
Tipps für den Kauf von Bristol
Künstler sollten zu Bristol-Blöcken tendieren. Durch die industrielle Herstellung sind diese relativ erschwinglich. Einen DIN A3 Block mit 50 Blatt und einer Grammatur von 180 g/m² gibt es bereits ab 14,00 Euro. Als Bastler, wenn Sie zum Beispiel Tischkarten mit eigenen Zeichnungen basteln möchten, kommen Sie mit einzelnen Bögen günstiger weg. Ein Bogen mit einer Grammatur von 250 g/m² und einer Größe von 50 x 65 Zentimetern kostet ungefähr 0,70 Euro.
Fazit
Als Zeichner geht einfach kein Weg an Bristol vorbei, um Ihre Kunstwerke alleine durch die Papierunterlage auf eine neue Ebene zu heben. Als Bastler kommt es unserer Meinung auf das Einsatzgebiet an. Wir haben vorher noch mit keinem Papier gearbeitet, welches Stempelfarbe so leuchtend und sauber aufgenommen hat. Wenn der Fokus Ihrer Bastelarbeiten also auf aufgetragenen Farben liegt, ist Bristol die erste Option, ansonsten können Sie jedoch auch weiterhin bei den typischen Bastelpapieren bleiben.
Verwandte Themen: