GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Osterkorb mit Überraschung - einfach gebastelt

Wis­sen Sie schon, wor­in Sie die­ses Jahr an Os­tern Ihre Scho­ko­la­den­ei­er ver­ste­cken und prä­sen­tie­ren? Na­tür­lich gibt es auch bei mir in der Os­ter­zeit für mei­ne Be­su­cher Os­ter­sü­ßig­kei­ten. Die Schwie­rig­keit ist es für In­te­ri­eur­lieb­ha­ber wie mich, die kun­ter­bun­ten Ver­pa­ckun­gen in die be­stehen­de Os­ter­de­ko und mei­ne Wohn­zim­mer­ein­rich­tung zu in­te­grie­ren. Des­halb habe ich mir ei­nen de­zen­ten Os­ter­korb über­legt, der erst beim Auf­ma­chen die far­ben­fro­hen Snacks dar­bie­tet.

Bild von Pop-up Osterkorb mit Schokolade
Der Os­ter­korb ist 11,5 x 7,5 x 15,5 Zen­ti­me­ter groß. Wird der De­ckel des Körb­chens ab­ge­zo­gen, öff­net sich die Un­ter­sei­te, wel­che 21 Zen­ti­me­ter lang ist.

Bild von bunten Schokoladeneiern im Osterkorb

So­bald sich das un­te­re Körb­chen öff­net, kom­men vier Os­ter­ha­sen zum Vor­schein. In de­ren Mit­te bie­tet sich Platz für Os­terna­sche­rei­en. Au­ßer­dem pop­pen Schmet­ter­lin­ge und Os­ter­glo­cken aus Pa­pier auf, die auf ei­ner saf­tig grü­nen Wie­se ste­hen. Die Kor­bo­ber­sei­te, mit den zwei Hen­keln, ist eben­falls mit die­sen früh­lings­haf­ten Mo­ti­ven ver­ziert.

Osterkorb ist besondere Tischdekoration

Bild von selbst gebasteltem Osterkorb aus PapierFür die­se os­ter­li­che Tisch­de­ko­ra­ti­on ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in vie­len ver­schie­de­nen Far­ben. Wäh­len Sie Far­ben, die mit Ih­rem Mo­bi­li­ar har­mo­nie­ren. Um mei­nen Os­ter­korb zu ver­edeln, ar­bei­te­te ich fes­tes, cham­pa­gner­far­be­nes Struk­tur­pa­pier mit ein. Au­ßer­dem be­nö­ti­gen Sie acht Ma­gnet­strei­fen á 1 x 1 Zen­ti­me­ter und Glas­sicht­fo­lie.

Bild der Unterseite des OsterkorbesFür die Ver­zie­run­gen nahm ich blaue Stem­pel­far­be samt Schmetterlings-Stempel, ei­nen Fül­ler, Per­len und ei­nen Paper-Pen (Va­nil­le) zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, ei­nen Eyelet-Setter, gel­ben Bast, flüs­si­gen Kle­ber, Bas­tel­draht samt Zan­ge und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7) zu­recht­le­gen. Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich aus brau­nem Ton­pa­pier das Ele­ment von Scha­blo­ne #1 an.

Bild vom eingeflochtenen Muster des Osterkorbs Ich Schnitt das ge­schwun­ge­ne Mus­ter (sie­he Scha­blo­ne) mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers ein und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Die Strei­fen von Scha­blo­ne #2 fer­tig­te ich aus dem Struk­tur­pa­pier an. Die­se flech­te­te ich nun nach und nach, von klein bis groß, durch die Ein­schnit­te. Die Strei­fen wer­den nicht ge­klebt. So ent­steht an der Au­ßen­sei­te des Os­ter­kor­bes au­to­ma­tisch ein schö­nes Ka­chel­mus­ter.

Bilder vom Einarbeiten der Magneten in den OsterkorbWei­ter fer­tig­te ich die rest­li­chen Ele­men­te der Scha­blo­ne #2 eben­falls aus brau­nem Ton­pa­pier an und ver­län­ger­te da­mit die Rän­der der Kor­b­un­ter­sei­te. In je­den der vier Rän­der kleb­te ich ein Stück Ma­gnet­band. Da­für wird das Ma­gnet­band ein­fach mit­tig in die Ver­län­ge­run­gen ge­legt, die­se mit Kle­ber be­stri­chen und um­ge­stülpt, so­dass der Ma­gnet ver­steckt ist. Da­mit ist die Un­ter­sei­te vor­erst fer­tig­ge­stellt.

Deckel des Osterkörbchens basteln

Bild von allen Elementen für den Deckel des KorbesFür den De­ckel fer­tig­te ich Scha­blo­ne #3 aus brau­nem Ton­pa­pier an. An­schlie­ßend falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und stanz­te die vier Lö­cher (sie­he Scha­blo­ne), mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters aus. Die ge­ra­den, lan­gen Strei­fen von Scha­blo­ne #4 fer­tig­te ich eben­falls aus brau­nem Ton­pa­pier an, die ge­zack­ten aus dem cham­pa­gner­far­be­nem Struk­tur­pa­pier.

Bild vom Papierkorbdeckel mit HenkelnIch kleb­te die Pa­pier­strei­fen auf­ein­an­der und ver­sah die­se an­schlie­ßend eben­falls mit Lö­chern (sie­he Scha­blo­ne). Wei­ter fer­tig­te ich mir aus Bas­tel­draht und Per­len vier Bas­tel­pins an. Mit­hil­fe die­ser Pins be­fes­tig­te ich die bei­den Hen­kel am Korb­de­ckel. Das quad­er­för­mi­ge Ele­ment von Scha­blo­ne #4 be­steht bei mir eben­falls aus dem Struk­tur­pa­pier. Die­ses kleb­te ich zur Zier­de

Bild von vier Magneten auf der Unterseite des Papierdeckelsauf den Korb­de­ckel. Da­nach be­kam auch der De­ckel vier Ma­gne­ten, und zwar ge­nau an der Stel­le, an der die­se auch im Un­ter­teil ver­steckt sind. Auch hier wer­den die ein­zel­nen Ma­gne­ten in­mit­ten zwei­er Pa­pier­la­schen ge­klebt. Fol­gend ver­kleb­te ich noch die vier Sei­ten des De­ckels, da­nach ist die­ser ein­satz­be­reit. Die Ma­gne­ten ha­ben üb­ri­gens die Auf­ga­be, die Kon­struk­ti­on zu sta­bi­li­sie­ren. Ohne die­se funk­tio­niert der Pop-up-Effekt nur halb so gut.

Frühlingshafte Verzierungen aus Papier

Bilder vom Basteln einer Osterglocke aus PapierAuf Scha­blo­ne #5 be­fin­den sich die Ele­men­te für die Os­ter­glo­cken, Blät­ter und Schmet­ter­lin­ge. Die Os­ter­glo­cken be­stehen aus sechs zu­sam­men­ge­kleb­ten, gel­ben Blü­ten­blät­tern, ei­nem run­den Blü­ten­kelch und ei­nem dun­kel­gel­ben Blü­ten­stem­pel. An drei der Os­ter­glo­cken be­fes­ti­ge ich ei­nen Bas­tel­draht. Die­se Blu­men stel­len sich beim Öff­nen des Os­ter­kor­bes auf.

Bilder von Schmetterlingen auf einer Osterwiese aus PapierAb­ge­se­hen von den Strei­fen, fer­tig­te ich alle Ele­men­te von Scha­blo­ne #6 aus hell­grü­nem Ton­pa­pier an. Dies ist die Os­ter­wie­se. Mit die­sen Ele­men­ten be­kleb­te ich zu­nächst die vier Sei­ten der Un­ter­sei­te des Kor­bes. Dar­auf kleb­te ich dann mei­ne ste­hen­den Os­ter­glo­cken und ei­nen gro­ßen und ei­nen klei­nen Schmet­ter­ling. Da­mit die Schmet­ter­lin­ge beim Öff­nen flie­gen, fer­tig­te ich mir drei dün­ne Strei­fen aus Glas­sicht­fo­lie an.

Obsterkorb wünscht Frohe Ostern!Ich knick­te die Strei­fen in der Mit­te und kleb­te auf eine Sei­te, je­weils ei­nen klei­nen Schmet­ter­ling, fest. Die an­de­re Sei­te kleb­te ich am Bo­den der Kor­b­un­ter­sei­te fest. Um die Fo­lie zu ver­klei­den, kleb­te ich das ge­zack­te Wie­sen­ele­ment von Scha­blo­ne #6 dar­über, wo­bei ich das Gras des Ele­ments auf­stell­te. Wei­ter kleb­te ich wei­ße Pa­pier­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne #6), die ich vor­her mit blau­en Schmet­ter­lin­gen be­stem­pel­te, als Ver­zie­rung auf den äu­ße­ren Rand.

Osterhasen sind gleichzeitig Osternest und letzte Handgriffe

Bild von vier Osterhasen, die ein Osternest sindDie Os­ter­ha­sen von Scha­blo­ne #7 fer­tig­te ich aus blau­em, und die vier Her­zen aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Ich schnitt die Hän­de ein und kleb­te die Her­zen als Bauch auf die Ha­sen. Die Pu­pil­len und die Nase sind aus klei­nen Bas­tel­stein­chen auf­ge­klebt, die Schnurr­bart­haa­re habe ich mit ei­nem Fül­ler auf­ge­malt. Ich stell­te die vier Ha­sen auf und ver­hak­te die­se an den Hän­den. Da­nach kleb­te ich die blau­en Häs­chen ge­nau in die Mit­te der Os­ter­land­schaft.

  • Zu gu­ter Letzt band ich die bei­den Hen­kel mit ei­nem Stück gel­ben Bast zu­sam­men. Da­nach ver­zier­te ich den De­ckel noch mit drei Os­ter­glo­cken samt Blü­ten­blät­tern so­wie zwei Schmet­ter­lin­gen.
Fazit

Der Os­ter­korb mit Über­ra­schung ist ein auf­wen­di­ges Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka drei Stun­den Bas­tel­zeit be­nö­tig­te. Am bes­ten ge­fällt mir na­tür­lich der Pop-up-Effekt. Je­doch eben­so das un­schein­ba­re Äu­ße­re. Sie könn­ten auch drei Kör­be in zu­ein­an­der­pas­sen­den Far­ben bas­teln und ha­ben da­mit eine su­per­schö­ne De­ko­ra­ti­on auf Ih­rem Wohn­zim­mer­tisch und im­mer eine Na­sche­rei und ei­nen Zau­ber­trick für den Os­ter­be­such pa­rat.

Ver­wand­te The­men:

Aus ei­nem Ei­er­kar­ton eine Os­ter­land­schaft bas­teln

Buch selbst binden: Coptic Stitch - Anleitung

Im Jah­re 2012 ha­ben vor al­lem nord­ame­ri­ka­ni­sche Bast­le­rin­nen die his­to­ri­sche Buch­bin­de­tech­nik Cop­tic Stitch bzw. Cop­tic Bin­ding (dt. Kop­ti­sche Naht bzw. Kop­ti­sche Bin­dung) wie­der ent­deckt und über so­zia­le Netz­wer­ke in den deut­schen Bas­tel­raum ver­brei­tet. Die Kop­ten sind an­ge­hö­ri­ge der Kop­ti­schen Kir­che, die zir­ka 200 vor Chris­tus in Ägyp­ten ent­stand. An­thro­po­lo­gisch ge­se­hen gel­ten die Kop­ten als Nach­fah­ren der al­ten Ägyp­ter.

The Copts are the de­s­cen­dants of the an­ci­ent Egyp­ti­ans.

An­ba­bo­la: Histo­ry of the Cop­tic Or­tho­dox Church. de.scribd.com (03/2015).

Bild von zwei roten Büchern mit Coptic Stitch Binding Technik

Die Kop­ten wa­ren in geis­tes­wis­sen­schaft­li­cher Hin­sicht ih­ren Zeit­ge­nos­sen weit vor­aus. Sie spre­chen auch heu­te teil­wei­se noch die alt­ägyp­ti­sche Spra­che, ha­ben eine ei­ge­ne Schrift ent­wi­ckelt (cop­tic fonts), kop­ti­sche Kunst war sei­ner­zeit schon be­rühmt und wäh­rend­des­sen über­all noch auf Schrift­rol­len ge­schrie­ben wur­de, näh­ten die Kop­ten Pa­py­rus zwi­schen zwei Holz­ein­bän­de und hat­ten da­mit auf das heu­ti­ge Buch­de­sign gro­ßen Ein­fluss.

Cop­tic stitch bin­ding pro­du­ced co­di­ces, which was es­sen­ti­al­ly sheets of pa­per sta­cked bet­ween woo­den co­vers. [...] Ear­ly Cop­tic Books were writ­ten on pa­py­rus.

Rein­feld, Fred: Cop­tic Bookb­in­ding: Past, Pre­sent, and Fu­ture. just-book-binding.com (03/2015).

Wenn Sie also ein Buch selbst bin­den möch­ten, ist die alt­be­währ­te und künst­le­risch sehr an­spre­chen­de Cop­tic Stitch Me­tho­de die bes­te Wahl.

Bild von Coptic Stitching Buch mit Monster Gesicht aus FIMO (DAoCFrEak/Vroni)
Da­bei ist nicht nur das Buch­bin­den selbst ein Er­leb­nis. Ich habe bei­spiels­wei­se ein Cop­tic Stitch Buch, wel­ches 17,5 Zen­ti­me­ter hoch und 12 Zen­ti­me­ter breit ist, mit ei­nem Mons­ter­ge­sicht aus FIMO und Res­in ver­ziert.

Buch binden - wenig Material vonnöten

Bild von zwei selbst gebundenen Büchern, die schwarz und rot sind.Für die Buch­sei­ten ver­wen­de­te ich 14 Sei­ten ganz ge­wöhn­li­ches Ton­pa­pier. Als Buch­de­ckel nahm ich zwei Stü­cke Kar­ton­pa­pier zur Hil­fe, die ich mit farb­lich pas­sen­dem Ton­pa­pier be­kleb­te. An­sons­ten ka­men nur noch ein spit­zes Dot­ting­tool, zum Ein­ste­chen der Lö­cher, ein Li­ne­al mit Blei­stift, eine ge­wöhn­li­che Näh­na­del und ein schwar­zer Fa­den zum Ein­satz. Zu­nächst fal­te­te ich jede der 14 Sei­ten ge­nau in der Mit­te.

Bilder vom vorbereiten der Papierseiten

Im An­schluss leg­te ich im­mer zwei ge­fal­te­te Sei­ten, Rü­cken an Rü­cken, in­ein­an­der. Wei­ter nahm ich eine zu­sam­men­ge­leg­te Sei­te und setz­te mir die Mar­kie­run­gen am Rü­cken, wo ich die Lö­cher ha­ben möch­te. Bei mir sind die Lö­cher, an je­dem Bu­chen­de, bei 3 und bei 5 Zen­ti­me­tern. Da­nach leg­te ich die nun­mehr 7 Buch­sei­ten auf­ein­an­der und über­trug mei­ne Mar­kie­run­gen. Fol­gend stach ich mit­hil­fe ei­nes Dot­ting­tools in jede Buch­sei­te klei­ne Lö­cher ein.

  • Für den Buch­de­ckel nahm ich mir zu­nächst ein Li­ne­al und ging von der lan­gen Kan­te 1,5 cm nach in­nen. Nun zog ich mir mit dem Blei­stift eine Hilfs­li­nie.
  • Auf mei­ne Hilfs­li­nie über­trug ich nun die Loch­mar­kie­run­gen der Sei­ten. Dazu leg­te ich eine Sei­te an der Hilfs­li­nie an und mar­kier­te mir die Loch­punk­te mit dem Blei­stift.
  • Mit dem spit­zen Dot­ting­tool stach ich nun klei­ne Lö­cher in den Buch­de­ckel. An­schlie­ßend wie­der­hol­te ich die Schrit­te mit dem zwei­ten Ele­ment.

Nun sind die Vor­be­rei­tun­gen ab­ge­schlos­sen, das Zu­sam­men­nä­hen des Bu­ches kann be­gin­nen.

Anleitung fürs Coptic Stitching

Zum Nä­hen des Bu­ches ver­wen­de­te ich eine Na­del mit dop­pel­tem Fa­den. Dann nahm ich mir die ers­te Sei­te und ei­nen Buch­de­ckel zur Hand. Ich klapp­te die Sei­te auf, wähl­te das äu­ße­re Loch rechts au­ßen und stach mit der Na­del nach au­ßen. An­schlie­ßend zog ich den Fa­den straff, bis die­ser durch den klei­nen Kno­ten im In­ne­ren ge­bremst wird.

Bilder vom Binden eines Bucheinbandes mit einer NähnadelAls Nächs­tes be­fes­tig­te ich den De­ckel. Mit der Na­del stach ich von au­ßen durch den Buch­de­ckel und führ­te den Fa­den links ne­ben dem Ver­bin­dungs­fa­den, zwi­schen ers­ter Sei­te und De­ckel, vor­bei (sie­he Bild). An­schlie­ßend fi­xier­te ich das Gan­ze, in­dem ich mei­ne Na­del ein­mal um den Ver­bin­dungs­fa­den wi­ckel­te. Da­nach stach ich zu­rück in das ers­te Loch. An­schlie­ßend ging es wei­ter mit Loch 2. Bei die­sem, wie auch bei den Lö­chern 3 und 4, wie­der­hol­te ich die Be­fes­ti­gungs­schrit­te.

Auf­ge­passt: An­ge­kom­men am letz­ten Loch, wird nach dem Fest­nä­hen die Na­del samt Fa­den nicht mehr in die ers­te Sei­te zu­rück­ge­sto­chen.

Bilder vom Binden eines Buches mit einer NähnadelJetzt wer­den näm­lich alle Sei­ten nach dem glei­chen Prin­zip an­ge­näht. Ich stach von Loch 4 der ers­ten Sei­te in das dar­über­lie­gen­de Loch der zwei­ten Sei­te. Im An­schluss führ­te ich den Fa­den am nächs­ten Loch wie­der nach au­ßen. Wie im Bild lenk­te ich den Fa­den durch den un­te­ren Fa­den und ging dann zu­rück in das Loch. Ich wie­der­hol­te die­se Schrit­te nun mit al­len wei­te­ren Lö­chern so­wie Sei­ten, aus­ge­nom­men der letz­ten Sei­te.

Tipp: Wech­seln Sie den Fa­den stets im In­ne­ren der Sei­te. Sie kön­nen die­sen so­wohl ganz leicht ver­kno­ten als auch eben­so naht­los mit ei­nem neu­en Fa­den das Buch­bin­den fort­füh­ren.

Bilder vom Vernähen von PapierseitenDer zwei­te Buch­de­ckel wird zeit­gleich mit der letz­ten Sei­te an­ge­näht. Ich leg­te mir bei­de Tei­le griff­be­reit zur Hand. Die Na­del führ­te ich zu­nächst von au­ßen durch den Buch­de­ckel, zog den Fa­den straff und wi­ckel­te die Na­del ein­mal un­ter dem Be­fes­ti­gungs­fa­den, zwi­schen vor­letz­ter Sei­te und De­ckel, hin­durch. Erst da­nach stach ich durch das ers­te Loch der letz­ten Sei­te. Am nächs­ten Loch pieks­te ich wie­der nach au­ßen. Nun stell­te ich die Ver­bin­dung zur un­te­ren Sei­te her, wie ich dies bis­her bei den an­de­ren Sei­ten auch ge­macht habe. Schließ­lich band ich den Buch­de­ckel an. Ich stach wie­der von au­ßen durch den De­ckel, um­wi­ckel­te den Fa­den und wie­der­hol­te die Tech­nik bei den rest­li­chen Lö­chern.

Letzte Handgriffe und Besonderheiten

Bild vom Abschneiden des Fadens in der BuchinnenseiteMit dem letz­ten Loch schloss ich mein Buch ab. Den Fa­den ver­näh­te ich im In­ne­ren am Loch der letz­ten Sei­te mit ei­nem zwei­fa­chen Kno­ten. Am Ende schnitt ich den rest­li­chen Fa­den knapp hin­ter dem klei­nen Kno­ten ab. Beim Blät­tern in Ih­rem Buch wer­den Sie fest­stel­len, dass im­mer in der Mit­te der vor­ab zu­sam­men­ge­leg­ten Sei­ten der Fa­den von Loch zu Loch ent­lang läuft und die­se fi­xiert. Wenn Sie sich Ih­ren Buch­rü­cken ge­nau­er an­se­hen, wer­den Sie zu­dem be­mer­ken, dass sich an den Sei­ten und in der Mit­te ein ein­heit­li­ches Mus­ter ab­bil­det.

Fazit

Rückseite von Buch, welches mit einer Fimo Haut überzogen istVer­schie­de­ne Bü­cher nach der ge­schichts­träch­ti­gen Cop­tic Stitch Tech­nik selbst zu bin­den hat mir sehr viel Spaß ge­macht. Wenn man den Bo­gen ein­mal raus hat, geht das Nä­hen fast wie von selbst und wird zur Sucht. Wuss­ten Sie, dass das äl­tes­te Buch auf eu­ro­päi­schem Bo­den, wel­ches nach die­ser Me­tho­de ge­bun­den wur­de, aus dem Jah­re 698 und ein eng­li­sches Kir­chen­buch na­mens „St Cuth­bert Gos­pel”, mit la­tei­ni­scher Hand­schrift ist?

[...] very ear­ly Eu­ro­pean bin­dings to sur­vi­ve use the Cop­tic se­wing tech­ni­que, no­ta­b­ly the St Cuth­bert Gos­pel in the Bri­tish Li­bra­ry (c. 698) [...]

Har­ri­son, Ju­li­an: St Cuth­bert Gos­pel Sa­ved for the Na­ti­on. britishlibrary.typepad.co.uk (03/2015).

Im Un­ter­richts­fach „Hand­ar­beit und Wer­ken” habe ich als Kind in der Schu­le Nä­hen, Stri­cken und Hä­keln ge­lernt. War­um nicht so et­was Na­ti­ves und Nütz­li­ches wie das Bin­den von Bü­chern auf dem Lehr­plan steht ist mir ein Rät­sel.

Ver­wand­te The­men:

Was ist Rain­bow Loom?
Kann man Ess­pa­pier wirk­lich es­sen?

Schnuller aus Papier basteln - Anleitung und Schablonen

Und was man den Ba­bys nicht al­les in den Mund ge­scho­ben hat, um ei­nen Mo­ment durch­zu­at­men und den Brüs­ten der Mut­ter eine Re­ge­ne­ra­ti­ons­pha­se zu gön­nen. Der ers­te Schnul­ler (eng­lisch pa­ci­fier) wur­de im 17. Jahr­hun­dert er­fun­den und war ein ein­fa­cher, klei­ner Mais­kol­ben. Spä­ter wur­den Schnul­ler aus Ko­ral­len oder Tier­kno­chen ver­wen­det, bis Mit­te des 19. Jahr­hun­derts in den USA die Zucker-Zitze (su­gar teat) er­fun­den wur­de, die Ba­bys in Kür­ze ru­hig­stell­te. Dies lag an dem Stück­chen Zu­cker, wel­ches in ein Stück Lei­nen ein­ge­wi­ckelt war und sich im Mund des Kin­des lang­sam auf­lös­te. Für be­son­ders an­stren­gen­de Näch­te wur­de die Zucker-Zitze so­gar kurz in Wein­brand ge­taucht.

A su­gar teat was made with a small pie­ce of li­nen wrap­ped around a pie­ce of su­gar with a  string tied around it. Some Ame­ri­cans had even coa­ted the cloth with Bran­dy.

Baby-Receipes: Histo­ry of the Pa­ci­fier. baby-receipes.com (02/2015).

Mo­der­ne Schnul­ler aus Gum­mi gibt es be­reits seit 1902 und wur­den in den USA un­ter dem Na­men „baby com­fort­er” er­fun­den. Seit­dem hat sich vom De­sign fast nichts mehr ver­än­dert und die­ses habe ich aus Pa­pier nach­ge­bas­telt.

Bild von Schnuller (Mädchen/Junge) aus Papier
Der Pa­pier­schnul­ler ist 11 Zen­ti­me­ter lang und 9 Zen­ti­me­ter breit.

Bild von Schnuller mit BargeldMein Schnul­ler aus Pa­pier be­steht aus zwei Tei­len und ist da­durch zum Öff­nen. So ist es mög­lich, im Sau­ger Geld­ge­schen­ke für die Ba­by­par­ty zu ver­schen­ken. Der „Mund­ver­schluss” des Schnul­lers be­steht aus meh­re­ren La­gen, ist da­durch sehr sta­bil und wur­de von mir auf­wen­dig ver­ziert. Er bie­tet au­ßer­dem Platz für lus­ti­ge Sprü­che wie „Mute But­ton” oder „Wunsch­kind”.

Schnuller - ein einfaches Bastelmotiv

Ein rosafarbener und ein blaufarbener Schnuller aus PapierFür ei­nen Schnul­ler ver­wen­de­te ich im­mer vier zu­sam­men­pas­sen­de Ton­pa­pier­far­ben wie Rosa, Rot, Ma­gen­ta und Weiß. Für die nö­ti­ge Sta­bi­li­tät sor­gen Well­pap­pe und Moos­gum­mi. Für die Ver­zie­run­gen ver­wen­de­te ich Bas­tel­stoff, Bast, Eye­lets mit Ba­by­mo­ti­ven so­wie Schmuck­stei­ne und Bas­tel­pins. Als Werk­zeu­ge ka­men eine Sche­re,

Bilder vom Basteln des Saugers des Schnullersein Eyelet-Setter, flüs­si­ger Kle­ber, Li­ne­al und Falz­beil, ein spit­zes Dot­ting­tool, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zum Ein­satz. Ich be­gann mit dem Sau­ger, der aus zwei Stü­cken be­steht, von Scha­blo­ne #1 und fer­tig­te bei­de Ele­men­te in ei­ner glei­chen Ton­pa­pier­far­be an. Im An­schluss falz­te ich die vie­len Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und ver­kleb­te das Ke­gel­ele­ment mit sich selbst. Da­nach stanz­te ich die Lö­cher

Bild vom blauen Sauger des  Dutzls

(sie­he Scha­blo­ne) in das Sau­ger­ele­ment und setz­te ver­schie­de­ne Baby-Eyelets in die Lö­cher ein. Durch die ein­zel­nen Lö­cher fä­del­te ich farb­lich pas­sen­den Bast. Über die­se Schnur wird der Sau­ger spä­ter am zwei­ten Teil be­fes­tigt. Da­mit ist der ers­te Teil des Schnul­lers be­reits ein­satz­be­reit. Wei­ter geht es mit Scha­blo­ne #2 und dem „Mund­schmuck” des Pa­pier­schnul­lers.

Schmetterling des Dutzls ist sehr stabil

Bild von sechs Schmetterlingsstücken von PapierschnullerDie bei­den Ele­men­te mit den Lö­chern, und den Zier­strei­fen fer­tig­te ich aus gleich­far­bi­gem Ton­pa­pier an. Von den loch­lo­sen Schmet­ter­lings­tei­len fer­tig­te ich zwei aus wei­ßem Ton­pa­pier und zwei aus Well­pap­pe an. Ich ent­fern­te die Lö­cher mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers und schnitt das eine Ele­men­te (sie­he Scha­blo­ne) mehr­fach ein.

Bild vom Befestigen des Kegels am SchmetterlingIch nahm das kur­ze Ke­gel­ele­ment, schob die­ses durch die sechs Ein­schnit­te des ge­loch­ten Schmet­ter­lings­teils und kleb­te die Kle­be­la­schen fest. Nun fer­tig­te ich ein Pa­pier­sand­wich an. Ich kleb­te zu­nächst ein wei­ßes Ton­pa­pier­ele­ment, ge­folgt von zwei Well­pap­pen­ele­men­ten dar­über. Da­nach folgt wie­der ein wei­ßes Ele­ment aus Ton­pa­pier und zu gu­ter Letzt das zwei­te ge­loch­te, far­bi­ge Schmet­ter­lings­teil.

Bild von halbfertigem PapierschnullerWich­tig ist, dass die ein­zel­nen La­gen sym­me­trisch über­ein­an­der ge­klebt wer­den. Nun nahm ich den lan­gen, far­bi­gen Zier­strei­fen und kleb­te die­sen über die Kan­te des Mund­schmucks. Das Grund­ge­rüst des Schnul­lers ist da­mit fer­tig und die bei­den Tei­le sind be­reits voll funk­ti­ons­tüch­tig. Nun habe ich den Pa­pier­schnul­ler noch wei­ter ver­schö­nert.

Verzierung des Papierschnullers

Bilder vom Basteln der SchnullerverzierungIch fer­tig­te die Ele­men­te von Scha­blo­ne #3 an. Das ver­wen­de­te Ma­te­ri­al steht ne­ben den ein­zel­nen Vor­la­gen. Auch hier habe ich wie­der ein Pa­pier­sand­wich ge­baut. Ich kleb­te die acht klei­nen Well­pap­pen­ele­men­te auf­ein­an­der und die­se dann auf ein Stück Bas­tel­stoff. Ich wi­ckel­te den Stoff um die Well­pap­pe und kleb­te die­sen an der Rück­sei­te fest. Die Kan­te ver­zier­te ich im An­schluss wie­der mit ei­nem Zier­strei­fen aus Ton­pa­pier.

Bild von Vorderseite des SchmetterlingelementsAuf mei­ne Schnul­ler­ver­zie­rung kleb­te ich nun noch das klei­ne, rund­li­che Ele­ment aus Ton­pa­pier auf. Auf die­ses Ele­ment schrieb ich ein Sprüch­lein und ver­zier­te es mit De­ko­stei­nen. Die Schnul­ler­ver­zie­rung kleb­te ich fol­gend auf das Schmet­ter­lings­teil. Nun nahm ich ein spit­zes Dot­ting­tool zur Hand und stach da­mit zwei klei­ne Lö­cher, sym­me­trisch in die Sei­ten ein.

Bild von Ring des Schnullers aus MoosgummiGanz zum Schluss fer­tig­te ich den Ring, mit­hil­fe des­sen man den Dutzl aus dem Mund des Ba­bys zieht, aus Moos­gum­mi an. Zu­nächst stach ich zwei Bas­tel­pins durch ei­nes der bei­den Ele­men­te. Um die Un­ter­sei­te sau­ber zu ver­klei­den, kleb­te ich das zwei­te Ele­ment un­ter die Köp­fe der Bas­tel­pins. Zu gu­ter Letzt be­strich ich die Draht­stü­cke mit Kle­ber, schob die­se in die bei­den Lö­cher ein und da­mit ist mein Schnul­ler aus Pa­pier fer­tig.

Fazit

Der Pa­pier­schnul­ler ist ein ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv für die­ses ich zir­ka eine Stun­de Bas­tel­zeit be­nö­tig­te. Es eig­net sich auch sehr, um mit Kin­dern ein lus­ti­ges Ba­by­mo­tiv zu bas­teln.

Sie wis­sen be­stimmt, was die Zahn­fee ist, aber wis­sen Sie auch, was es mit der Schnul­ler­fee auf sich hat? Dies ist eine neue päd­ago­gi­sche Form, das Baby vom Schnul­ler zu ent­wöh­nen. Der Schnul­ler wird wäh­rend das Baby schläft ent­fernt und durch eine Be­loh­nung er­setzt. Wenn das Kind auf­wacht und nach sei­nem Schnul­ler ver­langt er­zählt man die­sem, dass die Schnul­ler­fee da war und ih­ren Schnul­ler zu­rück ge­holt hat. Na­tür­lich kommt auch die­ser skur­ri­le Trend aus den USA.

Ver­wand­te The­men:

Schau­kel­pferd aus Pa­pier bas­teln
Rät­sel zum Aus­ma­len mit Stern­zei­chen