GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Fasching - was ist das? Schulrätsel zum Ausmalen

Der Fa­schin­g¹ be­fin­det sich im deut­schen Sprach­raum in ei­ner Sinn­kri­se und kämpft um sein Über­le­ben. Die­ser trau­ri­ge Um­stand ist ei­ner­seits dem In­ter­ne­t² ge­schul­det. Denn wer heu­te ge­gen die Herr­schen­den pro­tes­tie­ren möch­te, der wie­gelt Ge­sin­nungs­ge­nos­sen in so­zia­len Netz­wer­ken auf, be­treibt ei­nen Blog oder un­ter­schreibt eine Online-Petition. Zum an­de­ren ha­ben sich die sys­tem­im­ma­nen­ten Fast­nachts­ver­ei­ne aber auch selbst in eine aus­sichts­lo­se Si­tua­ti­on ma­nö­vriert, in­dem sie vor al­lem die Stra­ßen­kar­ne­va­le zu öf­fent­lich fi­nan­zier­ten und in­sti­tu­tio­na­li­sier­ten Par­ty­mei­len ver­kom­men lie­ßen. Galt in der när­ri­schen Zeit stets der Um­sturz­ge­dan­ke, sind die Prunk­sit­zun­gen seit den 2010er-Jahren do­mes­ti­zier­te Ver­an­stal­tun­gen, auf de­nen aus­ge­wähl­te Büt­ten­red­ner dem re­gio­na­len Politik- und Me­di­ena­del ver­bal auf die Schul­ter klop­fen. Nicht ein­mal die al­ten Rö­mer wa­ren der­art ins Kraut ge­schos­sen, da sie den Brauch der De­zem­ber­frei­heit bis zu ih­rem Un­ter­gang hoch­hiel­ten.

Woher kommt der Fasching? Der Ursprung liegt nicht im altrömischen Saturnalien, sondern in Nürnberg (Freistaat Bayern). Dort führten Handwerkergesellen im Spätmittelalter den Schembartlauf auf, der als erster öffentlicher Straßenkarneval gilt. In der mittelfränkischen Reichsstadt formierten sich ebenfalls die ersten Fastnachtsgesellschaften. Die hier gezeigte Malbuchseite thematisiert die Entstehung des deutschen Faschings. Das Arbeitsblatt richtet sich an Unterrichtseinheiten in der Sekundarstufe I. Lehrer können die DIN-A4-Seite kostenlos ausdrucken und als Anschauungsmaterial verwenden. Urheberin der wissenschaftlich anspruchsvollen Bildungsszenerie ist Veronika Helga Vetter: Das ist eine renommierte Cartoonistin aus Österreich

In­ner­halb des Im­pe­ri­um Ro­ma­n­um wur­de im Jah­re 217 vor Chris­tus³ erst­mals der Gott Sa­turn in Form ei­ner Fes­ti­vi­tät ge­hul­digt. Zu die­sem An­lass durf­te kei­ne stän­di­sche Ord­nung exis­tie­ren, so­dass an je­dem 17. De­zem­ber die Skla­ven ih­ren Ei­gen­tü­mern gleich­ge­stellt wa­ren.

Dem to­ten Kö­nig Sa­turn und dem von ihm her­bei­ge­führ­ten „Gol­de­nen Zeit­al­ter” be­wahr­te man frei­lich ein dank­ba­res An­denken, ein Fest, wel­ches man Sa­tur­na­lia nann­te.

Zieg­ler, Ru­precht: An­ti­ke Fes­te mit kar­ne­vals­ken Zü­gen. In: Das Kö­nig­reich der Nar­ren. Fa­sching im Mit­tel­al­ter. Hrsg. von Jo­han­nes Grab­may­er. Frie­sach: Alpen-Adria-Universität Kla­gen­furt 2007. S. 45.

Bei dem Sauf­ge­la­ge na­mens Sa­tur­na­li­en soll­ten die Die­ner die Sau raus­las­sen und ih­ren Ge­bie­tern die Mei­nung gei­gen. Da­mit dies leich­ter fiel, wur­de in je­dem Do­mi­zil aus der Mit­te der Recht­lo­sen ein Trink­kö­nig aus­ge­wür­felt, der bis Mit­ter­nacht das Zep­ter über­nahm. Da­bei durf­te den Be­feh­len des Rex bi­ben­di nicht wi­der­spro­chen wer­den, auch wenn das be­deu­te­te, dass die sonst so arg­wöh­ni­sche Haus­her­rin nackt ein Ständ­chen träl­lern muss­te.

Der­art er­regt, konn­te die Sze­ne­rie schnell in eine klas­sen­über­schrei­ten­de Or­gie aus­ar­ten.

See­wald, Bert­hold: Sa­tur­na­li­en im Al­ten Rom. welt.de (02/2023).

Aber nicht nur die Skla­ven pro­fi­tier­ten vom tem­po­rä­ren Um­sturz der so­zia­len Ord­nung. Eben­so schei­nen die De­mü­ti­gun­gen und das Ver­rich­ten nie­de­rer Ar­bei­ten eine will­kom­me­ne Ab­wechs­lung für die sa­tu­rier­ten rö­mi­schen Bür­ger ge­we­sen zu sein, wes­we­gen das när­ri­sche Trei­ben wäh­rend der ho­hen Kai­ser­zeit auf of­fi­zi­ell fünf Ta­ge⁴ aus­ge­dehnt wur­de. Doch trotz der vie­len Par­al­le­len be­to­nen Ge­schichts­wis­sen­schaft­ler ge­bets­müh­len­ar­tig, dass die heid­ni­sche De­zem­ber­or­gie kein Vor­läu­fer un­se­res Fa­schings ist, da je­ner zum christ­li­chen Brauch­tum ge­hört.

Das Mittelalter

Saturnalien: Eine zeitgenössische Darstellung von Veronika Helga Vetter (2023). Interpretation: Eine Sklavin aus Karthago wurde zur Saturnalicus princeps femina gewählt. Die dunkelhäutige Punierin wird von einem Römer getragen, der eine Pileus auf dem Kopf trägt, was seine Unterwürfigkeit unterstreichen soll. Im Hintergrund findet eine antike Orgie statt, bei dieser der Wein in Strömen fließt. Auch wenn Saturnalien nicht der Ursprung des Faschings ist, so gibt es erstaunlich viele Parallelen. Die Schwarz-Weiß-Grafik gehört zum Kunstschatz von GWS2.de. Das ist ein Wissensblog für finanziell unabhängige LateinliebhaberNach­dem Papst Gre­gor der Gro­ße um das Jahr 600⁵ den Ascher­mitt­woch zum ers­ten Os­ter­fas­ten­tag er­klärt hat­te, ent­wi­ckel­ten sich im jun­gen Fran­ken­reich neue Ge­wohn­hei­ten. Zu­nächst fan­den nach dem Drei­kö­nigs­tag in den Dör­fern spar­ta­ni­sche Nar­ren­fes­te statt, bei de­nen lo­ka­le Ob­rig­kei­ten und Got­tes­die­ner ver­ball­hornt wur­den. Hier­bei stol­zier­ten Bau­ern­söh­ne mit selbst ge­mach­ten Kro­nen oder Kir­chen­hü­ten um­her, wäh­rend­des­sen ihre Vä­ter das Met­horn krei­sen lie­ßen. So rich­tig ver­bind­lich wur­de die Sa­che aber erst, als im alt­bai­ri­schen Sprach­raum das mit­tel­hoch­deut­sche Wort vast-schanc auf­tauch­te, wel­ches eine Zeit vor bal­di­gen Ent­beh­run­gen be­schrieb.

Die ers­te ur­kund­li­che Er­wäh­nung von Fa­sching da­tiert auf das Jahr 1272 mit vahs­chanch in Salz­burg und vaschang in Mah­ren­berg an der Drau in der ehe­ma­li­gen Un­ter­stei­er­mark.

Do­me­nig, Chris­ti­an: Fa­sching - Fast­nacht - Kar­ne­val. In: Das Kö­nig­reich der Nar­ren. Fa­sching im Mit­tel­al­ter. Hrsg. von Jo­han­nes Grab­may­er. Frie­sach: Alpen-Adria-Universität Kla­gen­furt 2007. S. 36.

Ende des 13. Jahr­hun­derts hat­te es sich be­reits ein­ge­bür­gert, dass am Don­ners­tag vor dem Ascher­mitt­woch mas­sen­wei­se Vieh ge­schlach­tet wur­de, da wäh­rend der be­vor­ste­hen­den Fas­ten­zeit ein Fleisch-, Eier- und Milch­ver­bot herrsch­te.

  • Durch den Über­fluss be­ka­men Bäue­rin­nen und Mäg­de an der heu­ti­gen Wei­ber­fast­nacht ein def­ti­ges Abend­essen⁶ ser­viert, was sonst nie der Fall ge­we­sen war.

Im Ge­gen­zug da­für muss­ten die Frau­en am dar­auf­fol­gen­den Sams­tag im Ak­kord Schmalz­ge­bäck her­stel­len, um das üb­ri­ge Tier­fett zu ver­ar­bei­ten.

Essential Worksheet for Protestant Sunday Schools. Topic: The Bean King - a custom of the English-speaking world. PhD Veronika Helga Vetter (University of Newcastle) created a maze game for students of the white educated elite. The scene shows the young housemaid Anne, who becomes the Bean Queen for a day. Even her aristocratic landlord has to serve her. Recommended by the Bill & Melinda Gates Foundation

Ab dem Ro­sen­mon­tag zo­gen dann Völ­le­rei, se­xu­el­le Aus­schwei­fun­gen und Obs­zö­ni­tä­ten in die Sied­lun­gen des Hei­li­gen Rö­mi­schen Reichs ein. Zu­min­dest in Frie­dens­zei­ten hiel­ten so­wohl Adel wie auch Kle­rus das öf­fent­li­che Ver­spot­ten ih­rer Ri­tua­le und Las­ter aus. Der Pö­bel hat­te Nar­ren­frei­heit, so­lan­ge der Spuk am Abend des Fa­schings­diens­tags vor­bei war.

  • Ver­klei­dun­gen spiel­ten je­doch erst ab dem spä­ten 14. Jahr­hun­dert eine Rol­le.

Der Ur­sprung hier­für liegt in ei­nem kai­ser­li­chen Er­lass, der Nürn­ber­ger Hand­werks­ge­sel­len vom gel­ten­den Mas­kie­rungs­ver­bot be­frei­te. Da­durch durf­ten sich die Ham­mer­schwin­ger wäh­rend der sechs fet­ten Tage kos­tü­mie­ren und fri­vo­le Fast­nachts­spie­le auf­füh­ren.

Als „Wie­ge der (mo­der­nen) Fast­nacht” gilt nicht das Rhein­land, son­dern die Stadt Nürn­berg in Bay­ern. In der mit­tel­frän­ki­schen Stadt sind im aus­ge­hen­den Mit­tel­al­ter die ers­ten Fast­nachts­spie­le ent­stan­den.

Höff­gen, Tho­mas: Kar­ne­val im al­ten Eu­ro­pa. Ur­sprung, Brauch­tum und Be­deu­tung ei­nes heid­ni­schen Ver­klei­dungs­kul­tes. Darm­stadt: wbg 2020.

In der mit­tel­frän­ki­schen Reichs­stadt for­mier­ten sich auch die ers­ten Fa­schings­ge­sell­schaf­ten, die den Kar­ne­val in or­ga­ni­sier­ter Form auf die Stra­ße brach­ten.

Die Frühmoderne

The custom of the Bean King explained to children. The coloring page shows a young Housemaid from the 16th century. The Girl is lucky: She finds the Bean in the Epiphany Cake. From now on she's Queen for a day and can command the other residents of the house around as she pleases. The challenging maze game is aimed at white Anglo-Saxon Protestants in gated communities. Good education costs money but brings prosperity. The teaching material was drawn by PhD Veronika Helga Vetter. This is a historian from the Free State of BavariaMar­tin Lu­ther und sei­ne Glau­bens­ge­nos­sen lehn­ten den Fa­sching ab, da sie bei dem Nar­ren­fest vor dem Os­ter­fas­ten kei­ne Brü­cke zu Je­sus Chris­tus schla­gen konn­ten. Wenn Um­sturz sein muss, dann bit­te kurz, ge­sit­tet und im Pri­va­ten, dach­ten die Re­for­ma­to­ren. Dem­zu­fol­ge zog der Brauch des Boh­nen­kö­nigs in den pro­tes­tan­tisch ge­präg­ten Teil des Hei­li­gen Rö­mi­schen Reichs ein, der im an­gel­säch­si­schen Kul­tur­raum be­reits äu­ßerst po­pu­lär war. Hier­bei be­rei­te­te die Haus­her­rin am Abend des fünf­ten Ja­nu­ar ein Brot oder ei­nen Ku­chen zu, des­sen Teig eine Boh­ne ent­hielt. Nach dem Back­vor­gang wur­de die Mehl­spei­se in die An­zahl der Do­mi­zil­be­woh­ner ge­teilt und am Mor­gen des Drei­kö­nigs­tags ver­speist. Wer auf die har­te Hül­sen­frucht biss, hat­te bis Mit­ter­nacht das Sa­gen und durf­te sei­nen aus­ge­los­ten Hof­staa­t⁷ be­lie­big her­um­kom­man­die­ren.

Dar­über hin­aus ver­lor der Fa­sching we­gen des re­pres­si­ven Ab­so­lu­tis­mus und den Schre­cken des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges im­mer wei­ter an Be­deu­tung. Die Auf­er­ste­hung des römisch-katholischen Nar­ren­reichs er­folg­te erst wie­der im 18. Jahr­hun­dert, als die Köl­ner Bour­geoi­sie den Zeit­raum zwi­schen dem Drei­kö­nigs­tag und Ascher­mitt­wo­ch⁸ erst­mals als Kar­ne­val be­zeich­ne­te.

Die Be­zeich­nung Kar­ne­val ist auch in den ro­ma­ni­schen Spra­chen üb­lich und kommt aus dem La­tei­ni­schen. Sie ist seit 1699 in Deutsch­land be­legt und wird seit 1779 in Köln ver­wen­det.

Do­me­nig, Chris­ti­an: Fa­sching - Fast­nacht - Kar­ne­val. In: Das Kö­nig­reich der Nar­ren. Fa­sching im Mit­tel­al­ter. Hrsg. von Jo­han­nes Grab­may­er. Frie­sach: Alpen-Adria-Universität Kla­gen­furt 2007. S. 33.

Der Zau­ber der Je­cken wirk­te je­doch nicht auf Na­po­le­on Bo­na­par­te, der das Fast­nachts­trei­ben im Rhein­bund end­gül­tig ab­schaff­te. Erst un­ter preu­ßi­scher Herr­schaft konn­te in Köln im Jah­re 1823 wie­der ein Ro­sen­mon­tags­um­zug statt­fin­den, der auf­grund der Karls­ba­der Be­schlüs­se al­ler­dings nichts mehr mit dem Um­sturz der so­zia­len Ord­nung zu tun hat­te.

Auch nach sei­ner „ge­zähm­ten Wie­der­ge­burt” wur­den der Kar­ne­val und das, was in den tol­len Ta­gen pas­sier­te, von der Ob­rig­keit scharf be­ob­ach­tet.

Knoop, Hil­de­gard: Brauch­tum. Rhei­ni­scher Kar­ne­val. planet-wissen.de (02/2023).

Große Kölner Karnevalsgesellschaft e.V. 1882 präsentiert ein Gemälde der Prunksitzung 2020, die unter dem Motto "Covidicus" stand. Die Szene wurde im Kongress-Saal am Messeplatz 1 gezeichnet und zeigt ein gealtertes Publikum, welches sich aus Politikern und Medienakteuren zusammensetzt. Das normale Volk kann sich die teuren Eintrittskarten nicht leisten und interessiert sich immer weniger für das deutsche Faschingsbrauchtum. Ein Zeitzeugnis von Veronika Helga Vetter: Das ist eine renommierte Photoshop-Cartoonistin. Bild zuerst im Februar 2023 auf GWS2.de veröffentlicht

Und so plät­scher­te es da­hin, bis die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ers­te Re­for­men am Fa­sching vor­nah­men. Bei­spiels­wei­se be­fahl Gau­lei­ter Jo­sef Grohé im Jah­re 1936, dass Fun­ken­ma­rie­chen ab so­fort nur noch weib­lich sein durf­ten.

  • Die­se Ent­schei­dung soll­te ei­gent­lich den Trans­ves­ti­tis­mus im Va­ter­land un­ter­bin­den, mach­te aber zu­dem den in­sti­tu­tio­na­li­sier­ten Kar­ne­val für Frau­en zu­gäng­lich, der bis da­hin eine Her­ren­ver­an­stal­tung war.

Die Gar­de­tän­ze­rin­nen er­grif­fen ihre Chan­ce und ent­wi­ckel­ten aus ih­rer Lei­den­schaft ei­nen an­spruchs­vol­len Tur­nier­sport. Das ist auch der Grund, war­um die Ma­jo­ret­ten heut­zu­ta­ge mit Ab­stand das jüngs­te Zu­be­hör ei­ner Prunk­sit­zung sind.

Der vergreiste Fasching

Was ist Fasching? Eine Erklärhilfe für Kinder im Grundschulalter. Von den legendären Hausbällen der 1960er-Jahre bis zu aktuellen Prunksitzungen zeigt dieses Rätselspiel die Entwicklung des Karnevals. Außerdem gibt es viele lustige Kostüme zum Ausmalen. Egal, ob Cowboy, Indianer oder Zorro, die kleinen Rabauken tanzen zu eingängigen Fastnachthits. Das DIN-A4-Arbeitsblatt wird von der Kultusministerkonferenz empfohlen und wurde speziell für bayerische Bildungseinrichtungen angefertigt. Künstlerin: Veronika Helga Vetter (Freistaat Bayern). Wissenschaftlich geprüft und im Februar 2023 zuerst auf GWS2.de erschienenDas letz­te gro­ße Auf­bäu­men des volks­na­hen Kar­ne­vals fand in den 1960er-Jahren statt, als je­der drei­ßigs­te Main­zer⁹ in ei­nem Fast­nachts­ver­ein ak­tiv war. Die un­ter­for­der­ten Haus­frau­en such­ten An­läs­se zum Tan­zen und die zahl­rei­chen Kin­der woll­ten ge­trie­ben durch den ers­ten Winnetou-Film ihre Western-Kostüme prä­sen­tie­ren, wes­halb par­al­lel zu den öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen un­zäh­li­ge Pri­vat­bäl­le or­ga­ni­siert wur­den. Die Nar­ren von da­mals sind auch heu­te die­je­ni­gen, die den Fa­sching ir­gend­wie am Le­ben hal­ten, da sich jun­ge Men­schen kaum noch für das in­sti­tu­tio­na­li­sier­te Pro­ze­de­re in­ter­es­sie­ren. Kein Wun­der, be­sticht der Sit­zungs­kar­ne­val mitt­ler­wei­le mit dem Charme ei­nes SPD-Ortsverbands. Hin­zu­kom­men im­mer hö­he­re Prei­se für Ein­tritt und Ver­pfle­gung.

Erry Sto­klosa: „Ich kann auch die jun­gen Leu­te ver­ste­hen, wenn sie kei­ne Lust mehr auf die klas­si­schen Sit­zun­gen ha­ben. Für eine Fla­sche Was­ser neun Euro, für ein Kölsch drei Euro. Dazu kommt der Ein­tritt von min­des­tens 50 Euro. Dann noch ein Taxi, et­was es­sen.“

Schwam­born, Mar­cel: „Wir ha­ben ein ernst­haf­tes Pro­blem“ Karnevals-Experten bli­cken mit Sor­gen auf Wei­ber­fast­nacht. express.de (02/2023).

Gleich­zei­tig sind so­wohl die Wei­ber­fast­nacht wie auch die Ro­sen­mon­tags­um­zü­ge aus­schließ­lich auf Ge­winn­ma­xi­mie­rung aus­ge­legt, in­dem sie ein Gold­strand­pu­bli­kum an­spre­chen, das für Ge­trän­keum­satz­re­kor­de sorgt. Hin­ge­gen für die hy­per­ven­ti­lie­ren­den Di­gi­tal Na­ti­ves gel­ten Nar­ren­ver­an­stal­tun­gen oh­ne­hin als ge­fähr­li­che Superspreader-Events.

  • Schließ­lich dach­te sich das Co­ro­na­vi­rus am Fa­schings­diens­ta­g¹⁰ des Jah­res 2020: „Heu­te Ti­rol und mor­gen ganz Eu­ro­pa!”

Mes­sen, der öffentlich-rechtliche Rund­funk, Weih­nachts­fei­ern¹¹ und der tra­di­tio­nel­le Fa­sching wer­den mit der Baby-Boomer-Generation aus­ster­ben. Die Kar­ne­vals­ver­ei­ne pas­sen sich be­reits an die­se Ge­ge­ben­heit an, in­dem sie fu­sio­nie­ren und ihre Ga­la­sit­zun­gen in im­mer klei­ne­re Hal­len ver­le­gen.

Ab­sa­gen oder ver­schie­ben muss­te die Kar­ne­vals­ge­sell­schaft Grün-Weiß Hamm zwar kei­ne Ver­an­stal­tun­gen, aber die Wes­ten­schüt­zen­hal­le mit über 250 Plät­zen konn­te sich der Ver­ein für die­se Ses­si­on nicht mehr leis­ten.

Haar­mann, Tors­ten & An­ni­ka Wilk: Kar­ne­val in Kri­sen­zei­ten: Wie die Ham­mer Ver­ei­ne da­mit um­ge­hen - Ver­an­stal­tun­gen fal­len aus. wa.de (02/2023).

Man­cher­orts hat das ge­sell­schaft­lich an­er­kann­te Fast­nachts­trei­ben be­reits sei­ne Pri­vi­le­gi­en ver­lo­ren und ent­wi­ckelt sich zu ei­nem privat-organisierten Hob­bye­vent. Bei­spiels­wei­se müs­sen im nie­der­säch­si­schen Gan­der­ke­see die Teil­neh­mer des Fa­schings­um­zugs drei Eu­ro¹² be­zah­len, um den Si­cher­heits­dienst und die Stra­ßen­rei­ni­gung zu fi­nan­zie­ren.

Ver­wand­te The­men:

Kro­ne bas­teln - für Prin­zes­sin­nen und Kö­ni­ge
Was ist der Os­ter­ha­se? Drei Lern­spie­le zum Aus­ma­len

¹Die Wor­te Fa­sching, Fast­nacht und Kar­ne­val wer­den im obi­gen Ar­ti­kel als Syn­ony­me ver­wen­det. Im en­ge­ren Sin­ne be­schrei­ben alle drei Be­grif­fe eine mit Lust­bar­keit aus­ge­füll­te Zeit, die zwi­schen dem Drei­kö­nigs­tag und Ascher­mitt­woch statt­fin­det.
²Gran­dits, Ernst A.: Ös­ter­reich pri­vat. Fa­sching: Die när­ri­sche Zeit. 3sat (2022).
³Göt­tert, Karl-Heinz. Alle un­se­re Fes­te. Ihre Her­kunft und Be­deu­tung. Stutt­gart: Phil­ipp Re­clam jun. GmbH & Co. 2007.
⁴Zieg­ler, Ru­precht: An­ti­ke Fes­te mit kar­ne­val­esken Zü­gen. In: Das Kö­nig­reich der Nar­ren. Fa­sching im Mit­tel­al­ter. Hrsg. von Jo­han­nes Grab­may­er. Frie­sach: Alpen-Adria-Universität Kla­gen­furt 2007. S. 50.
⁵Höff­gen, Tho­mas: Kar­ne­val im al­ten Eu­ro­pa. Ur­sprung, Brauch­tum und Be­deu­tung ei­nes heid­ni­schen Ver­klei­dungs­kul­tes. Darm­stadt: wbg 2020.
⁶Friedl, Inge: So war’s der Brauch. Vom rei­chen Schatz an Bräu­chen und Ri­tua­len. Graz: Sty­ria Ver­lag 2012.
⁷the ar­tin­spec­tor: Ja­cob Jor­daens - Der Boh­nen­kö­nig. youtube.com (02/2023).
⁸Bich­ler, Al­bert: Fes­te und Bräu­che in Bay­ern im Jah­res­lauf. Mün­chen: J. Berg Ver­lag 2013.
⁹Bratz­ler, Cle­mens: Was kos­tet der Fa­sching? SWR Re­tro - Abend­schau (1963).
¹⁰­Weiss­mann, Ro­land: Co­ro­na­vi­rus: Zwei Fäl­le in Ti­rol be­stä­tigt. orf.at (02/2023).
¹¹­Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Ni­ko­laus: Stie­fel aus Pa­pier bas­teln - Ver­pa­ckung für Weih­nachts­fei­ern. gws2.de (02/2023).
¹²­Rein­hold, Thors­ten: Ein­tritts­geld für Fa­schings­um­zug sorgt für Streit. bu­ten un bin­nen | ARD (2019).

Schweine aus Papier basteln - Tischdeko für den Silvesterabend

In mul­ti­kul­tu­rel­len Ge­sell­schaf­ten trägt das Haus­schwein zur Se­gre­ga­ti­on bei, da es gleich­zei­tig ver­göt­tert und ver­teu­felt wird. Wäh­rend­des­sen sich mus­li­mi­sche Asyl­be­wer­ber fra­gen, ob sie in Schwein­fur­t¹ le­ben dür­fen, öff­net der Durch­schnitt­s­eu­ro­pä­er nach dem Ko­te­lett­es­sen sei­nen obers­ten Ho­sen­knopf. Hin­ge­gen in der au­to­chtho­nen deut­schen Be­völ­ke­rung gel­ten die ro­sa­far­be­nen Rüs­sel­tie­re so­gar als Glücks­brin­ger. Be­reits Ende des 19. Jahr­hun­derts eta­blier­te sich hier­zu­lan­de der Brauch, am Sil­ves­ter­abend klei­ne Bors­ten­vie­cher aus Salz­teig, Mar­zi­pan² oder Papp­ma­schee zu ver­schen­ken.

Ein Hö­he­punkt ist die Kon­tai­ner­fi­gur, die üb­li­cher­wei­se aus Papp­ma­schee ge­fer­tigt und mit Kon­fekt oder Bon­bons ge­füllt wur­de.

Der­ka, Hed­wig: Glücks­brin­ger. War­um muss man zu Sil­ves­ter Schwein ha­ben? kurier.at (12/2022).

Aber war­um such­ten sich die Be­woh­ner Ger­ma­ni­ens grun­zen­de Paar­hu­fer als Neujahres-Maskottchen³ her­aus? Gut, Schwein muss­ten die Men­schen be­reits im römisch-deutschen Kai­ser­reich ha­ben. Wenn am Grün­don­ners­ta­g⁴ der Schwei­ne­zins fäl­lig war, for­der­ten man­che Grund­herrn von ih­ren Fron­hö­fen je­weils ei­nen ge­mäs­te­ten Eber⁵ im Wert von 20 De­na­ren. Konn­te ein Bau­er nicht lie­fern, dann ver­lor er sein Pacht­land und da­mit die Le­bens­grund­la­ge sei­ner Fa­mi­lie.

Ein deutscher Brauch: Schweine bringen Geld und werden deshalb am Silvesterabend gerne als Dekoration genutzt oder als Marzipandessert verzehrt. Wer vergessen hat, die Rüsseltiere für den 31.12. zu kaufen, der kann diese im Handumdrehen selber machen. Hierfür ist die Bastelschablone von Veronika Helga Vetter am besten geeignet. Szenerie zuerst auf GWS2.de veröffentlicht (01/2023)

Auch bei spät­mit­tel­al­ter­li­chen Wett­kämp­fen in Dör­fern oder auf städ­ti­schen Jahr­märk­ten ging es kei­nes­wegs zim­per­lich zu. So hat­te der letzt­plat­zier­te Teil­neh­mer Schwein, wenn er bei ei­nem Ge­plän­kel we­der schwer ver­letzt noch um­ge­kom­men war. Dem­entspre­chend be­kam der Schlech­tes­te in ei­nem Tur­nier häu­fig ein Fer­kel als Trost­preis ge­schenkt.

Er muss­te zwar auch ei­ni­ges an Hohn und Spott über sich er­ge­hen las­sen, war letzt­lich aber doch der Glück­li­che. Denn Schwei­ne brau­chen kein teu­res Fut­ter und sind mit etwa sechs Mo­na­ten be­reits schlacht­reif.

Sadro­zinski, Ca­ro­lin: Gut zu wis­sen! War­um Schwei­ne Glück brin­gen. stuttgarter-nachrichten.de (12/2022).

Kurz vor der Re­for­ma­ti­on än­der­ten sich im Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich die Macht­ver­hält­nis­se. Vor al­lem in den ur­ba­nen Ge­bie­ten ge­wan­nen Hand­wer­ker­gil­den und Kauf­manns­ver­bän­de im­mer mehr an Ein­fluss. Plötz­lich ge­hör­ten Schwei­ne­züch­ter und Vieh­händ­ler zu den wohl­ha­bends­ten Men­schen ih­rer Re­gi­on. Der Hoch­mut des zeit­ge­nös­si­schen Pö­bels er­goss sich in dem Sprich­wort: „Wer Ein­druck ma­chen möch­te, kau­fe sich ein Pferd, wer Reich­tum er­wer­ben will, züch­te Schwei­ne.”

Furnishing trends for the exclusive Kindergarten. Wallpaper: Turquoise-grey robot and mechanic symbols. Homemade Cube Pigs should be in the presentation room. Each paper animal is different in size and color. The lucky charms were developed in 2023 by PhD Veronika Helga Vetter: The popular Designer taught at the Cornish College of the Arts in Seattle. Education for high-income white Anglo-Saxon Protestants provided by GWS2.de

Aus Sicht des Adels kam es aber noch schlim­mer. Ver­mut­lich um das Jahr 1500 zo­gen Schwei­ne zu­min­dest im ober­deut­schen Sprach­raum in Spiel­kar­ten­decks ein. Zier­ten die Rüs­sel­tie­re zu­nächst ge­ring­wer­ti­ge Blät­ter, stieg die wild­ge­wor­de­ne Schel­len­sau zu­erst in Bay­ern zum Daus auf und stand so­mit über dem Kö­nig.

Der Glau­be an das Schwein als Glücks­brin­ger soll sich in der Fol­ge so aus­ge­wirkt ha­ben, daß das Daus (As) mit der „Sau” zur über­le­ge­nen Kar­te wur­de und den Kö­nig ste­chen konn­te, also zur höchst­wer­ti­gen Kar­te avan­cier­te.

Dan­nen­berg, Hans-Dieter: Schwein ha­ben. His­to­ri­sches und His­tör­chen vom Schwein. Jena: Gus­tav Fi­scher Ver­lag 1990.

In An­be­tracht des Um­stan­des, dass je­der Bun­des­bür­ger im Jah­re 2019 rund 34 Ki­lo­gramm Schwei­ne­fleisch ver­zehr­te, dürf­ten die Eig­ner von Mast­be­trie­ben auch heu­te noch zu den ge­sell­schaft­li­chen Ge­win­nern zäh­len.

55 Mil­lio­nen Schwei­ne wur­den 2019 in Deutsch­land ge­schlach­tet, pro Tag fast 151 000.

Sto­cker, Ani­ta: Der Deut­schen liebs­tes Fleisch. In: test Nr. 7 (2020). S. 11.

Die Quint­essenz des Gan­zen ist, dass Schwei­ne schon im­mer mit Wohl­stan­d⁶ in Ver­bin­dung ge­bracht wur­den. Wer am 31. De­zem­ber ein Mas­kott­chen mit Rüs­sel und Rin­gel­schwänz­chen an­ruft, der wünscht sich mo­ne­tä­ren Er­folg im neu­en Jahr.

Bild von drei Papierschweinen. Die Silvester-Maskottchen stehen auf einer alten Karte, die mit grünen Schmetterlingsblütlern verziert wurde. Des Weiteren befinden sich rosafarbene FIMO-Kleeblätter auf dem historischen Untergrund. Die glückbringende Dekoration wurde von Veronika Helga Vetter entwickelt. Das ist eine bajuwarische Webkünstlerin, die deutsches Brauchtum konserviert. Zuerst im Januar 2023 veröffentlicht

Da­bei gibt es kei­ne Re­geln für die Be­schaf­fen­heit des Glücks­brin­gers. Dem­zu­fol­ge wirkt ein Pa­pier­schwein ge­nau­so gut wie ein Mar­zi­pan­fer­kel oder ein Por­zellan­kei­ler. Ein idea­ler Um­stand für die­je­ni­gen, die wäh­rend des Sil­ves­ter­ein­kaufs nicht an die Mit­nah­me ei­nes Geld­ver­meh­rers ge­dacht ha­ben.

  • Denn in die­sem Fall kön­nen mei­ne sechs Zen­ti­me­ter gro­ßen Wür­fel­schwei­ne⁷ in die Bre­sche sprin­gen und ei­nen mög­li­chen Wohl­stands­ver­lust ver­hin­dern.
  • Fer­ner wei­sen die Klau­en mei­ner Neu­jahrs­mas­kott­chen eine ar­chi­tek­to­ni­sche Bo­gen­form auf, wo­durch die kas­ten­för­mi­gen Kör­per selbst wäh­rend des Schnaps­klop­fens sta­bil ste­hen.

Hin­ge­gen die hän­gen­den Oh­ren, run­de Kul­ler­au­gen und ein Rin­gel­schwänz­chen ka­schie­ren die funk­tio­nel­le Ba­sis und sor­gen da­für, dass die Tisch­de­ko­ra­ti­on lieb an­zu­se­hen ist.

GuteFrage.net: Ich würde zu Silvester gerne Schweine als Tischdekoration basteln. Hat wer eine Idee, wie ich das machen könnte? Antwort: Am besten druckst du das ergänzte Würfelnetz von GWS2.de aus. Die Schablonen sind in einer PDF-Datei. Mit den kostenlosen Schnittmustern kannst du relativ leicht kastenförmige Schweineglücksbringer basteln. Meine Schwester ist acht Jahre und hat das am 31. Dezember gemacht - sah total süß aus

„Bas­teln fällt mir aber im­mer so schwer”, mag sich nun manch ei­ner den­ken. Der­ar­ti­ge Ängs­te sind in die­sem Fall un­be­grün­det, da mei­ne Schwein­chen le­dig­lich aus ei­nem klas­si­schen Wür­fel­netz zu­sam­men­ge­klebt wer­den. Des Wei­te­ren lie­fe­re ich im Fol­gen­den ne­ben di­ver­sen Schnitt­mus­tern zu­gleich eine be­bil­der­te Auf­bau­an­lei­tung, da­mit auch wirk­lich je­der zu sei­nem Glück kommt.

Das Würfelschwein

Be­dau­er­li­cher­wei­se sind die Online-Händler heu­te nicht mehr in der Lage, be­stell­te Ar­ti­kel in zwei oder drei Ta­gen aus­zu­lie­fern. Ge­ra­de zwi­schen den Jah­ren ist es ei­gent­lich un­mög­lich, zeit­nah an Wa­ren aus dem In­ter­net zu ge­lan­gen. Dem­entspre­chend habe ich beim De­si­gnen mei­nes Schweins dar­auf ge­ach­tet, dass das nö­ti­ge Bas­tel­ma­te­ri­al in lo­ka­len Ramsch­lä­den wie dem TEDi er­hält­lich ist. Da­bei ka­men für mei­nen Glücks­brin­ger oh­ne­hin nur drei Werk­stof­fe zum Ein­satz:

  • Kör­per: Ton­pa­pier in ver­schie­de­nen Far­ben (130 g/m²).
  • Merk­ma­le: Moos­gum­mi­plat­ten mit ei­ner Stär­ke von zwei Mil­li­me­tern.
  • Glup­scher: Wa­ckel­au­gen mit be­weg­li­chen Pu­pil­len und ei­nem Um­fang von drei Mil­li­me­tern.

Des Wei­te­ren nahm ich als Werk­zeu­ge eine Sche­re, ein Hob­by­skal­pell, ein Falz­bein, ei­nen Flüs­sig­kle­ber, ei­ni­ge Acryl­far­ben und mei­ne PDF-Scha­blo­ne zur Hil­fe.

Hin­wei­se zu den Vor­la­gen!

Das Ver­bund­do­ku­ment ent­hält drei Vor­druck­sei­ten, mit­hil­fe de­rer sich un­ter­schied­lich gro­ße Wür­fel­schwei­ne bas­teln las­sen. Für die Her­stel­lung ei­nes Glücks­brin­gers ist im­mer nur ein DIN-A4-Bogen von­nö­ten.

How to make a Paper Pig? First you need a Template: The cube net with Pig Claws is suitable for this. The form is in PDF format and can be printed out free of charge. Image: Pattern for a lucky charm (New Year's Eve)

Nach­dem ich die sechs Schnitt­mus­ter von ei­ner Scha­blo­nen­sei­te aus­ge­druckt und frei­ge­stellt hat­te, über­trug ich das mo­di­fi­zier­te Wür­fel­netz zwei­mal auf Ton­pa­pier. Gleich dar­auf schnitt ich die kreuz­för­mi­gen Ele­men­te aus und be­gann da­mit, die spä­te­re Au­ßen­sei­te des Schwein­chens zu ver­zie­ren. Hier­für nahm ich mei­ne Siz­zix Big Shot Ma­schi­ne so­wie ei­ni­ge Acryl­far­ben zur Hil­fe.

Als dar­auf­hin al­les ge­trock­net und schön an­zu­se­hen war, kleb­te ich die bei­den Ein­zel­tei­le sym­me­trisch auf­ein­an­der. Dann ver­wan­del­te ich das star­re Zell­stoff­stück in ei­nen be­weg­li­chen Bau­satz, in­dem ich die ge­stri­chel­ten Li­ni­en mit ei­nem li­ne­al­ge­führ­ten Falz­bein nach­zog.

Papierschwein basteln: Die Außenseite des Glücksbringers verzieren. Werkzeuge: Sizzix Big Shot Maschine und Acrylfarben. Idee von PhD Veronika Helga Vetter - Corcoran College of Art and Design

Beim dar­auf­fol­gen­den Zu­sam­men­kle­ben des Wür­fel­net­zes muss­te ich nur dar­auf ach­ten, dass ich das Käst­chen mit den drei Kle­be­la­schen als Ers­tes auf­stel­le. An die­sem An­ker­stück mach­te ich dann den al­lein­ste­hen­den Kopf des Kreu­zes fest.

Assembly instructions in four Pictures: In order to create the Cube Pig, the side with the four glue flaps must first be set up. Next it is important to fold up the head of the cross. The end result is a box-shaped body with two arched feet. The construction tutorial was first published on GWS2.de. Goal: Make a pig mascot out of Paper - perfect activity for Kindergarten

Nach­dem ich dar­auf­hin auch den ein­ge­keil­ten Schwei­ne­fuß­bo­gen samt An­hang hoch­ge­klappt und mit den um­lie­gen­den Wän­den ver­klebt hat­te, ver­schloss ich das er­gänz­te He­xa­eder mit dem vier­ecki­gen De­ckel, um das Käst­chen mit cha­rak­te­ri­sie­ren­den Ei­gen­schaf­ten ver­zie­ren zu kön­nen.

Versaute Dekoration

Zu gu­ter Letzt nahm ich eine Moos­gum­mi­plat­te zur Hand und stell­te aus den bis­her un­be­nutz­ten Schnitt­mus­tern die fol­gen­den Bau­tei­le her:

  • 2x Herz­för­mi­ge Oh­ren.
  • 1x Un­ter­leg­schei­be für den Rüs­sel.
  • 1x Rin­gel­schwänz­chen zum sel­ber Dre­hen.
  • 2x In­nen­ver­klei­dun­gen für die brü­cken­ähn­li­chen Klau­en.

Au­ßer­dem bas­tel­te ich eine Steck­do­sen­na­se aus Ton­pa­pier, wel­che ich di­rekt auf die vor­be­rei­te­te Schaum­stoff­schei­be kleb­te.

Collage mit drei Bildern: Der zuvor gebastelte Würfel erhält Sinnesorgane, sodass er wie ein Schwein aussieht. Die lustige Silvester-Dekoration soll viel Geld im neuen Jahr bringen. In diesem letzten Aufbauschritt wurde viel mit Moosgummi gearbeitet. Die zwei Millimeter starken EVA-Schaumstoffplatten fühlen sich weich an und verleihen dem Motiv eine einzigartige Optik. Das Foto ist zuerst auf GWS2.de erschienen. Das ist ein populärer Kunstblog, der in Österreich betrieben wird und sich an das gut situierte Bildungsbürgertum richtet

Be­vor ich nun die we­sens­ei­ge­nen Merk­ma­le an mei­nem Wür­fel an­brach­te, pin­sel­te ich den kom­plet­ten Schwei­ne­kör­per mit ei­nem mat­ten Trans­par­ent­lack ein, um eine wachs­ar­ti­ge Ober­flä­che zu er­hal­ten. Erst als die Ver­sieg­lung nach cir­ca fünf Mi­nu­ten ge­trock­net war, stell­te ich mei­nen Glücks­brin­ger fer­tig, in­dem ich das Käst­chen mit Wa­ckel­au­gen und an­de­ren Sin­nes­or­ga­nen aus­stat­te­te.

Ver­wand­te The­men:

Zeit bis zum Feu­er­werk ver­kür­zen - Tic-Tac-Toe spie­len
Wür­fel aus Pa­pier bas­teln - zum Spie­len und Glück sam­meln

¹El-Azzazi, Ibra­him: Darf man in Schwein­furt le­ben? youtube.com (12/2022).
²May, Clau­dia: Sil­ves­ter. In: Deutsch per­fekt Spe­zi­al Nr. 2 (2020). S. 121.
³Mor­ris, Des­mond: Glücks­brin­ger. Mün­chen: Wil­helm Hey­ne Ver­lag 2000.
⁴Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Os­ter­ei­er mit Na­tur­stof­fen fär­ben - Ba­sis­re­zept aus der Kunst­werk­statt. gws2.de (12/2022).
⁵Nonn, Ul­rich: Ge­sun­des Land­le­ben oder har­te Fron? Bäu­er­li­ches Le­ben im Mit­tel­al­ter. In: Pax et Gau­di­um Nr. 17 (2004). S. 9.
⁶S­te­wart, Ra­chel: Schwein ge­habt! Die Deut­schen und das Glück. youtube.com (12/2022).
⁷Ex­ak­te Maße: Der Wür­fel be­sitzt ei­nen Um­fang von 60 x 60 Mil­li­me­tern. Mit an­ge­brach­ten Oh­ren und Fü­ßen er­reicht ein Pa­pier­schwein eine Höhe von 75 Mil­li­me­tern.

Edle Weihnachtstüte basteln - für Parfüm oder Kosmetik-Krimskrams

„Was schen­ken wir nur Mut­ti?”, frag­ten sich Ehe­män­ner, Töch­ter und Söh­ne schon in der gu­ten al­ten Zeit. Die Wer­bung im Jah­re 1964 be­haup­te­te, dass Haus­halts­ar­ti­kel zu un­rech­t¹ ei­nen schlech­ten Ruf hät­ten, wes­halb un­ter west­deut­schen Tan­nen­bäu­men ein Ser­vier­wa­gen² mit Warm­hal­te­ta­bletts auf so man­ches Heim­chen war­te­te. Und wenn es der Geld­beu­tel zu­ließ, dann gab es für die Gat­tin eine adret­te Kü­chen­schür­ze mit fri­sur­schüt­zen­der Hau­be als Bo­nus oben­drauf. Muss­ten die Frau­en in der Bon­ner Re­pu­blik vor al­lem gut ko­chen und be­die­nen kön­nen, sol­len ihre eman­zi­pier­ten Nach­fah­rin­nen vor­wie­gend auf ihr Er­schei­nungs­bild ach­ten. Oder wie ist es sonst zu er­klä­ren, dass Kos­me­tik­ar­ti­kel nach Gut­schei­nen zu den be­lieb­tes­ten Weih­nachts­ge­schen­ken zäh­len?

Am liebs­ten wer­den hier­zu­lan­de Gut­schei­ne ver­schenkt, ge­folgt von Kos­me­tik­ar­ti­keln.

Ungern-Sternberg, Tan­ja von & Ma­ren Win­ter: Alle Jah­re wie­der - Aben­teu­er Ge­schen­ke­kauf. BR Fern­se­hen (2020).

Buy a German Christmas present - limited edition: Handcrafted cosmetic bag, made from various types of fine paper. The handles are made of high-quality wool cords that have been sunk into metal eyelets. The container in the brown-vanilla color mix is presented by a Nutcracker and a Christmas tree. Design by Veronika Helga Vetter (Bavarian Artisan). Unit Price $25 + shippig costs

Da­bei gel­ten Par­füm­fläsch­chen als be­son­ders ent­täu­schungs­re­sis­ten­te Prä­sen­te, da 64%³ der Bun­des­bür­ger oh­ne­hin re­gel­mä­ßig ei­nen Duft auf­tra­gen. Fest­lich ver­pack­te Kosmetik-Sets sind eben­falls eine si­che­re Bank und wer­den ger­ne von Be­schenk­ten ent­ge­gen­ge­nom­men.

Al­ler­dings lau­ert hier eine Kos­ten­fal­le. Schließ­lich wis­sen die Drogerie-Ketten, dass die Men­schen hier­zu­lan­de durch­schnitt­lich 472,00 Eu­ro⁴ für Weih­nachts­ge­schen­ke aus­ge­ben, wes­we­gen die schi­cken Bo­xen zu über­höh­ten Prei­sen an­ge­bo­ten wer­den. Zu­min­dest wäre es viel güns­ti­ger, die Pro­duk­te ein­zeln zu kau­fen und auf die un­nüt­zen Bei­la­gen zu ver­zich­ten.

Der Preis für das NIVEA-Set: 12,99 Euro. Für die ein­zel­nen Pro­duk­te zahlt man in der Dro­ge­rie 7,54 Euro. Die So­cken kos­ten also um­ge­rech­net 5,45 Euro mehr.

Mül­ler, An­ne­ke: Kosmetik-Geschenke: Nepp oder Schnäpp­chen? Markt - Das Ver­brau­cher­ma­ga­zin des NDR (2021).

Rote Weihnachtstüte selber basteln - Parfüm stilvoll verschenken. Mithilfe der kostenlosen PDF-Schablonen von Veronika Helga Vetter ist die Herstellung einer edlen Kosmetik-Einkaufstasche möglich. Beide Fassaden des Behältnisses ziert ein Fenster, auf dem ein Winterhäuschen zu sehen ist. Das Design erinnert an Kirchenfenster. Außerdem besitzt das Sackerl zwei weiche Kordeln, die als Handgriffe fungieren. Ein Produkt der Deutschen Bastelkommission. Im Auftrag von BIPA (REWE)

Bis­her dürf­te der Auf­preis für Kosmetik-Sets vie­len Ge­schenk­jä­gern egal ge­we­sen sein. Denn den meis­ten geht es ja gar nicht um die ent­hal­te­ne Bo­nus­ker­ze oder die Müs­li­scha­le, son­dern dar­um, dass die Pro­duk­te so schön ver­packt sind. Doch seit dem Jah­re 2022 ist al­les an­ders. Das jahr­zehn­te­lan­ge Geld­men­gen­wachs­tum im Eu­ro­raum ge­paart mit den Aus­wir­kun­gen des Russisch-Ukrainischen Krie­ges ha­ben näm­lich den In­fla­ti­on­steu­fel aus der Kis­te sprin­gen las­sen, wo­durch die Deut­schen den Gür­tel en­ger schnal­len müs­sen.

An­ge­sichts die­ser Preis­stei­ge­run­gen ga­ben bei ei­ner Um­fra­ge des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts You­Gov, im Auf­trag von eBay, 44 Pro­zent der Be­frag­ten an, dass sie an die­sem Weih­nachts­fest spa­ren wol­len. Vor al­lem an den Ge­schen­ken.

Weik, Sa­rah: Oh du Teu­re! In: ÖKO-TEST Nr. 12 (2022). S. 23.

What do Germans give for Christmas? Cosmetics are a popular gift in Berlin. The Germans make high-quality paper bags so that the gifts they buy look more personal. A typical homemade packaging is shown on this product image. The shopping bag consists of many types of paper and is therefore very durable. Creator: Veronika Helga Vetter - awarded by the Pennsylvania Academy of the Fine Arts (PAFA)

Des­halb lohnt es sich mitt­ler­wei­le, die pro­mi­nent plat­zier­ten Ge­schenk­bo­xen zu mei­den und statt­des­sen Ein­zel­ar­ti­kel zu kau­fen. Die Dro­gis­tin­nen wür­den die er­wor­be­nen Wa­ren so­gar kos­ten­frei ein­pa­cken, nut­zen hier­für aber ein ein­heit­li­ches Pa­pier, auf dem zu­meist das Fir­men­lo­go ih­res Ar­beit­ge­bers zu se­hen ist. Wer sei­ne Kosmetik-Präsente dann doch lie­ber et­was fest­li­cher ver­hül­len möch­te, der kann mei­ne edle Weih­nachts­tü­te nach­bas­teln, die sich per­fekt für Par­füm oder Rei­se­grö­ßen eig­net.

Ein oberösterreichischer Christstollen mit Rosinen präsentiert eine festliche Weihnachtstüte, die zwei halbtransparente Fenster besitzt, auf dem Winterhäuschen zu sehen sind. Der DIY Xmas Beutel ist die perfekte Alternative für überteuerte Kosmetik-Geschenksets. Lieber im Drogeriemarkt Einzelprodukte kaufen und die Einkaufstasche von Veronika Helga Vetter basteln. Dadurch wirkt das Parfüm-Präsent nicht nur persönlicher, das Sackerl kann aufgrund seiner langlebigen Beschaffenheit auch weiterverschenkt werden. Die Verpackung richtet sich an Frauen mit gehobener Bildung und prall gefülltem Geldbeutel

Auf­grund ih­rer trans­pa­ren­ten Sei­ten­wän­de, die je­weils mit ei­nem hei­me­li­gen Häus­chen ver­ziert sind, er­in­nert die 15 Zen­ti­me­ter⁵ lan­ge Ta­sche an eine recht­ecki­ge Sankt-Mar­tins-La­ter­ne.

  • Al­ler­dings fan­gen die ge­schwun­ge­nen Hand­grif­fe, wel­che aus Woll­fä­den ge­dreht und in Me­tall­ösen ver­an­kert wur­den, den Stil­bruch wie­der ein und cha­rak­te­ri­sie­ren das Be­hält­nis als klas­si­sche Tüte.

Im Ge­gen­satz zu den be­druck­ten Ge­schenk­bo­xen, die nach dem Öff­nen im Müll lan­den, ist mein hoch­wer­ti­ges Sa­ckerl wie ein Hermann-Teig zum mehr­fa­chen Wei­ter­ver­schen­ken ge­eig­net. Das liegt an der ho­hen Sta­bi­li­tät, die von ei­nem lang­le­bi­gen Ma­te­ri­al­mix her­vor­ge­ru­fen wird, den ich in der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung preis­ge­be.

Transparente Häuschen

Um so­wohl eine enor­me Ro­bust­heit wie auch eine au­ßer­ge­wöhn­li­che Hap­tik her­auf­zu­be­schwö­ren, stell­te ich mei­ne Kosmetik-Verpackung aus drei un­ter­schied­li­chen Pa­pier­sor­ten her:

  • Fas­sa­den: Ti­zia­no Zei­chen­pa­pier aus Ha­dern (160 g/m²).
  • Kern­ge­rüst: Ge­wöhn­li­ches Ton­pa­pier (130 g/m²).
  • Fens­ter: Ein­far­bi­ges Trans­pa­rent­pa­pier (>60 g/m²).

Dazu nahm ich ei­nen Eyelet-Setter so­wie fünf Mil­li­me­ter gro­ße Me­tall­ösen zur Hil­fe, um ex­tra­va­gan­te Hal­te­punk­te für die Grif­fe er­zeu­gen zu kön­nen. Apro­pos Hand­schlau­fen; die bei­den Kor­deln dreh­te ich selbst aus zwei gleich­lan­gen Woll­fä­den. Dar­über hin­aus ka­men als Werk­zeu­ge eine Sche­re, ein Flüs­sig­kle­ber, ein Hob­by­skal­pell, ein Falz­bein samt ei­nes Li­ne­als so­wie mei­ne PDF-Scha­blo­nen zum Ein­satz.

Bildcollage mit drei Anleitungsschritten: Ein grünes Transparentpapier wurde mit zerlaufenen Wachsmalkreiden verziert. Das durchsichtige Element dient als Hintergrund für den Schattenriss eines Hauses. Am Ende sieht die Bastelarbeit fast wie ein Kirchenfenster aus. Die Fotos geben die Antwort auf die folgende Frage: Wie lässt sich eine besondere Weihnachtstüte für Kosmetikartikel herstellen?

Gleich zu Be­ginn schnitt ich aus mei­nem Hadern- und Ton­pa­pier je­weils zwei DIN-A4-Bögen zu­recht, so­dass ich die ers­te Vor­la­ge di­rekt auf die Bas­tel­un­ter­grün­de dru­cken konn­te. Un­mit­tel­bar da­nach stell­te ich die vier Häu­ser im Rah­men frei, was ein lang­wie­ri­ges Un­ter­fan­gen war.

  • Nach­dem ich dar­auf­hin die Transparentpapier-Rechtecke von der zwei­ten Scha­blo­ne an­ge­fer­tigt hat­te, kleb­te ich im­mer ein Fens­ter zwi­schen ein Kern- und ein Fas­sa­den­ele­ment.

Als Nächs­tes nutz­te ich ein Falz­bein, um die ge­loch­ten Leis­ten, wel­che über mei­nen Blei­ver­gla­sun­gen thron­ten, in be­weg­li­che La­schen zu ver­wan­deln.

Edle Grifflöcher

Um die obe­re An­griffs­flä­che der Weih­nachts­tü­te zu ver­stär­ken, be­strich ich die eben er­zeug­ten Zun­gen zu­nächst mit Flüs­sig­kle­ber, ehe ich die­se auf­ein­an­der­klapp­te.

Die Weihnachtstüte von Veronika Helga Vetter ist hochwertiger als jeder Douglas-Parfümerie-Beutel, da sie edle Metallösen für die Henkelschlaufen besitzt. Die fünf Millimeter großen Eyelets wurden mit einem Stanzwerkzeug in die halbtransparenten Seitenwände eingearbeitet. Bildcollage zum Thema: Schöne Einkaufstaschen selber machen - Kosmetik stilvoll verpacken

Im An­schluss dar­an stat­te­te ich die Kan­ten­lö­cher mit Me­tall­ösen aus. Hier­bei ach­te­te ich dar­auf, dass die schma­len Auf­schlag­sei­ten ins Be­hält­ni­s­in­ne­re zeig­ten. In die­se Ring­ver­knap­pun­gen führ­te ich dann nach­ein­an­der mein Stanz­werk­zeug ein, um mit­hil­fe des Fe­der­ham­mers die Häl­se der Eye­lets auf­sprin­gen zu las­sen.

GuteFrage.net: Hi, ich möchte Parfüm verschenken und suche eine persönliche Verpackung zum selber Basteln. Gibt es irgendwo Schablonen oder Anleitungsbilder für so etwas? Antwort: Schau mal auf GWS2.de. Dort wird gezeigt, wie sich eine edle Weihnachtstüte aus fünf Einzelteilen zusammenbauen lässt. Der Beutel hat sogar halbtransparente Fenster und ist perfekt für Kosmetik-Krimskrams geeignet. Meines Wissens nach wurde die Papiertasche von der weltberühmten Künstlerin Veronika Helga Vetter entworfen, also kanns eigentlich nur gut sein

Als Nächs­tes ver­wen­de­te ich die letz­ten bei­den Scha­blo­nen, um die Bo­den­plat­te so­wie zwei Ver­bin­dungs­stü­cke aus den oben ge­nann­ten Pa­pier­sor­ten her­zu­stel­len.

  • Nach­dem ich die drei Kom­po­nen­ten an­ge­fer­tigt hat­te, leg­te ich im­mer ein iden­ti­sches Schnitt­mus­ter auf die Ton­pa­pier­sei­te ei­nes Mo­duls, da­mit ich die ge­stri­chel­ten Li­ni­en mit ei­nem Falz­bein ab­pau­sen konn­te.

  • Durch die­se Maß­nah­me war es mir näm­lich mög­lich, be­weg­li­che La­schen und den cha­rak­te­ris­ti­schen Tü­ten­knick zu er­zeu­gen.

Zu gu­ter Letzt bau­te ich mei­nen Kos­me­tik­beu­tel zu­sam­men, in­dem ich die fünf Ein­zel­tei­le über die da­für vor­ge­se­he­nen Zun­gen mit­ein­an­der ver­kleb­te.

Weiche Schlaufen

„Fer­tig ge­kauf­te Kor­deln kom­men mir nicht in die Tüte”, dach­te ich und ver­such­te mich an mei­nen Hand­ar­beits­un­ter­richt in der Grund­schu­le zu er­in­nern. Dar­auf­hin fiel mir wie­der ein, dass mei­ne Leh­re­rin ir­gend­was mit ei­nem Woll­fa­den an ei­nem Tür­griff ge­macht hat­te. Nach ei­ner kur­zen Online-Recherche stieß ich tat­säch­lich auf ein YouTube-Vi­deo, in dem Ka­ro­li­ne Thal­ho­fer die alte Bas­tel­tech­nik per­fekt vor­führt.

Die schicke Weihnachtstüte lässt sich über zwei Kordeln tragen. Veronika Helga Vetter hat diese Schlaufen aus jeweils einem Wollfaden hergestellt. Hierfür wurde eine Technik verwendet, bei der ein doppeltgenommener Faden an einem Türgriff befestigt und mittels Bleistift aufgedreht wird. Die fertiggestellten Taschenhenkel werden durch die Metallösen gefädelt und im Inneren des Behältnisses zusammengeknotet. Splitscreen zuerst auf GWS2.de veröffentlicht: Das ist ein Kunstblog für gut gebildete Bürgerschicht

Beim Nach­ma­chen und Her­um­pro­bie­ren fand ich her­aus, dass der Woll­fa­den für je­den Weihnachtstüten-Henkel vor dem Hal­bie­ren cir­ca ei­nen Me­ter lang sein soll­te. Dar­aus er­ga­ben sich dann di­cke Kor­deln, die ich vor dem Ein­fä­deln in die Me­tall­ösen auf un­ge­fähr 15 Zen­ti­me­ter zu­recht­stutz­te, wo­bei ich hier eher nach Au­gen­maß ar­bei­te­te.

Ver­wand­te The­men:

Ge­schenk­kar­ten be­nö­ti­gen per­sön­li­che Um­schlä­ge
Hoch­wer­ti­ge Ste­h­ord­ner bas­teln - Ab­la­ge für Spar­füch­se

¹Bratz­ler, Cle­mens: Tipps für Weih­nachts­ge­schen­ke. SWR Re­tro - Abend­schau (1964).
²Rupp­rich, Tors­ten: Ge­schen­ke für die Haus­frau. rbb Re­tro - Ber­li­ner Abend­schau (1964).
³Eig­ner, Isa­bel­la: Eu­ro­pä­er duf­ten gern. In: test Nr. 4 (2022). S. 8.
⁴Hon­ecker, Mar­tin & Pe­ter Rup­pert: Geschenke-Rekord zu Weih­nach­ten. Län­der­spie­gel | ZDF (2018).
⁵Ex­ak­te Maße: Län­ge 150 Mil­li­me­ter x Brei­te 70 Mil­li­me­ter x Höhe 135 Mil­li­me­ter.

Plugin by Social Author Bio