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Wie geht Zaubertinte?

Sie möch­ten et­was auf Pa­pier schrei­ben was nicht je­der le­sen soll? Dann be­nö­ti­gen Sie Zau­ber­tin­te. Die Her­stel­lung die­ser spe­zi­el­len Tin­te ba­siert auf ei­ner che­mi­schen Re­ak­ti­on die Säu­re her­vor­ruft und ist mit ganz ge­wöhn­li­chen Haus­mit­teln mög­lich. Mit­hil­fe von Zau­ber­tin­te las­sen sich spa­ßi­ge Kin­der­spie­le, wie eine Schatz­su­che oder eine Schnit­zel­jagd, spie­len.

Bild von Blatt Papier mit Zaubertinte
Säu­re sorgt da­für, dass Pa­pier schnel­ler al­tert. In Ver­bin­dung mit Hit­ze wird die Al­te­rung noch be­schleu­nigt.

Zaubertinte mit Zitrone herstellen

Bild von Zitrone mit Zitronensaft

Die bes­te Säu­re für Zau­ber­tin­te gibt der Saft ei­ner Zi­tro­ne. Ver­wen­den Sie je­doch nicht den Zi­tro­nen­saft aus den klei­nen Plas­tik­fla­schen, die aus­se­hen wie eine Zi­tro­ne son­dern eine ech­te Zi­trus­frucht. Zum Schrei­ben mit Zau­ber­tin­te gibt es ver­schie­dens­te Mög­lich­kei­ten. Ide­al ist ein sau­be­rer Pin­sel, es funk­tio­nie­ren aber auch Wat­te­stäb­chen und so­gar Zahn­sto­cher.

So funktioniert Zaubertinte

Bild von zwei aufgeschnittenen Zitronenhälften

Hal­bie­ren Sie eine Zi­tro­ne in der Mit­te und pres­sen Sie den Saft in ein Ge­fäß. Ver­wen­den Sie nun ei­nen pas­sen­den Stift, bei­spiels­wei­se ein Wat­te­stäb­chen und tun­ken die­ses in die Zi­tro­nen­säu­re. Schrei­ben Sie Ihre Bot­schaft auf ein wei­ßes Blatt Pa­pier auf. Zau­ber­tin­te funk­tio­niert mit ge­wöhn­li­chem Dru­cker­pa­pier. Noch bes­ser zur Gel­tung kommt die un­sicht­ba­re Tin­te bei Pa­pier, das sehr gut Feuch­tig­keit auf­saugt, zum Bei­spiel Lösch­pa­pier.

Bild von Bügeleisen und Zaubertinte Be­vor die Bot­schaft wei­ter­ge­ge­ben wer­den kann, muss das Pa­pier den Zi­tro­nen­saft kom­plett auf­ge­saugt ha­ben. Um die un­sicht­ba­re Nach­richt sicht­bar zu ma­chen, grei­fen Sie nun am bes­ten zum Bü­gel­eisen. Durch das hei­ße Ei­sen wird die Nach­richt be­reits in we­ni­gen Se­kun­den sehr gut sicht­bar. Ist ge­ra­de kein Bü­gel­eisen zur Hand, funk­tio­nie­ren auch an­de­re Hit­ze­quel­len wie bei­spiels­wei­se Glüh­bir­nen oder der Back­ofen.

Die Zau­be­rei hin­ter der Tin­te nennt sich ther­mi­sche Zer­set­zung. Hit­ze und Säu­re grei­fen prin­zi­pi­ell Pa­pier an und las­sen es lang­sam al­tern. Wer­den die­se Kom­po­nen­ten kom­bi­niert, wird wei­ßes Pa­pier so­fort braun und die Tin­te da­mit sicht­bar.

Spielidee zum Kindergeburtstag

Bild von Schatzkarte aus ZaubertinteZau­ber­tin­te ist ein per­fek­tes Re­qui­sit für Kin­der­ge­burts­ta­ge. Der Ge­burts­tags­ku­chen ist der Schatz, die­sen ver­ste­cken Sie ir­gend­wo. Die Kin­der müs­sen ver­schie­de­ne Auf­ga­ben er­fül­len, um den Ku­chen zu ber­gen. Ein Zwi­schen­schritt kann es also sein, das die Kin­der den nächs­ten Schritt auf ei­ner Schatz­kar­te be­schrie­ben mit Zau­ber­tin­te fin­den müs­sen.

Geschichte und Fazit

Was heut­zu­ta­ge ein Kin­der­spaß ist, war be­reits bei den al­ten Rö­mern für Kriegs­tak­ti­ken sehr wich­tig. Die ers­te Zau­ber­tin­te (eng­lisch ma­gic ink) wur­de aus der Milch von Myr­ten­ge­wäch­sen her­ge­stellt.

Im ame­ri­ka­ni­schen Un­ab­hän­gig­keits­krieg wur­den mi­li­tä­ri­sche Brie­fe oft­mals zu­sätz­lich mit ei­nem gro­ßen „F” oder „A” ver­se­hen. Für den Emp­fän­ger be­deu­te­te dies, dass sich mehr auf dem Brief be­fin­det. Die Buch­sta­ben wa­ren gleich­zei­tig eine Be­die­nungs­an­lei­tung. Das „F” stand für „Fire”. Es wur­de or­ga­ni­sche Zau­ber­tin­te ver­wen­det, die mit Hit­ze sicht­bar wird. Das „A” stand für „Acid”. Hier muss­te der Emp­fän­ger eine spe­zi­el­le, che­mi­sche Flüs­sig­keit oder ein Pul­ver hin­zu­ge­ben, um die un­sicht­ba­re Tin­te sicht­bar zu ma­chen.

[...] an “F” was pla­ced in the cor­ner of let­ters that could be reve­a­led by fire, an “A” for tho­se that nee­ded the ap­pli­ca­ti­on of an acid.

McK­ay, Kate & Brett: The Histo­ry of In­vi­si­ble Ink. artofmenliness.com (01/2015).

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Mein Name ist Sa­scha ali­as Ki­lo­byte und ich bin Blog­ger seit 2009. Als Lieb­ha­ber und Be­wun­de­rer der bil­den­den Küns­te pu­bli­zie­re ich hier seit 2011 An­lei­tun­gen und Er­fah­rungs­be­rich­te über die schö­nen Din­ge des Le­bens. Au­ßer­dem sor­ge ich für die Funk­tio­na­li­tät von GWS2.de. Ich mag Pin­gui­ne, die Wei­ma­rer Klas­sik, Quen­tin Ta­ran­ti­no und für ita­lie­ni­sches Es­sen mit ei­nem Glas Grau­bur­gun­der ma­che ich fast al­les.


Kategorie: Blog
  • Rieke sagt:

    Wirk­lich tol­le Idee mal ei­nen Bei­trag über Zau­ber­tin­te zu ver­fas­sen. War mir auch nicht be­wusst ge­we­sen. Mei­ne Klei­nen wer­den es si­cher lie­ben. Das pro­bier ich si­cher bald mal aus! Dan­ke

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