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Werkstoff Papier - alles Wissenswerte zu unserem Bastelmaterial

Das Haupt­the­ma un­se­rer In­ter­net­prä­senz ist das Bas­teln mit Pa­pier und des­halb woll­ten wir wis­sen wie die­ser Werk­stoff her­ge­stellt wird, wo das Ma­te­ri­al da­für her­kommt und was al­les be­nö­tigt wird. Die In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung ist sehr schwie­rig.

Aus was besteht Papier?

Bild vom bunten Papierhaufen

Am An­fang ist der Baum. Oft wird sug­ge­riert das Holz für Pa­pier aus­schließ­lich aus Re­gen­wäl­dern stammt und für die Ro­dung ver­ant­wort­lich ist. Dies ist nur noch be­dingt rich­tig. Das meis­te Pa­pier in Deutsch­land, stammt  von eu­ro­päi­schen Höl­zern aus Wäl­dern, die wie­der auf­ge­fors­tet wer­den. Für ein Ki­lo­gramm ge­wöhn­li­ches Bü­ro­pa­pier be­nö­tigt man in etwa 15 Ki­lo­gramm Holz. Au­ßer­dem wird für die Pa­pier­her­stel­lung ein spe­zi­el­ler Leim ver­wen­det und Was­ser. Beim Letz­te­ren liegt das ei­gent­li­che Pro­blem, denn Was­ser lässt sich nicht so leicht wie Holz re­ge­ne­rie­ren und Pa­pier braucht viel Was­ser. Die Quel­len sa­gen alle et­was un­ter­schied­li­ches, ge­hen wir da­von aus, dass der Mit­tel­wert rich­tig ist, be­nö­ti­gen Sie für ein Ki­lo­gramm Pa­pier zir­ka 160 Li­ter Was­ser. Na­tür­lich be­nö­ti­gen die Pa­pier­ma­schi­nen auch noch Strom. Ins­ge­samt kann man also sa­gen, dass ein Ki­lo­gramm Bü­ro­pa­pier durch­schnitt­lich 12,00 Euro kos­tet und da­für sehr güns­tig ist.

Wie wird Papier hergestellt

  1. Der Baum wird ge­fällt.
  2. Die Rin­de des Baums wird ent­fernt.
  3. Das Holz wird zer­klei­nert und Was­ser hin­zu­ge­ben.
  4. Nun gibt man dem spe­zi­el­le Lö­sun­gen hin­zu die das Li­gnin lö­sen, so ent­steht Cel­lu­lo­se.
  5. In der Re­gel wird die Cel­lu­lo­se nun ge­bleicht. Dies ge­schieht nicht mehr mit um­welt­be­las­ten­den Che­mi­ka­li­en.
  6. Die Cel­lu­lo­se wird wei­ter mit Bin­de­mit­teln und Leim ver­mischt, da­nach ent­zieht man das Was­ser, presst und trock­net den Fa­ser­brei.
  7. Am Ende wird das Pa­pier noch ge­glät­tet auf rie­si­ge Rol­len auf­ge­rollt.

Problem mit Altpapier

Aus Um­welt­schutz­grün­den soll­ten wir also re­cy­cel­tes Pa­pier ver­wen­den. Auch re­cy­cel­tes Pa­pier ist in der Zwi­schen­zeit weiß ge­bleicht. Für die­ses Pa­pier be­nö­tigt man kein neu­es Holz, son­dern nur zir­ka 6 Ki­lo­gramm Alt­pa­pier (auf ein Kilo) und in etwa 85 Li­ter Was­ser.

Merk­wür­dig ist nur, dass ein Kilo re­cy­cel­tes Pa­pier mit durch­schnitt­lich 19,00 Euro we­sent­lich teu­rer ist, als nor­ma­les Bü­ro­pa­pier. Es wird kein Holz be­nö­tigt, we­ni­ger Was­ser, we­ni­ger En­er­gie und Alt­pa­pier ist zu ge­nü­ge güns­tig zu ha­ben. Ent­we­der zahlt der um­welt­be­wuss­te Kun­de also das Um­welt­sie­gel oder die Wer­bung fürs schlech­te Ge­wis­sen mit.

Fazit

Für uns Bast­ler heißt es also spar­sam sein. Le­gen Sie un­se­re Scha­blo­nen also eng an und ver­schwen­den Sie kein Pa­pier. Das spart Sie Geld und Sie tra­gen Ih­ren Teil zum Was­ser­schutz bei. Wer­den in der Fir­ma in der Sie ar­bei­ten auch noch E-Mails aus­ge­druckt? Er­schre­ckend an­ge­sichts der o. g. Zah­len oder?

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Für mich als Kind wa­ren Stroh­hal­me (eng­lisch drin­king straw) eine rei­ne Ent­de­ckungs­oa­se, denn die bun­ten Hal­me aus Po­ly­pro­py­len sind äu­ßerst viel­sei­tig. Ger­ne nahm ich sie zur Hil­fe, um mei­ne El­tern zu är­gern. Sie ken­nen das nerv­tö­ten­de Ge­räusch be­stimmt auch, wenn ein fast lee­rer Be­cher mit ei­nem Stroh­halm wei­ter be­saugt wird.

Bild von bunten Strohhalmen aus PolypropylenNa­tür­lich habe auch ich aus Trink­hal­men Spuck­roh­re ge­baut und mir die Zun­ge ver­brannt, als ich da­mit Tee trin­ken woll­te. Ge­gen auf­kom­men­de Lan­ge­wei­le hat es auch manch­mal schon ge­nügt, den be­weg­li­chen Kopf vor- und zu­rück­zu­schie­ben. Die far­bi­gen Röhr­chen kön­nen je­doch noch viel mehr und sind ein preis­wer­tes Bas­tel­ma­te­ri­al, mit die­sem sich im Hand­um­dre­hen klei­ne Kunst­wer­ke er­schaf­fen las­sen.

Auf­grund des­sen, dass für den Men­schen die Auf­nah­me von flüs­si­ger Nah­rung über das Sau­gen sehr na­tür­lich und kom­for­ta­bel ist, sind Stroh­hal­me auch schon sehr alt. In den Grä­bern der Su­me­rer wur­den über 3000 Jah­re alte Stroh­hal­me aus Gold und La­sur­stein ge­fun­den.

In the ru­ins of the Su­me­ri­an ci­ties and tombs, ar­cheo­lo­gist ma­na­ged to find straws made from gold and the pre­cious stone la­pis la­zu­li.

An­onym: The Histo­ry of Drin­king Straws. eatingutensils.net (07/2015).

Milchshake brachte Strohhalme in Mode

Bild von Wasserglas mit zwei bunten Trinkstrohhalmen
Auch wenn Stroh­hal­me be­reits seit Tau­sen­den Jah­ren be­kannt sind, so rich­tig in Mode ka­men die­se erst in den 1930er Jah­ren. Es war die zwei­jäh­ri­ge Ju­dith Fried­man, die ver­such­te ei­nen Milch­shake mit­hil­fe ei­nes Stroh­halms zu trin­ken. Da­bei soll­ten Sie wis­sen, dass Trink­hal­me bis dato aus Pa­pier be­stan­den, wel­ches mit Par­af­fin­wachs be­schich­tet war.

[...] pa­per into a tube and coat the out­side with a par­af­fin wax to keep it from mel­ting in bour­bon.

Thomp­son, De­rek: The Ama­zing Histo­ry and the Stran­ge In­ven­ti­on of the Ben­dy Straw. theatlantic.com (07/2015).

Die klei­ne Ju­dith konn­te den Milch­shake je­doch nicht von oben trin­ken und bog des­halb den Stroh­halm zu sich um. Die Röh­re des Hal­mes wur­de da­durch je­doch ver­schlos­sen, so­dass sie frus­trie­ren­der Wei­se ih­ren Shake nicht trin­ken konn­te. Ihr Va­ter Jo­seph B. Fried­man be­ob­ach­tet die­sen Vor­gang und er­fand dar­auf­hin den mo­der­nen Stroh­halm mit Kopf­ge­lenk.

Fried­man fi­led for a pa­tent on his „drin­king tube” in No­vem­ber 1936, and it was award­ed the fol­lo­wing Sep­tem­ber.

Da­vid­son, Mar­tha: Histo­ry of Straw. primastraw.com (07/2015).

Die bun­ten Trink­hal­me aus Kunst­stoff, wie wir sie heu­te ken­nen, gibt es erst seit den spä­ten 1960er Jah­ren.

Strohhalme sind ein Kunstobjekt für sich

Bild von Strohhalm-Kunst

Ori­ga­mi war ges­tern, Strohhalm-Kunst (eng­lisch pla­s­tic straw art) Made in Ja­pan ist ein neu­er Bas­tel­trend. Mit­hil­fe von han­dels­üb­li­chen Plas­tik­stroh­hal­men und ei­ner Sche­re wer­den Mi­nia­tur­tie­re wie Shrimps, Kä­fer oder Pan­da­bä­ren ge­bas­telt. Die da­bei ent­ste­hen­den Mo­ti­ve sind nicht nur hübsch an­zu­schau­en, son­dern wer­den so­gar als Kö­der zum Flie­gen­fi­schen ein­ge­setzt.

Eher ein passives Bastelmaterial

Bild von roter Papierblume auf einem Trinkhalm

In Ver­bin­dung mit an­de­ren Bas­tel­ma­te­ria­li­en sind Stroh­hal­me pas­siv d. h., die Hal­me bie­ten die Ba­sis. Dies liegt vor al­lem an dem Ma­te­ri­al Po­ly­pro­py­len. Der Hoch­leis­tungs­kunst­stoff ist näm­lich was­ser­ab­wei­send. Kle­ber haf­tet des­halb nur sehr schlecht dar­auf. Auf­grund der Her­stel­lungs­tech­nik ste­hen auch zer­schnit­te­ne Trink­hal­me im­mer un­ter Span­nung, wes­halb die­se sich nur sehr wi­der­spens­tig wei­ter­ver­ar­bei­ten las­sen. Umso bes­ser ist es des­halb, wenn der Stroh­halm so bleibt, wie er ist und mit an­de­ren Bas­te­lei­en ver­ziert wird.

Preise, Fazit und Wissenswertes

Egal, ob als Aus­gangs­ma­te­ri­al für fi­li­gra­ne Kunst, oder ein­fach nur als lus­ti­ges Hilfs­mit­tel zur Ge­trän­ke­auf­nah­me, Stroh­hal­me sind Mas­sen­wa­re und da­her be­son­ders güns­tig.

Bild von bunten Schleifen aus Strohhalmen

Ein Päck­chen mit 250 bun­ten Trink­hal­men ist für zir­ka 5,00 Euro fast über­all er­hält­lich. Wir fin­den, vor al­lem wenn Sie häu­fig Be­such von Kin­dern ha­ben, mit de­nen Sie bas­teln, gibt es mit Stroh­hal­men im­mer et­was zu tun. Wenn Sie die Kids dann Soft­drinks und Säf­te auch durch die bun­ten Hal­me trin­ken las­sen, tun Sie ne­ben dem Bas­tel­spaß gleich­zei­tig noch et­was für de­ren Zahn­pfle­ge.

Zu­cker­hal­ti­ge Ge­trän­ke wie Soft­ge­trän­ke soll­ten so ge­trun­ken wer­den, dass die Cola nun nicht je­den Zahn um­spült und pas­sie­ren muss, be­vor sie her­un­ter­ge­schluckt wird. Kin­der lässt man mit ei­nem Stroh­halm trin­ken.

Faul­born, Ro­bert: Ka­ri­es und Er­näh­rung. fasten-heilt-karies.de (07/2015).

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