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Karte zu Ostern basteln

Es gibt Tra­di­tio­nen, die so alt sind, dass die­se wahr­schein­lich nie­mals aus­ster­ben. Dazu ge­hört auf je­den Fall das Ver­schi­cken von Gruß­kar­ten. Ob­wohl heut­zu­ta­ge selbst Ur­omis wie Kö­ni­gin Eli­sa­beth II. über ein E-Mail-Konto so­wie ei­nen Facebook-Account ver­fü­gen und die Post die Por­to­prei­se so gut wie jähr­lich er­höht, gibt es im­mer noch in fast je­dem Ge­schäft Gruß­kar­ten­stän­der. Auch für mich ge­hört an be­son­de­ren Fei­er­ta­gen wie Os­tern eine ech­te Kar­te zum An­fas­sen an die lie­be Ver­wandt­schaft ein­fach dazu.

Bild von Osterkarte mit Pop-up-EffektMan geht da­von aus, dass der Brauch sich Grü­ße und Glück­wün­sche zu schi­cken, be­reits auf die al­ten Ägyp­ter bzw. Chi­ne­sen (Shang-Dynastie) vor un­ge­fähr 3500 Jah­ren zu­rück­geht. Le­dig­lich zum Be­ginn ei­nes neu­en Jah­res über­brach­ten sich die Men­schen je­ner Zeit Nach­rich­ten, die nur den Zweck hat­ten böse Geis­ter zu ver­trei­ben.

The tra­di­ti­on of sen­ding good wis­hes goes back many cen­tu­ries, pro­ba­b­ly be­gin­ning with the Chi­ne­se and Egyp­ti­ans who ex­ch­an­ged good­will mes­sa­ges at the start of a new year to ward off evil spi­rits.

The Gree­tings Card Com­pa­ny Ltd.: The Histo­ry of Gree­tings Cards. greetingcards.co.uk (03/2016).

Bild von selbst gebastelter Grußkarte zu OsternEs dau­er­te vie­le Jahr­hun­der­te, bis ein wei­te­rer his­to­ri­scher Schritt hin zu un­se­ren heu­ti­gen teils sehr poe­sie­vol­len Gruß­kar­ten ge­macht wur­de. Dies lag vor al­lem dar­an, da im Eu­ro­pa des Früh- und Hoch­mit­tel­al­ters nur die Kir­che und Adels­hö­fe über eine Art Ku­rier­sys­tem ver­füg­ten. Erst im 15. Jahr­hun­dert in Lon­don, als die ers­te Va­len­tins­tags­kar­te vom fran­zö­si­schen Her­zog von Or­lé­ans an sei­ne Frau ver­sen­det wur­de, nimmt die Ge­schich­te der Gruß­kar­ten wie­der ih­ren Fa­den auf.

Der Brief, in die­sem die­ses dra­ma­tisch, trau­ri­ge Lie­bes­ge­dicht stand gilt heut­zu­ta­ge als äl­tes­te Va­len­tins­tags­kar­te der Welt.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Va­len­tins­tags­kar­te bas­teln – I Love You. gws2.de (03/2016).

Bild von Osterhasenkarte zum VerschickenDie ers­te re­pro­du­zier­te Gruß­kar­te, die im­mer noch als Vor­bild für heu­ti­ge Ex­em­pla­re gilt, kam eben­falls aus Lon­don und wur­de 1843 von Sir Hen­ry Cole er­fun­den. Die­ser be­auf­trag­te den Künst­ler John Call­cott Hors­ley, ein Weih­nachts­mo­tiv an­zu­fer­ti­gen. Die ko­lo­rier­te Weih­nachts­kar­te zeig­te eine Ge­sell­schaft, bei die­ser wit­zi­ger­wei­se auch Kin­der Rot­wein tran­ken. Ne­ben der Il­lus­tra­ti­on be­fand sich zu­dem der Gruß „A Mer­ry Christ­mas and a Hap­py New Year to You” auf der ge­schichts­träch­ti­gen Kar­te, die ins­ge­samt 1000 Mal her­ge­stellt wur­de.

John Call­cott Hors­ley was com­mis­sio­ned by Sir Hen­ry Cole in 1843 to to paint a card show­ing the fee­ding and clot­hing of the poor. [...] Of the 1,000 ori­gi­nal Christ­mas cards prin­ted [...].

Krug, Vi­vi­an: The Pio­neers of the Gree­ting Card In­dus­try. emotionscards.com (03/2016).

Vor al­lem da­durch, dass die bri­ti­sche Roy­al Mail drei Jah­re zu­vor im Jah­re 1840 die ers­te Brief­mar­ke mit dem Na­men „One Pen­ny Black” her­aus­gab und da­mit das Por­to für je­den Grü­ßen­den er­schwing­lich wur­de, tra­ten Post­kar­ten ih­ren Sie­ges­zug an.

Bild von Osterkarte mit OsterhasenIst Ih­nen even­tu­ell schon ein­mal auf­ge­fal­len, dass sich auf Kar­ten fürs Os­ter­fest meis­tens Tul­pen be­fin­den? Ob­wohl ich Tul­pen über al­les lie­be, ver­ste­he ich da­bei die Il­lus­tra­to­ren nicht, schließ­lich gibt es eine Blu­men­sor­te, die den Na­men Os­ter­glöck­chen (Gel­be Nar­zis­se) trägt. Au­ßer­dem heißt es zwar, Tul­pen sei­en Früh­lings­bo­ten, selbst bei den frühs­ten Sor­ten (Pur­ple Prin­ce) muss das Wet­ter je­doch schon stark mit­spie­len, dass die­se recht­zei­tig in den wei­tes­ten Tei­len der BRD an Os­tern blü­hen.

Die ein­fa­chen, frü­hen Tul­pen er­blü­hen bis spä­tes­tens 21. April und wach­sen durch­schnitt­lich zwi­schen 25 und 30 Zen­ti­me­ter hoch [...].

Dühm­ke, Rin­go: Tul­pen­so­r­ten & de­ren Blü­te­zei­ten im Über­blick. gartentipps.com (03/2016).

Ich gehe des­halb ein­fach mal da­von aus, dass Tul­pen voll im Trend lie­gen, und habe die­se schö­nen Blu­men aus die­sem Grund eben­falls als Hin­ter­grund­mo­tiv in mei­ne Kar­te zu Os­tern ein­ge­baut.

Bild von Karte zu Ostern selbst basteln von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Die sty­li­sche Os­ter­kar­te hat Über­grö­ße, denn sie ist 29 Zen­ti­me­ter lang und 18 Zen­ti­me­ter breit, kann also nur in ei­nem Brief­ku­vert nach DIN C5 ver­schickt wer­den. Des Wei­te­ren ver­fügt die früh­lings­haf­te Gruß­kar­te über ei­nen Pop-up-Effekt. Beim Öff­nen sprin­gen ei­nem so­fort ein ver­zier­tes Os­ter­ei und ein sü­ßer Os­ter­ha­se ent­ge­gen. Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, wie ich die­se Kar­te ge­bas­telt habe, und er­hal­ten au­ßer­dem die Scha­blo­nen zum Nach­bas­teln.

Bastelanleitung für Osterkarte

Bild vom roten Kartenhintergrund, der aus zwei Papiersorten bestehtDa­mit die Kar­te nicht nur gut aus­sieht, son­dern sich auch be­son­ders an­fühlt, ver­ar­bei­te­te ich die ver­schie­dens­ten Pa­pier­sor­ten. Ich ver­wen­de­te wei­ßen und ro­ten Ton­kar­ton, bur­gund­ro­tes Ton­pa­pier, ein ro­tes, ge­mus­ter­tes Trans­pa­rent­pa­pier, rote Stroh­sei­de so­wie ro­sa­far­be­nes Krepp­pa­pier. Für die wei­te­ren Ver­zie­run­gen kam et­was Na­tur­bast, ein Schmuck­stein in Herz­form, die Stem­pel­far­be „Bla­zing Red” und ein Make-up Schwämm­chen zum Ein­satz.

Bild vom Zusammenkleben der beiden PapiersortenAls Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Streich­höl­zer, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen. Ich be­gann mit dem Hin­ter­grund der Kar­te und ver­län­ger­te zu­al­ler­erst die Scha­blo­nen #1 und #2 an der Mar­kie­rung A. Aus der dar­aus re­sul­tie­ren­den gro­ßen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir im An­schluss zwei Ele­men­te an. Ei­nes aus ro­tem Ton­kar­ton mit ei­ner Gram­ma­tur von 220 g/m² und das an­de­re aus ro­ter Stroh­sei­de. Gleich dar­auf kleb­te ich bei­de Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und falz­te die Knick­li­nie mit­hil­fe mei­nes Falz­beils und Li­ne­als.

Osterei und Hase als Kartenszenerie

Für die Os­ter­sze­ne­rie und den Pop-up-Effekt fer­tig­te ich mir die Scha­blo­ne #3 aus wei­ßem Ton­kar­ton an. Nach­dem ich das Mus­ter über­tra­gen hat­te, schnitt ich das Os­ter­ei und den Ha­sen mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers vor­sich­tig aus. Ein wei­te­res ver­zier­tes Ei be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #4, die­ses fer­tig­te ich aus ei­nem ro­ten, ge­mus­ter­ten Trans­pa­rent­pa­pier an.

Bild vom Falzen des weißen Tonkartons

Das Trans­pa­rent­pa­pierei kleb­te ich di­rekt da­nach als Ver­zie­rung auf das iden­tisch gro­ße Pop-up-Ei. Hin­ter das auf­ge­stell­te Häs­chen leg­te ich ein Stück Pa­pier als tem­po­rä­re Un­ter­la­ge und be­mal­te den Lang­löf­fel mit ro­ter Stem­pel­far­be, die ich zu­vor auf ein Make-up Schwämm­chen auf­ge­tra­gen hat­te. Tipp: Durch leich­te Wisch­be­we­gun­gen ent­steht auf dem Ha­sen ein kon­tur­rei­ches Mus­ter. Im An­schluss falz­te ich wie­der die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en.

Bild vom Aufkleben der Osterszenerie mit Pop-up-Effekt auf den KartenhintergrundHin­weis: Der Os­ter­ha­se steht et­was wei­ter vor dem Ei, da­durch wirkt das Mo­tiv noch le­ben­di­ger. Den fer­tig­ge­stell­ten Pop-up-Effekt kleb­te ich nun auf den Kar­ten­hin­ter­grund auf. Ich ach­te­te da­bei be­son­ders dar­auf, dass der Ab­stand zu je­der Sei­te ex­akt ei­nen Zen­ti­me­ter be­trug. Da­mit ist die Kar­te zu Os­tern ein­satz­be­reit und wur­de von mir wei­ter ver­ziert.

Karte passend zum Frühling verzieren

Bild vom Aufstempeln der Nachricht Frohe Ostern

Die Kar­te trägt die Bot­schaft Fro­he Os­tern! und die be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #5. Nach­dem ich die Buch­sta­ben mit mei­nem Bas­tel­mes­ser aus­ge­schnit­ten hat­te, leg­te ich die Stem­pel­vor­la­ge mit­tig auf die un­te­re Hälf­te mei­ner Kar­te. Fol­gend nahm ich wie­der mein Stem­pel­kis­sen und das Make-up Schwämm­chen zur Hand und über­trug den Schrift­zug auf die wei­ße Flä­che.

Das In­ne­re der Kar­te habe ich mit ins­ge­samt sechs un­ter­schied­lich gro­ßen Tul­pen ver­ziert. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf der Scha­blo­ne #6. Die Tul­pen­blü­ten be­stehen aus wei­ßem Ton­kar­ton und ro­sa­far­be­nem Krepp­pa­pier. Hin­ge­gen die Blu­men­stän­gel fer­tig­te ich aus bur­gund­ro­tem Ton­pa­pier an. Ich be­gann da­mit, in­dem ich im­mer eine Blü­te aus Krepp­pa­pier auf eine Ton­kar­ton­blü­te kleb­te. Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die Stän­gel an der wei­ßen Blü­ten­rück­sei­te. Wich­tig: Da­mit auch die Pa­pier­tul­pen spä­ter auf der Kar­te dy­na­misch wir­ken, be­kleb­te ich die Rück­sei­ten mit Streich­höl­zern als Ab­stand­hal­ter.

Bild vom Aufkleben der Tulpen auf eine selbst gebasteltete Pop-up-Karte zu Ostern

Zwi­schen die Blü­ten und Stän­gel band ich ab­schlie­ßend noch eine Schlei­fe aus Na­tur­bast fest, da­nach kleb­te ich mei­ne früh­lings­haf­ten Blu­men auf die Kar­te auf. Der Pop-up-Hase be­kam zu gu­ter Letzt eben­falls ein Hals­band mit ei­nem herz­för­mi­gen Schmuck­stein ver­passt. Da­mit ist die Gruß­kar­te zum Os­ter­fest be­reit, um ver­schickt zu wer­den. Idee: Na­tür­lich muss die Kar­te nicht un­be­dingt mit der Post auf die Rei­se ge­hen. Ich ver­schlie­ße die­ses Jahr zum Bei­spiel die Pop-up-Karte mit ei­nem ös­ter­li­chen De­ko­band und lege sie mei­nem Os­ter­ge­schenk bei.

Fazit

Mei­ne Os­ter­kar­te ist ein Bas­tel­mo­tiv für die Sin­ne. Egal, wo und wie Sie die Kar­te an­fas­sen, Sie wer­den im­mer eine an­de­re Ober­flä­chen­struk­tur spü­ren. Auch op­tisch ge­se­hen wirkt die Kar­te äu­ßerst frisch und fröh­lich, denn aus ver­schie­de­nen Win­keln be­trach­tet sieht das Pop-up-Motiv im­mer un­ter­schied­lich aus. Auf­ge­stellt ist die The­men­kar­te au­ßer­dem nicht nur ein Os­ter­gruß, son­dern gleich­zei­tig auch eine far­ben­fro­he Os­ter­de­ko­ra­ti­on.

Als Bas­tel­zeit soll­ten Sie sich gut und ger­ne 90 Mi­nu­ten Zeit neh­men. Ver­wen­den Sie eben­falls vie­le ver­schie­de­ne Pa­pier­sor­ten, wird aus je­der Kar­te ein Uni­kat.

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Beleuchteter Weihnachtsbaum - Bastelanleitung

Wer wie die Kel­ten und Ger­ma­nen sei­ner­zeit die Wäl­der um den Oce­a­nus Ger­ma­ni­cus be­sie­del­te, der in­ter­es­sier­te sich nicht für he­bräi­sche, vor­der­asia­ti­sche Ge­schich­ten. Den­noch hat­ten auch die­se Hei­den­völ­ker nichts ge­gen ei­nen Weih­nachts­baum ein­zu­wen­den. Zwi­schen dem 21. und dem 22. De­zem­ber fei­er­ten die in­di­ge­nen Be­woh­ner Nord­eu­ro­pas jähr­lich die Win­ter­son­nen­wen­de. An­läss­lich der Fei­er­lich­kei­ten nah­men sie grü­ne Na­del­bäu­me mit in ihre Hüt­ten, um die Rück­kehr des Le­bens nach dem Win­ter zu sym­bo­li­sie­ren.

Da­ting back cen­tu­ries be­fo­re Christ, cul­tures brought ever­green trees, plants, and lea­ves into their ho­mes upon the ar­ri­val of the win­ter sol­sti­ce [...].

CTH: Pa­gan Ori­g­ins. christmastree.net (11/2015).

Bild vom beleuchteten Weihnachtsbaum auf einem Christkindlesmarkt. Szenerie gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinSelbst­ver­ständ­lich nann­ten die Hei­den die­se Bäu­me nicht Weih­nachts­bäu­me. Auch die spi­ri­tu­el­len Wür­den­trä­ger die­ser Völ­ker fan­den an die­sem Baum­kult ih­ren Ge­fal­len. Als Drui­de oder Se­her hat­te man schließ­lich im­mer al­ler­hand zu tun, um böse Geis­ter und Dä­mo­nen fern­zu­hal­ten. Ein Baum, der selbst bei Mi­nus­gra­den und Schnee trotz­dem noch grünt, der muss­te ein Ge­schenk von Tyr/Smertrios sein. Wer also da­mals in der heu­ti­gen Ad­vents­zeit die Nähe zu Weih­nachts­bäu­men such­te, der konn­te ga­ran­tiert alb­traum­frei schla­fen.

Die Jahr­hun­der­te der Chris­tia­ni­sie­rung ver­gin­gen, der Ho­kus­po­kus hat­te ein Ende und die Be­deu­tung des ehe­mals heid­ni­schen Wun­der­baums wech­sel­te des Öf­te­ren.

Collage von selbst gebasteltem Weihnachtsbaum aus Papier. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Bis die Eu­ro­pä­er wie­der da­mit be­gan­nen, Na­del­höl­zer in der Ad­vents­zeit in ihre Stu­ben zu stel­len, dau­er­te es min­des­tens bis in das 16. Jahr­hun­dert.

Bild von Papierweihnachtsbaum mit goldenen WalnüssenSpä­tes­tens je­doch im Jah­re 1605 in Straß­burg, wel­ches zu je­ner Zeit noch zum Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich Deut­scher Na­ti­on ge­hör­te, wur­de der al­ler­ers­te Weih­nachts­baum mit gol­de­nen Nüs­sen samt kan­dier­ten Oran­gen­schei­ben ge­schmückt und da­mit die­se schö­ne Tra­di­ti­on ge­star­tet. Dar­auf­hin dau­er­te es nicht lan­ge, bis die ge­schichts­träch­ti­gen Bäu­me auch zum Leuch­ten ge­bracht wur­den.

It was in 1605 in Stras­bourg in Al­sace, then in Ger­ma­ny, that a chro­nic­ler wro­te (in old Ger­man) [...].

H. Flip­po & Sons Pu­bli­shing Co., LLC: The Ger­man Christ­mas Tree. german-way.com (11/2015).

Bild von Nikolaus aus Schokolade, der aus einem grünen Papierweihnachtsbaum fälltWer der­je­ni­ge war, der im 17. Jahr­hun­dert auf die Idee kam, sei­nen Weih­nachts­baum als Ers­tes zu be­leuch­ten, ist un­be­kannt. Auf­grund des­sen, dass Glüh­bir­nen je­doch erst 1890 auf den Markt ka­men, muss­ten die gläu­bi­gen Chris­ten als Leucht­mit­tel auf ge­wöhn­li­che Ker­zen zu­rück­grei­fen. Um die­se an den Zwei­gen des Baums zu be­fes­ti­gen, nah­men sie kur­zer­hand flüs­si­ges Wachs oder Steck­na­deln zur Hil­fe.

Cand­les for the tree were glued with mel­ted wax to a tree branch or at­ta­ched by pins.

Bel­lis, Mary: The Histo­ry of Christ­mas Lights. inventors.about.com (11/2015).

Bei die­sen wag­hal­si­gen Pro­vi­so­ri­en kam es na­tür­lich häu­fig zu Brän­den. Trotz­dem wur­den erst 1890 Ker­zen­hal­ter für Christ­bäu­me er­fun­den, de­ren Nach­fah­ren es auch heut­zu­ta­ge noch zu kau­fen gibt.

Bild von Tannenbaum aus Papier von untenZeit­gleich ent­stand die Mas­sen­pro­duk­ti­on von Lich­ter­ket­ten für Weih­nachts­bäu­me. Die­se wa­ren je­doch so teu­er, dass eine der we­ni­gen Ab­neh­mer die­ser Be­leuch­tun­gen der bri­ti­sche Hof von Kö­ni­gin Vic­to­ria war. Die Nor­mal­be­völ­ke­rung ver­wen­de­te auch wei­ter­hin Ker­zen und so brann­ten Bäu­me und Wohn­stu­ben so oft, dass man­che Ver­si­che­run­gen für die­se Art von Scha­den nicht mehr auf­kom­men woll­ten.

By 1908, insu­rance com­pa­nies would­n’t even pay for da­ma­ges cau­sed by Christ­mas tree fires.

Ja­cob, Chris: In the Be­gin­ning, The­re was Fire. gizmodo.com (11/2015).

Bild von zarten Weihnachtssternen, die den Papiertannenbaum zierenOb­wohl sich bis in die 1980er Jah­re eine kom­plett elek­tri­sche Be­leuch­tung für Weih­nachts­bäu­me durch­ge­setzt hat­te, brann­ten wei­ter­hin die Bäu­me. Grund da­für war, dass die leuch­ten­den Glas­köp­fe der elek­tri­schen Ker­zen bei güns­ti­gen Mo­del­len so heiß wur­den, dass tro­cke­ne Bäu­me da­durch fast ex­plo­si­ons­ar­tig in Flam­men auf­ge­hen konn­ten.

Heu­te sind selbst im­por­tier­te Weih­nachts­be­leuch­tun­gen aus der hin­ters­ten chi­ne­si­schen Pro­vinz Zhe­jiang so si­cher, dass die­se so­gar mit Pa­pier ver­wen­det wer­den kön­nen. Des­halb habe ich ei­nen drei­di­men­sio­na­len, be­leuch­te­ten Weih­nachts­baum aus Pa­pier ge­bas­telt, des­sen An­lei­tung und Scha­blo­nen ich Ih­nen nun zur Ver­fü­gung stel­le.

Bild vom beleuchteten Weihnachtsbaum aus Papier - gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die­ser drei­stö­cki­ge, leuch­ten­de Weih­nachts­baum ist 18 Zen­ti­me­ter breit und 32 Zen­ti­me­ter hoch (in­klu­si­ve 3D-Stern). Die Pa­pier­tan­ne ist im In­ne­ren hohl und kann je­der­zeit über den Baum­stumpf ge­öff­net wer­den. Da­durch ist es mög­lich, Leucht­ma­te­ri­al wie Lich­ter­ku­geln oder elek­tri­sche Tee­lich­ter im Ge­äst un­sicht­bar zu ver­stau­en.

Bastelanleitung für Weihnachtsbaum

Bild vom Verstärken der einzelnen Elemente mit dunkelgrünem TonpapierMein Leucht­baum be­steht aus vier Pa­pier­sor­ten. Ne­ben Ton­pa­pier, Krepp­pa­pier und Trans­pa­rent­pa­pier, gar­nier­te ich das Äu­ße­re des Baums zu­dem mit ma­gen­ta­far­be­nem Ba­na­nen­pa­pier. Für die de­zen­te De­ko­ra­ti­on ka­men au­ßer­dem drei Na­gel­lack­far­ben und klei­ne selbst ge­fal­te­te Ster­ne zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt ei­nes Li­ne­als, ei­nen Eyelet-Setter und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verzieren des Papierbaums mit NagellackDer Pa­pier­weih­nachts­baum be­steht prin­zi­pi­ell aus zwei un­ter­schied­lich gro­ßen, flie­gen­den Un­ter­tas­sen und ei­nem In­dia­ner Wig­wam. Zum An­fer­ti­gen der größ­ten Un­ter­tas­se für den Baum­bo­den leg­te ich mir die Scha­blo­ne #1 und #2 zu­recht. Ab­ge­se­hen von den klei­nen Ver­klei­dungs­ele­men­ten aus Ba­na­nen­pa­pier und Trans­pa­rent­pa­pier (sie­he Scha­blo­nen), fer­tig­te ich alle Ein­zel­tei­le ein­mal aus hell­grü­nem und ein­mal aus dun­kel­grü­nem Ton­pa­pier an.

Zur Ver­stär­kung kleb­te ich im An­schluss im­mer zwei iden­ti­sche Ele­men­te so auf­ein­an­der, dass sich die dun­kel­grü­ne Sei­te spä­ter im In­ne­ren des Baums be­fin­det. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en sämt­li­cher Ein­zel­tei­le ge­falzt hat­te, durch­such­te ich mei­ne al­ten Glos­sy­bo­xen nach drei farb­lich har­mo­nie­ren­den Na­gel­lack­far­ben. Da­mit de­ko­rier­te ich im nächs­ten Schritt die hell­grü­ne Au­ßen­sei­te des Baum­bo­dens von Scha­blo­ne #1.

Bild vom Verkleiden der ausgestanzten Löcher mit TransparentpapierHin­ge­gen den Kranz von Scha­blo­ne #2 ver­zier­te ich mit sie­ben kon­trast­rei­chen Ba­na­nen­pa­pier­flä­chen. Als Nächs­tes nahm ich mei­nen Eyelet-Setter und stanz­te da­mit klei­ne Lö­cher in die Pa­pier­schich­ten. Durch die­se Aus­spa­run­gen soll am Ende das elek­tri­sche Licht schim­mern. Hin­weis: Die An­ord­nung der Lö­cher spielt kei­ne Rol­le, ich habe mich je­doch für ein durch­gän­gi­ges, sym­me­tri­sches Mus­ter ent­schie­den. Au­ßer­dem lö­cher­te ich nur schrä­ge Flä­chen und nicht den ge­ra­den Bo­den.

Bild von Papieruntertasse mit orangefarbenen LöchernDa­mit mein Bäum­chen auch in vie­len ver­schie­de­nen Far­ben leuch­tet, ver­klei­de­te ich die Lö­cher von in­nen mit Trans­pa­rent­pa­pier. Ich fer­tig­te mir also mit­hil­fe der bei­den Vor­la­gen ins­ge­samt 14 Trans­pa­rent­pa­pier­stü­cke an, wel­che ich über die dun­kel­grü­nen Lochin­nen­sei­ten bei­der Ein­zel­tei­le kleb­te. Tipp: Be­son­ders gut kom­men war­me Farb­tö­ne wie Gelb, Oran­ge und Rot.

Bild vom Zusammenkleben des Tannenbaumfundaments aus PapierDer Zu­sam­men­bau der größ­ten Un­ter­tas­se konn­te dar­auf­fol­gend end­lich be­gin­nen. Dazu stell­te ich zu­nächst ein­mal das prä­pa­rier­te Ele­ment von Scha­blo­ne #1 auf und ver­kleb­te es mit sich selbst. Da­nach wie­der­hol­te ich das Gan­ze mit dem Kranz und kleb­te die­sen Stück für Stück an den obe­ren Kle­be­la­schen des Baum­bo­dens fest. Da­durch ent­stand au­to­ma­tisch eine Wöl­bung in der Mit­te der Pa­pier­un­ter­tas­se.

Weihnachtsbaum steht auf einem Baumstumpf

Die un­ters­te Ebe­ne des be­leuch­te­ten Weih­nachts­baums war dar­auf­hin fer­tig­ge­stellt und sah ein we­nig so aus wie ein klei­nes Raum­schiff. An des­sen Un­ter­sei­te be­fes­tig­te ich im nächs­ten Schritt den Baum­stumpf von Scha­blo­ne #3. Die bei­den Ele­men­te auf der Vor­la­ge schnitt ich mir je­weils ein­mal aus hell­brau­nem und ein­mal aus dun­kel­brau­nem Ton­pa­pier zu­recht. Zur Ver­stär­kung kleb­te ich auch hier wie­der zwei iden­ti­sche Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der, und zwar so, dass die dun­kel­brau­ne Sei­te nach au­ßen zeig­te.

Bild vom Baumstumpf und Deckel für den beleuchteten Papierweihnachtsbaum An­schlie­ßend falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te den sie­ben­ecki­gen lan­gen Strei­fen rings­um an den un­te­ren Kle­be­la­schen der Un­ter­tas­se fest. Da­nach stell­te ich das an­de­re vor­be­rei­te­te Ele­ment von Scha­blo­ne #3 zu ei­ner Kap­pe auf und ver­kleb­te es an den sie­ben Ecken mit sich selbst. Hin­weis: Auf­grund der Grö­ße und der Form passt die­se Ver­schluss­kap­pe per­fekt über den Baum­stumpf. Durch die­sen simp­len Me­cha­nis­mus lässt sich das Bas­tel­mo­tiv je­der­zeit von un­ten öff­nen und schlie­ßen.

Leuchtender Christbaum steigt zum Himmel empor

Mit dem Fer­tig­stel­len des Baum­fun­da­ments hat­te ich den schwie­rigs­ten Teil des Bas­tel­mo­tivs ab­ge­schlos­sen.

  • Von nun an wie­der­hol­ten sich die Schrit­te. Die zwei­te Un­ter­tas­se bas­tel­te ich nach ge­nau dem glei­chen Prin­zip wie die ers­te. Die Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #4 und #5.

Bild vom Ankleben der Baumkrone auf den PapierchristbaumAuch das Spitz­dach habe ich mit­hil­fe von Scha­blo­ne #6 und #7 haar­ge­nau so an­ge­fer­tigt wie die bei­den Un­ter­tas­sen. Der ein­zi­ge Un­ter­schied be­stand dar­in, dass ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #7 zu ei­nem Ke­gel ge­formt und ge­klebt habe. Um mei­ne Weih­nachts­baum­form zu voll­enden, kleb­te ich im letz­ten Schritt erst die mitt­le­re Un­ter­tas­se und dann das In­dia­ner Wig­wam mit viel flüs­si­gem Kle­ber auf das Baum­fun­da­ment.

Stern von Bethlehem auf den Weihnachtsbaum setzen

Alle drei Ebe­nen der sie­ben Sei­ten des Weih­nachts­baums de­ko­rier­te ich ab­schlie­ßend mit je­weils ei­nem selbst ge­mach­ten 3D-Stern aus Pa­pier. Die­se schi­cken Stern­chen be­stehen aus ein­fa­chen Pa­pier­strei­fen, die Sie auf Scha­blo­ne #8 fin­den.

Collage von Anleitungsschritten zum Falten eines 3D-Sterns von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Tipp: Für den ers­ten Stern soll­ten Sie mit dem größ­ten Strei­fen für die Christ­baum­spit­ze be­gin­nen.

  • Für ei­nen Pa­pier­stern mach­te ich zu­nächst ei­nen lo­cke­ren Kno­ten in das obe­re Drit­tel des Pa­pier­strei­fens.

Bild vom Aufbauschen des 3D-SternsAn­schlie­ßend knick­te ich das klei­ne Ende, was oben über­stand, über die Pa­pier­kan­te nach in­nen ein. Den lan­gen Strei­fen wi­ckel­te ich nun so lan­ge um das Grund­ge­rüst, bis nur noch ein klei­ner Rest üb­rig war. Das Pa­pier­ende steck­te ich un­ter die Pa­pier­wick­lun­gen und fi­xier­te da­mit mei­nen Stern ganz ohne Kle­ber. Das Gan­ze sah nun wie ein fla­ches Fünf­eck aus. Zu gu­ter Letzt bausch­te ich die­ses durch Druck von den Sei­ten auf, so­dass ein drei­di­men­sio­na­ler Pa­pier­stern ent­stan­den ist.

Bild vom Aufkleben kleiner Papiersterne auf magentafarbenes Bananenpapier

Den gro­ßen 3D-Stern kleb­te ich auf die Spit­ze mei­nes Weih­nachts­baums. Die 21 klei­nen Stern­chen be­fes­tig­te ich auf der Ver­zie­rung aus Ba­na­nen­pa­pier. Wich­tig: Die her­aus­ste­hen­den Kan­ten des Baums könn­ten nun noch un­schö­ne Kle­be­rän­der auf­wei­sen. Die­se ka­schier­te ich, in­dem ich dün­ne Strei­fen aus grü­nem Krepp­pa­pier dar­über kleb­te. Da­nach war mein be­leuch­te­ter Weih­nachts­baum ein­satz­be­reit.

Fazit - wie leuchtet der Papierbaum richtig?

Bild von den Löchern des PapierweihnachtsbaumsMei­nen fer­ti­gen Weih­nachts­baum be­leuch­te­te ich mit ei­ner elek­tri­schen Lich­ter­ket­te. Da­mit auch je­des der klei­nen Trans­pa­rent­pa­pier­lö­cher im zar­ten Licht er­strahl­te, fi­xier­te ich die Ket­te. Tipp: Fül­len Sie Ih­ren Baum mit ge­wöhn­li­cher Klar­sicht­fo­lie auf. Die­se sorgt nicht nur da­für, dass die Lich­ter­ket­te alle drei Ebe­nen des Tan­nen­baums glei­cher­ma­ßen be­leuch­tet, son­dern re­flek­tiert das Licht zu­sätz­lich.

Für das Bas­teln ei­nes Ex­em­plars habe ich un­ge­fähr vier Stun­den Bas­tel­zeit be­nö­tigt. Üb­ri­gens, mein Bäum­chen ist be­füllt mit Na­sche­rei­en auch das idea­le Ni­ko­laus­ge­schenk.

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Laterne basteln: Fledermaus - leuchtender Abendsegler

Herbst­zeit ist La­ter­nen­zeit und ab Mit­te Ok­to­ber sind am Abend wie­der scha­ren­wei­se Kin­der­gär­ten und Grund­schul­klas­sen un­ter­wegs, um für den Halloween- bzw. Sankt Mar­tins Um­zug zu trai­nie­ren. So kam mir vor Kur­zem eine Kin­der­gar­ten­grup­pe mit selbst ge­bas­tel­ten La­ter­nen ent­ge­gen, die das fol­gen­de eng­li­sche Lied nach der Me­lo­die von „Mor­gen kommt der Weih­nachts­mann” sang:

Flut­ter, flut­ter litt­le bat, How I won­der whe­re you’­re at. Swo­o­ping th­rough the dar­kest night - You find your way wi­t­hout a light. Flut­ter, flut­ter litt­le bat, How I won­der whe­re you’­re at!

Guen­ther, Le­an­ne: Flut­ter, Flut­ter Litt­le Bat.

Es han­del­te sich um ei­nen zwei­spra­chi­gen Kin­der­gar­ten und die Er­zie­he­rin sag­te mir, dass die­ses Jahr die Fle­der­maus (eng­lisch bat) bei den Kids to­tal im Trend liegt und sie des­halb die­ses Lied aus­ge­sucht hat.

Beleuchtete Fledermaus Laterne für KinderFle­der­mäu­se sind schon ziem­lich lan­ge en vogue, doch wie kann das sein? Wahr­schein­lich liegt es ein­fach dar­an, dass Vam­pi­re schon seit Jah­ren cool sind und kei­nen Schre­cken mehr ver­brei­ten. Als ich noch ein klei­nes Mäd­chen war, sah das Gan­ze noch völ­lig an­ders aus. Von we­gen Vampir-Cosplay, denn wenn ich im Fern­se­hen schon eine Fle­der­maus oder ge­schwei­ge denn ei­nen Vampir-Film ge­se­hen habe, schlief ich vor Angst die nächs­ten Tage un­ter dem Bett.

Zu mei­ner Zeit wa­ren Vam­pi­re näm­lich noch kei­ne un­sterb­li­chen, hel­den­haf­ten Schön­lin­ge, die sich in Sterb­li­che ver­lieb­ten, son­dern äh­nel­ten viel­mehr dem ru­mä­ni­schen Prin­zen und Fol­ter­knecht Vlad III. Dră­cu­lea.

Vlad III, Prin­ce of Wal­la­chia li­ved bet­ween 1431 and 1476 as a son of Vlad II Dra­cul [...]. Sto­ries about his un­en­ding hat­red towards Ot­to­m­ans and grue­so­me de­aths of tens of thou­sands pri­soners fue­led the myths [...] that he was one of the most powerful „vam­pi­re” spi­rits that haun­ted that lands.

Ba­tho­ry: Ori­g­ins and Histo­ry of Vam­pi­res. vampirefacts.net (10/2015).

Vampir Laterne aus PapierZu­min­dest gilt Vlad III. als Vor­la­ge zur Ro­man­fi­gur Dra­cu­la von Bram Sto­ker aus dem Jah­re 1897. Bis da­hin war ein Vam­pir ein blut­saugen­der, teuf­li­scher Dä­mon, der nur vor dem Kreuz Chris­ti zu­rück­schreck­te. Der Au­tor er­zeug­te mit sei­nem trans­sil­va­ni­schen Gra­fen ein neu­es Ver­ständ­nis, denn von nun an wa­ren Vam­pi­re au­ßer­dem ele­gan­te, po­ly­ga­me Frau­en­jä­ger, die sich bei Be­darf in eine Fle­der­maus ver­wan­deln konn­ten. Ma­ni­fes­tiert wur­de die­ses Bild durch die Hol­ly­wood­ver­fil­mung des Ro­mans im Jah­re 1931.

Hey Dri­ver! *He sees the bat.*

Mo­vie­clips: Dra­cu­la (3/10) Mo­vie CLIP - Ren­field Meets Dra­cu­la (1931). youtube.com (10/2015).

Ne­ben die­sen gan­zen Hor­ror­ge­schich­ten glaub­te ich als Kind auch noch, dass alle Fle­der­mäu­se Men­schen­blut sau­gen, und trau­te mich des­halb auf Schloss Her­ren­chiem­see nicht ins Fle­der­maus­haus. Heu­te sind die Kids na­tür­lich auf­ge­klär­ter und wis­sen, dass Vam­pir­fle­der­mäu­se, die bis zu 30 Mi­nu­ten an ih­rem Op­fer sau­gen, nicht in der heu­ti­gen EU vor­kom­men.

The bats drink their victim’s blood for about 30 mi­nu­tes.

The Na­tio­nal Geo­gra­phic So­cie­ty: Com­mon Vam­pi­re Bat. animals.nationalgeographic.com (10/2015).

Und weil Fle­der­mäu­se auf­grund ih­rer Viel­sei­tig­keit ei­gent­lich gar nicht an­ders kön­nen, als im­mer im Trend zu lie­gen und vor al­lem im Herbst ein dank­ba­res, schau­ri­ges Mo­tiv sind, habe ich eine gro­ße Fle­der­maus­la­ter­ne ge­bas­telt.

Bild von Laterne Fledermaus
Mei­ne La­ter­ne ist eine fröh­li­che Fle­der­maus. Sie ist 52 Zen­ti­me­ter lang und 20,5 Zen­ti­me­ter hoch.

Bild von Fledermauslaterne, die durch drei Lichter beleuchtet wirdDie gro­ße Pa­pier­la­ter­ne ist ein ech­tes Be­leuch­tungs­ge­nie, denn sie wird mit drei ech­ten Tee­lich­tern be­trie­ben. Zwei da­von schim­mern durch die bei­den Flü­gel und eins durch das Fle­der­maus­ge­sicht. Durch die dop­pel­ten Wän­de ist die Fle­der­maus äu­ßerst sta­bil und da­durch, dass die Ker­zen tief im In­ne­ren ver­bor­gen sind, braucht es schon ei­nen star­ken Wind, der die Flam­men zum Er­lö­schen bringt.

Bastelanleitung für Fledermauslaterne

Bild von zwei Papierelementen für die FledermausflügelAls Bas­tel­ma­te­ri­al ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier und Trans­pa­rent­pa­pier in je­weils drei ver­schie­de­nen Far­ben. Zur De­ko­ra­ti­on ka­men Wachs­mal­stif­te, ein schwar­zes Flie­gen­netz und zwei Eye­lets zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Eyelet-Setter, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verkleben zweier Papierelemente

Ich be­gann mit den Scha­blo­nen #1 und #2, die­se müs­sen zu­nächst an der Mar­kie­rung A ver­län­gert wer­den. Dar­auf­fol­gend fer­tig­te ich die lan­ge Scha­blo­ne vier­mal aus je­weils zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an und kleb­te im­mer zwei ver­schie­de­ne Far­ben auf­ein­an­der. Da­mit ist das Grund­ge­rüst für die bei­den Fle­der­maus­flü­gel be­reits fer­tig­ge­stellt.

Flügel haben durchsichtige Haut

Wei­ter fer­tig­te ich die durch­sich­ti­ge Flü­gel­haut von Scha­blo­ne #3 und #4 aus Ton- und Trans­pa­rent­pa­pier an.

Mein wei­ßes Trans­pa­rent­pa­pier ver­zier­te ich zu­nächst mit Wachs­mal­stif­ten. Durch die­sen Schritt kön­nen Sie be­ein­flus­sen, in wel­cher Far­be das Ker­zen­licht spä­ter dar­ge­stellt wird. An­schlie­ßend kleb­te ich mei­ne ver­zier­ten Ele­men­te in die vier Fle­der­maus­flü­gel­sil­hou­et­ten ein. Dar­auf­fol­gend ver­kleb­te ich im­mer ein bun­tes Knochen- und Haut­ele­ment mit dem Grund­ge­rüst. Wich­tig: Die un­schö­ne Sei­te zeigt im­mer nach au­ßen.

Bild von Teelicht in einem Fledermausflügel

Da­mit das Tee­licht im Flü­gel si­cher steht, fer­tig­te ich im An­schluss zwei­mal ei­nen Tee­licht­hal­ter von Scha­blo­ne #5 an. Die­sen ver­kleb­te ich zu­nächst mit sich selbst, da­nach kleb­te ich je­weils eine Hal­te­rung auf dem Bo­den der bei­den Fle­der­maus­flü­gel fest. Nun ver­schloss ich das Gan­ze mit dem zwei­ten Knochen- und Haut­ele­ment, so­dass das Ker­zen­licht kom­plett um­schlos­sen war.

Bild von zwei Fledermausflügeln einer PapierlaterneDa­mit die La­ter­ne sta­bi­ler wird und vor al­lem da­mit die Fle­der­maus we­der in­nen noch au­ßen un­an­sehn­li­che Kle­be­rän­der hat, habe ich die Flü­gel mit den vier Ele­men­ten von Scha­blo­ne #6 in ei­ner Kon­trast­far­be zur In­nen­sei­te ver­klei­det. Nach dem Auf­kle­ben schnitt ich die über­ste­hen­den Rän­der noch bün­dig ab, da­mit habe ich die bei­den Fle­der­maus­flü­gel fer­tig­ge­stellt.

Kopf und Körper basteln sich wie im Flug

Der schwie­rigs­te Teil der La­ter­ne ist ab­ge­schlos­sen, jetzt wird es bunt.

Bild von Vorderseite der Papierfledermauslaterne

Aus den Scha­blo­nen #7 - #10 fer­tig­te ich mir zwei­mal die zwei­di­men­sio­na­le Vor­der­sei­te mei­ner Pa­pier­fle­der­maus an. Op­tio­nal: Be­vor ich das klei­ne Herz auf den Bauch auf­kleb­te, habe ich es mit ei­nem schwar­zen Flie­gen­netz als op­ti­sches High­light ver­ziert. Die Ele­men­te für das drei­di­men­sio­na­le Kör­per­ge­fäß be­fin­den sich auf den Scha­blo­nen #11 und #12.

Die bei­den un­ter­schied­lich far­bi­gen Ele­men­te von Scha­blo­ne #12 habe ich wie­der auf­ein­an­der­ge­klebt und dar­an ein Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #11 be­fes­tigt. Mit dem Kopf und da­mit mit den Scha­blo­nen #13 - #15 wie­der­hol­te ich das Gan­ze. Dar­auf­fol­gend ver­kleb­te ich das Körper- mit dem Kopf­ge­fäß. Hin­weis: Ver­wen­den Sie beim Zu­sam­men­kle­ben die­ser vo­lu­mi­nö­sen und da­mit sper­ri­gen Ele­men­te viel flüs­si­gen Kle­ber und las­sen Sie die­sen gut trock­nen.

Zusammensetzen der gruseligen Laterne

Verkleiden der Laternenvorderseite mit FledermausgesichtMei­nen nack­ten drei­di­men­sio­na­len Fle­der­maus­kör­per be­strich ich nun mit viel flüs­si­gem Kle­ber und kleb­te vor­ne und hin­ten mei­ne ver­zier­ten, zwei­di­men­sio­na­len Vor­der­sei­ten auf. Auf Scha­blo­ne #16 be­fin­det sich der Tee­licht­hal­ter für den Kopf, nach dem ich die­sen ein­ge­klebt hat­te, nahm ich ei­nen Eyelet-Setter und schoss der Pa­pier­fle­der­maus auf bei­den Sei­ten sym­me­trisch ein Loch in die Stirn.

Bild vom Ankleben der Flügel an den FledermauskörperDas Loch ist da­für, um die La­ter­ne spä­ter über ei­nen Draht an ei­nem Stück Holz zu tra­gen. Ganz zum Schluss kleb­te ich die bei­den Flü­gel über die Kle­be­la­schen am Fle­der­maus­kör­per fest. Nun müs­sen Sie die La­ter­ne nur noch mit drei Tee­lich­tern aus­stat­ten und eine Hand­hal­te­rung be­fes­ti­gen, schon kann der quietsch­fi­de­le La­ter­nen­um­zug be­gin­nen.

Fazit

Um die La­ter­ne aus­zu­pro­bie­ren, sind mei­ne Schwä­ge­rin und ich mit zwei leuch­ten­den Ex­em­pla­ren bei uns ein­mal um den Block ge­lau­fen. Ne­ben ei­ni­gen hu­pen­den Au­tos freu­ten sich alle Pas­san­ten, die uns ent­ge­gen­ka­men über die lus­ti­gen Fle­der­mäu­se.

Bild von zwei leuchtenden Fledermauslaternen aus PapierSo­fort än­der­ten sich de­ren Ge­sprächs­the­men in Hal­lo­ween, Sankt Mar­tin oder die ei­ge­ne Kind­heit. Be­son­ders gut ge­fällt mir ne­ben der phä­no­me­na­len Leucht­kraft der Tra­ge­kom­fort. Trotz der gro­ßen Spann­wei­te bin ich mir si­cher, dass auch grö­ße­re Kin­der­gar­ten­kin­der die Fle­der­maus eine Stun­de pro­blem­los tra­gen kön­nen. Wenn es dann zur Stär­kung noch ei­nen Weck­mann (Stu­ten­kerl) gibt, be­stimmt auch län­ger.

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