Soziale Netzwerke voll mit digitalen Fotobüchern und dennoch feiern ausgedruckte Fotos auf Papier im Moment Hochkonjunktur. Fast jedes Geschäft ist mit Fotodruckautomaten ausgestattet, welche dauerhaft besetzt sind und die Aktien von Fotodruckdiensten wie beispielsweise CEWE, gehen durch die Decke. Was ist die Eigenschaft von Papier für Fotos? Sind alle Papiere auch für Fotoalben geeignet und gibt es Qualitätsunterschiede? Diesen Fragen werde ich in diesem Artikel nachgehen.
Besondere Eigenschaften von Fotopapier
Hält man ein unbedrucktes Stück Fotopapier in der Hand ist es vorne glatt, beschichtet und weich und hinten sehr fest, jedoch auch glatter als normales Druckerpapier. Die glatte Vorderseite wird als bestrichen bezeichnet, d. h. sie wurde je nach Qualität, entweder mit Mineralien (Kasein/Kaolin), oder mit Kunststoffverbindungen behandelt. Das Bestreichen von Fotopapier ist wichtig, weil dadurch Farbe nicht so gut aufgenommen wird und das Bild so mehr Details wiedergibt. Ein gedrucktes Foto in einer Tageszeitung auf Zeitungspapier sieht deshalb vergleichsweise zu einem echten Foto, immer stark verpixelt aus. Je nachdem wie oft ein Papier für Fotos bestrichen wurde, umso glänzender wird es, nach dem ersten Durchgang ist es matt.
Wann hat ein Fotopapier eine gute Qualität?
Die Qualitäts- und Preisunterschiede bei Papier für Fotos sind enorm. Das Wichtigste ist, dass Sie das Fotopapier Ihrem Drucker anpassen. Die meisten Menschen, ich auch, benutzen dafür einen Tintenstrahldrucker (Injekt). Das richtige Papier kann Ihnen viel Tinte sparen, deshalb achten Sie auf folgende Eigenschaften.
- Ein Preis-, jedoch kein Qualitätsfaktor für das Bild ist die Papierdicke. Fotopapier ab 170 g/m² wird als Fotokarton bzw. Bilderdruckkarton bezeichnet. Natürlich fühlt sich ein Papier mit hoher Grammatur wesentlich besser an, dass Bild darauf sieht jedoch nicht besser aus.
- Benutzen Sie einen Tintenstrahldrucker, kaufen Sie Fotopapier für diesen Drucker. Dieses Injektpaper wird oft auch als microporös deklariert, dies ist wichtig damit die flüssige Tinte, auf der glatten Oberfläche, schnell eintrocknen kann.
- Damit nach dem Ausdruck der sogenannte Curl (Biegung des nassen Papiers) schnell verschwindet, sollte es als wasserabweisend und wischfest deklariert sein.
- Tipp: Möchten Sie Ihre selbst gedruckten Fotos für Fotoalben benutzen, verwenden Sie eine mittlere Grammatur zwischen 180 und 220 g/m². Die Fotos vom dm Fotodruckautomaten verfügen über beispielsweise 180 g/m².
Achten Sie beim Kauf von Fotopapier auch auf das FSC-Siegel, so wird der Zellstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen. Dieses beschichtete Papier darf natürlich nicht in der Papiertonne recycelt werden, sondern kommt in die Restmülltonne.
Preise - Drucker ist wichtiger als Papier
Ein hochwertigeres Papier für Fotos kostet in der 50 Blattpackung (DIN A4) zirka 30,00 Euro. Jedoch wird Ihnen dieses Papier nichts bringen, wenn Sie mit einem 40,00 Euro Drucker darauf Fotos drucken. Auch hier gilt wieder, passen Sie das Papier Ihrem Drucker an.
- Tipp: Druckerhersteller bieten eigenes Papier an. Kodak und HP bieten für Ihre Geräte Fotopapier an, auf denen sich hinten ein Barcode befindet. Der Barcode wird vom Drucker gescannt und dieser kalibriert sich automatisch auf das Fotopapier.
- Kalibrieren ist sowieso das Stichwort. Fotos mit zu wenig Kontrast oder Unschärfe, hängen oftmals nicht am falschen Papier, sondern am falsch kalibriertem Drucker und sogar Computerbildschirm.
Fazit und meine Erfahrung mit Fotodruckern
Ich habe viele Jahre meine Fotos selbst mit einem Canon SELPHY Fotodrucker und dazu passendem Papier gedruckt. Rechne ich den Zeitaufwand für Kalibrierung und Wartung und dazu die Kosten für Papier und Tintenpatronen, ist ein Fotodruckautomat, bei dem ein Bild nur einige Cent kostet, wohl die bessere Alternative.
Die schönsten Fotos gibt es immer noch von einem echten Fotografen mit einem echten Fotolabor.
Verwandte Themen:
Gutes Papier für den Outdoorbereich
Was ist ein Poesiealbum?
Liebert sagt:
Ich grüße dich! Super zusammengefasster Artikel, dem ich nur zustimmen kann. Das Fotopapier bei den ganzen Fotodruckern ist mir viel zu dünn, weshalb ich meine Fotos lieber selbst ausdrucke. Gerade große Formate, die jetzt nicht in einem Album kleben, biegen sich mit der Zeit durch das dünne Papier.